Difference between revisions of "Kokoro Connect:Band 1 Kapitel 1 GER"

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Weil die Vizepräsidentin dies sagte wurde beschlossen, das Clubtreffen auf morgen zu verschieben.
 
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Revision as of 18:47, 21 September 2017

Kapitel 1: Als wir es realisiert haben hatte es bereits begonnen

Der September ist ein Monat, in dem die meisten japanischen Studenten von ihren exotischen Urlaubsreisen in das normale Leben zurückkehren.

Die Yamaboshi Hochschule liegt in einer sich selbst verwaltenden Stadt[1]. Sie ist bekannt für ihre sorgenlose Lerneinstellung, wobei gute Noten weiterhin erbracht werden. Hier sind die Studenten im Grunde genommen sehr gelassen und gehen wieder zum Unterricht. Allerdings gibt es an der Yamaboshi Hochschule ein Kulturfest, welches jährlich am Anfang des Septembers stattfindet.

Dadurch herrscht eine überwältigende und ermutigende Stimmung am Ende dieses Kulturfestes.

Mitte September verschwindet diese Stimmung und wird ersetzt durch ein ruhiges, zugleich aber auch hitziges und alltägliches Schulleben.

Yaegashi Taichi ist einer dieser Leute, die solch ein alltägliches Schulleben leben. Eigentlich sollte es auch so sein.

Er schlief in keiner seiner sechs Stunden und nachdem die Putzarbeiten zusammen mit seinem Team fertig sind ging er in das Erholungsgebäude.

Er ging los von seinem Klassenraum, der Klasse 1C im Ostgebäude, durch das Nordgebäude und betrat das Erholungsgebäude. Das vier Stockwerk hohe Gebäude wurde prognostiziert einzustürzen, wenn die Reparaturen weiterhin verschoben werden. Taichis Ziel ist der vierte Stock des Gebäudes. Natürlich gibt es keine Aufzüge im Erholungsgebäude, sodass er die Treppen nehmen muss, um nach oben zu gelangen.

Er wurde zu diesen unerwünschten Ort geschickt (Studenten interessieren sich nicht wirklich für eine gute Aussicht oder die Beleuchtung. Nicht die Treppen steigen zu müssen ist der beste Fall.), denn Taichi gehörte zu einem Club der erst dieses Jahr gegründet wurde und es sind nur fünf Mitglieder, welche diesen kleinen Club bilden.

Der Club heißt Literaturstudienclub, welcher sich ab und an mit den Kulturen von Orten überall auf dieser Welt beschäftigt... Wenn überhaupt.

Nachdem er die Treppen hochgestiegen ist war er leicht aus der Puste. Taichi betrachtete das Wort "Literaturstudienclub", gedruckt auf ein A4 großes Papier und betrat den Raum 401.

Wind wehte durch das offene Fenster, dieser streifte Taichis Wangen und verwehte seine Haare. Sobald man sich im vierten Stockwerk befindet wird die Ventilation sehr gut. Es fühlt sich sehr angenehm an.

Da war bereits ein Clubmitglied im Raum. Zwei lange Tische sind in der Mitte des Raumes platziert. Die Vizepräsidentin des Literaturstudienclubs Inaba Himeko saß an einer Ecke eines Tisches und bediente ihren Laptop.

"Oh Inaba, wo sind die anderen Leute?"

"Schau selbst nach."

Inaba, die Taichi nicht mal ins Gesicht schaute, antwortete mit einer eher leisen, weiblichen Stimme.

Taichi setzte sich auf den Klappstuhl und guckte in Richtung Inaba. Nun hob Inaba endlich ihren Kopf, um Taichi anzugucken.

Als würde es in der Dunkelheit scheinen, ihre halblangen, glatt schwarzen Haare scheinen sehr gepflegt. Schimmernd, leuchtend und geschmeidig, ihr feines dunkles Haar würde bestimmt gut zu einem Kimino passen. Sie verdecken diese schlanken und zugleich großen Augen, ihre unnatürlich langen Wimpern gaben ihr eine mysteriöse, gar heilige Aura.

Ihre erwachsenes Aussehen vermittelte den Eindruck, als würde sie sich von anderen Oberstufenschülern unterscheiden. Zusammen mit der distanzierten Aura könnte man glauben, dass die eine Person ist, mit der man sich nur schwer versteht.

"Taichi, hast du Materialien für die nächste Ausgabe von «Bunken News»[2] gefunden?"

"Ja, ich muss nur noch ein Teil der verbleibenden Daten sortieren und dann wäre das geschafft. Achso, die 'Geschichte des Wrestling in Bezug auf den Deutschen Suplex' sollte wirklich aus der Sicht von jemanden sein, der den Deutschen Suplex ausführt."

"Sei still."

"Eh? Ich dachte, du hast mich zuerst gefragt?"

"Ich habe dich gefragt, ob du all deine Informationen sortiert hast und deine Antwort sollte entweder 'Ja' oder 'Nein' sein. Sonst habe ich nach nichts gefragt und ich möchte auch nichts darüber hören."

"Du bist direkt wie immer. Ich glaube du solltest dich etwas vorsichtiger formulieren... Eigentlich bitte ich dich darum, dass du dich vorsichtiger formulierst."

Nachdem Taichi sich hingesetzt hat waren seine Augen auf einer Höhe mit Inabas. Wenn man überlegt, dass Taichi größer ist als ein durchschnittlicher Oberstufenschüler, bedeutet das, dass Inaba sehr groß ist? Nein, der Grund war das Inaba aufrichtig saß; mit ihrem Rücken so gerade fragen sich andere, ob sie irgendeine Schiene am Rücken hat. Übrigens sind Inabas Beine sehr schmal und lang. Genaugenommen ist sie sogar eher groß im Vergleich zu anderen Mädchen. "Schlank und dünn" sind passende Adjektive um sie zu beschreiben.

Die Tür schlug auf und eine lebendige Stimme hallt nach:

"Was geht! Tut mir Leid, dass ich zu spät bin."

Strahlend mit Freude, ein grinsendes Gesicht brachte warme Luft und Licht in den Raum. Diese Person stand da einfach grinsend herum. Trotzdem kam das Gefühl auf als hätte der blühende Frühling angefangen.

"Hmm? Nur Taichi und Inaban heute?"

Diese Person, welche ihren Kopf leicht schief hielt während sie murmelte, war die Präsidentin des Literaturstudienclubs, Nagase Iori.

Taichi, Nagase und Inaba sind alle in der Klasse 1C.

"Ach, und ich renne extra hierher — was für eine Verschwendung von Energie."

Beschwerte sich Nagase und sprang auf das schwarze Sofa im Raum. Sie hob ihren Arm und stützte damit ihren Kopf ab, als wäre sie ein alter Mann, der in den Ferien Fernsehen guckt. Obwohl sie die Treppen hoch gerannt ist scheint ihr Atem sehr ruhig und friedlich zu sein.

"Nagase, man kann deine Schlüpfer gleich komplett sehen, wenn du deinen Rock so weit nach oben hebst."

Inaba wies Nagase ganz gelassen darauf hin und schaute sie an.

"Na und?"

Nagase zeigte erstaunlich viel von ihren kunstvoll weißen und schlanken Beinen während sie sprach. Obwohl Inaba es angesprochen hat interessierte es sie nicht wirklich, ob andere Leute sie anstarrten. Sie schlug sogar leicht auf ihren Schenkel, um ein 'Klatsch, Klatsch' Geräusch zu erzeugen.

"Ich bin auch hier, weißt du."

Diesmal sprach Taichi.

"120 Yen[3] pro Blick."

"Ich muss bezahlen?! Naja, klingt fair..."

"Taichi, du weißt, dass das, was du gesagt hast schon fast illegal ist, oder? Geh einfach weg, wenn du schon so etwas sagst."

Antwortete Inaba mit einer scharfen Zunge.

Nagase kicherte wie ein Kind das Unsinn gemacht hat und setzte sich zurück auf das Sofa.

Sie hat große, glänzende Augen mit doppelten Augenlidern, eine gerade Nase und ein leicht ovales Gesicht auf dem keine Spur von Schminke war. Deswegen wirkt ihre weiße Haut sehr geschmeidig. Das leicht auf ihre Schultern fallende, dünne und weiche Haar war so fein wie Seide und schien, zusammengebunden hinter ihrem Kopf, keine Masse zu besitzen.

Dadurch, dass Nagase so aussah als würde sie keine Schminke tragen, war ihr Anblick sehr niedlich.

"Ach ja, Nagase, was machst du für die nächste Ausgabe?"

Fragte Taichi.

"Hmm... Ich überlege schon die ganze Zeit, woran es bei den «Bunken News» mangelt."

"Also...?"

"Meine Schlussfolgerung ist, da Inaban verantwortlich für die Skandale ist, wird dieser Vorschlag bestimmt akzeptiert. Was uns fehlt ist Gewalt und Sex."

"Wer würde nach so was in einer Zeitung suchen?! Ich meine, wir schweifen sowieso von normalen Zeitungen ab, weil wir nur negative Artikel haben."

In der letzten Ausgabe von «Bunken News» hat Inaba zwei Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern aufgedeckt (Quelle unbekannt). Dadurch wurde der Club, den die Leute sonst ignorieren sollten, zum Gesprächsthema der Stadt und hatte die Chance, sich beim Kulturfest in diverse Aktivitäten zu quetschen. Bei der belebten Atmosphäre des Kulturfests machten beide Lehrer später am Abend sogar offizielle Beziehungsanträge.

Um es zusammenzufassen war die Stimmung danach sehr energetisch. Zusammen mit anderen Lehrern war jeder in einer anerkennenden Stimmung für die zwei Lehrer. Auch wenn gesagt wurde, dass es ein schönes Ende war, war zu viel Spannung durch eine so öffentliche Beziehung entstanden. Es ist unmöglich sich vorzustellen, wie peinlich es wäre, wenn sie jetzt wieder Schluss machen. Dieser Aspekt ist beunruhigend an der Yamaboshi Hochschule.

"Naja, dieser Artikel war sehr exklusiv, ich plane nicht nochmal so einen Artikel zu schreiben. Außerdem hasse ich es meine gesammelten Informationen preis zu geben. Das war eher so ein spontaner Impuls."

Inaba Himekos Hobby ist das Sammeln von Informationen und diese zu analysieren. (Jedoch hasst sie es diese Informationen öffentlich zu machen.)

Wofür hatte sie wohl all diese Informationen genutzt? Diese Frage weckt Neugierde.

"Alles klar, lasst uns diese Impulsivität nutzen und einen Erotikartikel schreiben!"

Sagte Nagase, mit einem Daumen nach oben.

"Setz eine unschuldige Studentin nicht unter Druck, damit sie Sexartikel schreibt."

Antwortete Inaba, allerdings zeigte ihr Gesicht nicht die Schüchternheit einer unschuldigen Studentin.

"Keine Sorge, ich übernehme dafür die Verantwortung! Wenn ich also ein paar höchst erotische Bilder von Inaban machen könnte, dann..."

"Auf gar keinen Fall machst du das! Warum muss ich dir Material zur Verfügung stellen, das von Jungs benutzt werden würde, um ihre Sexualtriebe zu befriedigen?"

"Inabas Vorstellung von 'Was sind die sexuellen Grenzen, damit ein Artikel genehmigt und im Schulmagazin veröffentlicht wird?' machen mich neugierig..."

Unabhängig davon ob Inaba ihn hört oder nicht murmelte Taichi weiter vor sich hin.

Basierend auf ihrem Ton kann man davon ausgehen, dass ihre Vorstellungen ziemlich sexuell sind, weswegen man die Aussage als 'unschuldige Studentin' eher zurückziehen sollte.

"Ja, aber Nagase, du siehst viel besser aus als ich, also wäre es viel passender, wenn wir Bilder von dir machen."

Erkannte Inaba, als hätte sie für eine Weile darüber nachgedacht.

"Auf keinen Fall, denn ich bin ein Idol welches sich nicht ausziehen sollte. Zwar habe ich durch meine Niedlichkeit einen Vorteil habe, wenn du aber etwas sehr erotisches haben willst, ist Inaban dafür am besten geeignet."

"Die beiden Mädchen... Sie denken nur noch ans Ausziehen."

Weil Nagase sich anscheinend nicht selbst voranstellt scheint es so als würde sie sich nicht um ihr Aussehen kümmern; allerdings ist sie diejenige, welche in Wahrheit ihre eigenen Vorteile betrachtet. Man könnte denken, dass keine Schminke nur eine Taktik ist, damit sie selbst wie jemand schlaues aussieht.

Die richtige Antwort ist aber höchstwahrscheinlich, dass sie noch gar nicht darüber nachgedacht hat.

" Ich verstehe... Aber bevor wir irgendwas unüberlegtes machen, warum müssen wir einen Erotikartikel haben? Ich habe das Gefühl, dass Studenten diese Wünsche gar nicht besitzen. Wenn man logisch nachdenkt, sollten erfrischende Arten beliebter sein."

Sagte Inaba.

"Nee, bedenkt man die Studenten heutzutage, dann sind erwachsende und erotische Menschen sehr beliebt... Laut meinen Instinkten."

"Instinkte, huh?"

Reagierte Taichi auf Nagases Aussage mit einer scharfsinnigen Antwort mit leiser Stimme.

"Apropos, wir haben doch direkt hier einen Studenten? Welchen Typ von Mädchen bevorzugst du, Taichi?"

Fragte Inaba.

"Ja, wenn du dich entscheiden müsstest, wen würdest du lieber nackt sehen? Inaban oder mich?"

Nagases Frage kam komplett aus dem Nichts.

Alles in allem muss es aber eine Antwort geben? Damit im Kopf schloss Taichi seine Augen und dachte für ein paar Sekunden nach, um dann zu antworten.

"Naja, als Vertreter aller Studenten würde ich sagen 'Beide wenn möglich'..."

Genau als er diese Worte gesagt hatte fiel Nagase ihm ins Wort.

"15:55. Yaegashi Taichi befiehlt zwei weiblichen Mitgliedern des Literaturstudienclubs sich auszuziehen... Hast du das mitgeschrieben, Inaban?"

"Natürlich, wir schreiben das in den Leitartikel der nächsten Ausgabe."

Inaba grinste boshaft während sie mitschrieb.

"Uhmm... Ich hab das tatsächlich gesagt, also kann ich es nicht zurücknehmen."

Egal wie sehr es auch versuchen würde, Taichi kann sie nicht mit Worten überlisten. Er lies hoffnungslos seinen Kopf fallen und erkannte erneut die starken und schwachen Mächte im Club.

Danach fing Nagase an Manga zu lesen, während Inaba sich zum Laptop drehte und Taichi sich auf die morgige Stunden vorbereitete. Die Drei verblieben in dieser entspannten Haltung für die nächsten 30 Minuten. Heute ist der Tag an dem die fünf Clubmitglieder zusammenkommen um zu diskutieren; allerdings sind zwei Mitglieder noch nicht da.

"Ach, wenn wir schon beim Thema sind, Aoki schien heute irgendwie komisch während der Sportstunde..."

Plötzlich hörte Taichi auf zu schreiben, nur um vor sich hin zu murmeln, ohne eine Antwort zu erwarten. Auch wenn Aoki in einer anderen Klasse ist als Taichi, so haben die beiden trotzdem zusammen Sportunterricht, weil Sportkurse immer aus zwei Klassen bestehen.

Inaba kommentierte mit einem nachdenklichen Blick:

"Yui war auch nicht sie selbst als wir im Fitnessstudio waren."

"Wirklich... Vielleicht ist etwas passiert? Glaubst du, dass Aoki endlich mit ihr zusammen ist?"

"Unmöglich. Wenn man sich die Situation anguckt, könnte Aoki es sein ganzes Leben lang probieren, sie würden nie zusammenkommen. Nur wenn Aoki sich bewusst macht, was für Dinge er vernachlässigt, nur dann hätte er überhaupt eine Chance."

Genau als Taichi und Nagase angefangen haben über die beiden Fehlenden zu reden quietschte die Tür leicht als würde jemand sie auf machen.

Die beiden fehlenden Clubmitglieder, Aoki Yoshifumi und Kiriyama Yui, stolperten durch den Eingang in den Raum.

Aokis Haar ist etwas länger und lockig. Er hat immer dieses hinreißende (falls negativ, dann eher sorglose) Lächeln. Er gibt einem den Eindruck als sei er faul, aber jemand, mit dem man einfach reden kann (hier das gleiche, falls negativ, dann unseriös). Er ist groß und dünn, die Figur eines Teenagers.

Kiriyamas Haar ist, abhängig von der Helligkeit, normalerweise ziemlich hell und kastanienbraun. Ihr Haar ist außerdem geschmeidig und glänzend; ihre aufgerichteten Wimpern sind nach oben geneigt und ihre Augen wirken sehr ernst. Auch wenn sie eine kleine Figur hat wirkt sie nicht wie ein Kind und es ist offensichtlich, dass sie trainiert. Das liegt an ihrem flexiblen und straffen Körper. Insgesamt hat sie einen lebhaften Charakter.

Beide ähnelten sich in ihrem Auftreten, da beide normalerweise recht fröhlich sind.

Ohne erkennbaren Grund haben sie heute aber nicht die sonst übliche Lebensfreude. Beide wirken sehr schwach.

Taichi, Nagase und Inaba saßen auf einer Seite des Tisches während Aoki und Kiriyama sich auf die andere setzten.

"Also... Uhm... Was ist mit euch los?"

Nagase begann, diese schwere Atmosphäre zu hinterfragen.

"Eh... Ich überlege, wie ich es formulieren sollte..."

Aoki kratzte seinen Kopf als er zögerlich anfing zu sprechen. Auch wenn er sonst seine Uniform absichtlich unordentlich trägt, so sieht diese heute sehr chaotisch aus.

Daneben lies Kiriyama ihren Kopf hängen und schaute auf die Ecke des Tisches während sie bedeutungslos mit ihren Haaren rumspielte.

"Was ist nur los mit euch? Wenn es Probleme gibt, dann erzählt uns diese. Wir können euch irgendwie helfen!"

Taichi drängte sie zum Sprechen.

"Oh, das ist erleichternd... Hmm! Ok! Dann mal los! Auch wenn wir beide es euch erzählen wollen, so ist es doch schwierig zu erklären. Es braucht wohl viel Vertrauen damit wir es euch erzählen können—"

"Erzähl!"

Fiel Inaba ihm mit scharfer Stimme ins Wort.

Aoki war ein bisschen ängstlich. Er nickte und antwortete, "Ja, ok!". Egal wie es dem Gegenüber geht, Inaba zeigt nie Gnade.

Aoki atmete tief ein und suchte Bestätigung in Kiriyamas Gesicht. Obwohl Kiriyama gezögert hat nickte sie, um Einverständnis zu zeigen. Nach dieser Bestätigung begann Aoki erneut seine Rede:

"Letzte Nacht haben wir..."

Jeder hielt den Atem an. Der gesamte Raum war still. Aoki lies sie gespannt warten, die Stille bereitete sich weiter im Raum aus. Dann...

"Unsere Seelen waren vertauscht!"

Schrie er.

"Was?"

Fragte Inaba.

"Eh?"

Wunderte sich Taichi.

"Hahahaha... Ah?"

Lachte Nagase.

Drei zeitgleiche Reaktionen. Um es zusammenzufassen, sie waren überrascht.

"Wie ich gesagt habe, Yuis und meine Seelen wurden vertauscht, wie in einem Manga... Autsch!"

"Oh oh, direkter Kopfschlag mit der Handklinge."

Taichi war beeindruckt von der Härte und Genauigkeit von Inabas Schlag.

"Wofür war das denn, Inaba?!"

"Es ist traurig wie vertieft du in deine Rolle bist, aber der Witz ist komplett langweilig."

"Das ist kein Witz! Wirklich, ich meine das ernst!"

"Verglichen mit der Stille, die du nach dem Witz hinterlassen hast, durch die jeder so hohe Erwartungen hatte, sind die Beleidigungen von Inaba viel dramatischer."

Sagte Taichi mit leiser Stimme.

"Sowieso, wenn eure Seelen wirklich ausgetauscht sind, dann sollte Aoki gerade Yui sein? Aber so wie du sprichst, klingen deine Wörter trotzdem dumm. Also hat sich deine Blockade im Kopf nicht verändert."

"Deswegen habe ich den 'Austausch' mit der Vergangenheit beschrieben. Jetzt ist alles wieder normal! Und Iori, sei nicht so direkt! Hat dir die Schule nicht beigebracht, dass verbale Gewalt ohne Grund die Gefährlichste ist?"

Danach bemühte sich Aoki mit einer unbeschreiblich übertriebenen Pose die anderen davon zu überzeugen, dass 'Kiriyama und er die Seelen getauscht haben'. Doch egal wie sehr er sich bemühte, das, was er sagte, war komplett unsinnig. Taichi und die anderen waren einfach nur verwirrt.

"Also, ich verstehe was du meinst... Uch! Was sagt denn Yui dazu? Aoki behauptet, seine Seele sei in deinem Körper gewesen."

Fragte Inaba bei Kiriyama nach, welche bis jetzt noch gar nicht gesprochen hat, aber ein beunruhigtes Gesicht zog.

Yui hielt ihren Kopf und guckte nach unten. Sie schüttelte ihren Kopf als könne sie nicht die Wahrheit akzeptieren. Als ihr eigentlich gekämmtes, kastanienbraunes Haar in einem Durcheinander endete entschied sie sich dazu, ihre lange geschlossenen Lippen zu öffnen.

"... Natürlich stimmt das nicht. Wie sollte sowas auch in der Realität funktionieren? Ist das nicht verrückt? Aoki wird ich und ich werde Aoki... Ja, das geht nicht!"

Während sie sprach nahm ihre Stimme immer mehr Kraft an, bis sie dann aufsprang und erklärte:

"Das war nur ein Albtraum!"

Kiriyama stand da in einer Kampfpose, welche schon beinahe mit einem 'Pong' Sound vertont werden könnte.

"Ich glaube nicht an übernatürliche Dinge, die nicht mit Wissenschaft erklärt werden können! Genau, so habe ich mich entschieden. Also hör auf mich in deine komischen Fantasien mit reinzuziehen, Aoki! Seelentausch? Sowas magisches ist Schnee von gestern."

"I—, Ich wurde hintergangen! Wir haben doch gerade beide zugestimmt?"

"Ich war nur verwirrt! Mein Urteilsvermögen war vorhin nicht vorhanden!"

"Auch wenn ich kein Wort verstehe, ich glaube, dass ist eine coole Art, um feindselig zu werden."

Auch wenn er dachte, dass es unnötig war, sprach Taichi.

"Willst du mir erzählen, das war nur ein Traum?"

"Ja genau! Es war halt nur realistischer als sonst! Komm schon Aoki, wach doch endlich auf!"

Yuis Gesicht wurde leicht rötlich, als wenn die aggressiv werden würde.

"... Dann meinst du, dass wir den gleichen Traum hatten, dass es sich so anfühlt als wäre der Seelentausch zur gleichen Zeit passiert; und obwohl wir nicht im Zimmer des jeweils anderen waren konnten wir den Raum klar erkennen; und als ich Yui wurde, wurden die Dinge, die ich bewegt habe auch zufällig in der echten Welt so bewegt?"

"Das passiert halt wenn sich Zufälle auf Zufällen stapeln! Ja, in anderen Worten, es ist ein Wunder!"

"Also sagst du, es ist ein Wunder, dass unsere Seelen vertauscht wurden—"

"Warum ausgerechnet Aoki und ich!"

Yui brüllte als würde sie sterben.

"Ja, ist das so? Sollten wir es lieber Schicksal oder doch Bestimmung nennen? Ich finde wir sollten es als 'Wille der Welt' anerkennen. Ah~~"

"Wie kommst du plötzlich darauf?"

Gab Taichi als scharfsinnige Antwort, auch wenn die beteiligten Personen ihn nicht hörten.

"Aaarrghhh! Genau weil du solche Sachen sagst hasse ich dich!"

Kiriyama zitterte extrem während sie zurück in die Ecke des Raumes ging.

"Was genau ist jetzt mit euch zwei passiert? Auch wenn es komische Fantasien oder Illusionen sind, ich werde euch zuhören."

Murmelte Inaba; Wörter, die völlig fremd waren.

"Es gibt keinen Grund dafür, Inaba! Weil die Seelen von Aoki und mir nie getauscht wurden! Wenn ich mit Iori vertauscht worden wäre, würde alles gut sein. Aber bei Aoki werde ich es nie zugeben! Felsenfest! Völlig ausgeschlossen! Abgelehnt! In keiner Welt ist das passiert! Dieser Perverse will mich nur in seinen ekligen Fantasien haben!"

Weinte Kiriyama, während sie zu Nagase rannte. Nagase, als wenn sie einen Hund streicheln würde, streichelte Kiriyamas Rücken und sagte: "Alles ist gut, du musst nicht weinen."

"Eh? Der Grund warum sie es nicht zugibt ist, weil sie mich nicht leiden kann...?"

Aoki lies die Schultern hängen, als wäre er zu tiefst schockiert. Taichi meinte zu ihm er soll es nicht so ernst nehmen. Auch wenn so etwas nicht wirklich passieren könnte war Aokis düsterer Zustand klar ersichtlich für Taichi.

Wie auch immer, Aoki und Kiriyama führen ihren 'Seelentausch' und 'nicht Vertausch' Streit fort.

Genau als Taichi und Nagase die Chance nutzen wollten, um zu diskutieren 'Ob die beiden vielleicht etwas schlechtes gegessen haben?' griff Inaba gewaltvoll ein.

"Wie auch immer, jeder geht jetzt nach Hause und beruhigt sich erstmal. Clubtreffen beendet!"

Weil die Vizepräsidentin dies sagte wurde beschlossen, das Clubtreffen auf morgen zu verschieben.


Übersetzungsanmerkungen

  1. Eine sich selbst verwaltende Stadt, auch eine "durch Regierungsverordnung bestimmte" Stadt genannt, ist eine Stadt in Japan, welche durch ihre eigenen Gesetze verwaltet wird. Dabei bestimmen diese Gesetze über z.B. Sozialleistungen, Stadtplanung, Bildung und Straßenbau. Voraussetzungen für solch eine Stadt sind mindestens 500.000 Einwohner und die Einwilligung von der Regierung.
  2. «Bunken News» kann als ein englisch-japanisches Wortspiel angesehen werden: 'bunken' wird im Original mit den Zeichen ?? geschrieben und bedeutet so viel wie 'Literaturstudien' oder 'Literaturrecherche', wobei 'bunken' im Englischen umgangssprachlich für etwas interessantes ist. Somit kann der Titel der Schülerzeitung sinngemäß als 'interessante Literaturstudien Nachrichten' übersetzt werden.
  3. 120 Yen entsprechen ca. einem Euro.



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