Suzumiya Haruhi:Band2 Kapitel2

From Baka-Tsuki
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Kapitel 2[edit]

Es ist bereits Herbst, aber aus irgendeinem Grund ist es kaum kälter geworden. Es ist, als ob der Planet die Jahreszeiten komplett falsch verstanden und vergessen hätte, den Herbst nach Japan zu bringen. Die Sommerhitze wurde unendlich verlängert und solange niemand kommt und einen Home Run schlägt, ist es unwahrscheinlich, dass sich das bald ändert. Aber selbst wenn, man hat das Gefühl, dieser Herbst würde einfach vom Winter verdrängt werden, wenn er kommt.

"Wir könnten schon zu spät dran sein", sagte Haruhi, also packten wir unsere Taschen und verließen die Schule. Haruhi rannte den sich windenden Abhang herunter. Wo will sie nur hin? Ich würde es verstehen, wenn wir auf dem Weg zum Computerclub wären, schließlich sind wir ein mysteriöser Club der seit sechs Monaten existiert, ohne dass jemand seine Gründungsprinzipien gekannt hätte. Vertrieben zu werden wäre ein logisches Ende für uns.

Wir gingen den Hügel hinab und fuhren mit der S-Bahn weiter. Drei Haltestellen später erreichten wir das Gebiet mit dem Weg voller Kirschblütenbäume, den Asahina-san und ich damals entlanggegangen waren. Dieser Stadtteil hat einen **Supermarktkomplex** und eine Einkaufsstraße, weshalb er ziemlich geschäftig und überfüllt ist.

"Genau hier."

Haruhi hielt endlich an und deutete auf ein Elektronikgeschäft.

"Ich verstehe", erwiderte ich.

Sie wird wahrscheinlich den Laden erpressen, um die Filmausrüstung zu erhalten.

Ich frage mich, wie sie es machen wird.

"Ihr beide wartet hier, während ich reingehe und verhandle."

Haruhi schob mir ihre Tasche zu und schritt ohne zu zögern durch die Glasfront in den Laden.

Asahina versteckte sich hinter mir, den Laden, welcher von allen Arten von Lampen erleuchtet wurde, nicht aus den Augen lassend. Sie war wie ein schüchternes Grundschulkind, das zum ersten Mal das Zuhause eines Freundes besucht. Als ich mir den Rücken von Haruhi, welche mit den Armen ruderte und mit jemandem sprach, der aussah wie der Geschäftsführer, ansah, wurde mein Trieb, Asahina zu beschützen, stärker. Wenn Haruhi irgendetwas seltsames versucht, werde ich mir Asahina unter die Arme klemmen und sofort wegrennen.

Auf der anderen Seite der Glasscheibe redete Haruhi und zeigte auf das Equipment, dann auf sich selbst, dann auf den Geschäftsführer. Währenddessen nickte dieser ohne Unterlass. Ich frage mich, ob ich ihn davor warnen sollte, alles was sie sagt so einfach zu glauben.

Nach einer Weile drehte sich Haruhi um und zeigte mit ihrem Finger auf uns, die wir schon bereit waren, zu fliehen, wenn etwas schief ging. Dann zeigte sie ein warmes Lächeln, winkte mit den Armen und fuhr mit ihrer Präsentation fort.

"Was macht sie da..?" fragte Asahina, während sie hinter mir stand, ihren Kopf vorstreckend und wieder zurückziehend. Wenn selbst Asahina, eine Zeitreisende aus der Zukunft, die Antwort nicht kennt, dann kenne ich sie schon gar nicht.

"Wer weiß? Wahrscheinlich fordert sie ihn auf, ihr seine beste Digitalkamera kostenlos zu überlassen."

Sie gehört zu dieser Art von Mensch, die so etwas ohne zu zögern tun können. Denn sie glaubt von ganzem Herzen, sie sei der Mittelpunkt des Universums und alles andere drehe sich um sie.

"So eine Plage."

Ich erinnere mich, etwas ähnliches schon einmal mit Nagato besprochen zu haben.

Haruhi glaubt, ihre Werte und Urteile seien absolut. Sie versteht nicht, was andere denken, erkennt nicht, dass sie anders denken könnten, oder eher, es ist ihr niemals in den Sinn gekommen, dass ihre Art zu denken sich von vornherein komplett von der anderer Menschen unterscheidet.

Wenn die Menschen Zeitreisen ermöglichen wollten, müssten sie einfach nur Haruhi in ein Raumschiff stecken. Denn sie würde sich wahrscheinlich einen Dreck um die Relativitätstheorie scheren.

Als ich das Nagato gegenüber erwähnte, war alles, was das Alien sagte: „Deine Erkenntnis könnte korrekt sein."

Für Nagato ist dies sehr bedeutungsvoll. Für andere ist Suzumiya Haruhi ein Witz.

"Ah, es sieht aus, als wären sie fertig."

Asahina-sans Flüstern brachte mich aus meinen Tagträumen zurück in die Realität.

Haruhi tauchte mit einem zufriedenen Blick aus dem Elektronikladen auf, einen kleinen Karton in den Armen. Auf seiner Seite war ein Bild des Produktes und ein Markenname. Wenn ich mich nicht täuschte, war das tatsächlich eine Kamera.



Was für Drohungen hat sie nur benutzt, um die Gegenseite einzuschüchtern?

Hat sie ihm gedroht, sein Geschäft niederzubrennen? Oder vielleicht eine Boykottkampagne zu starten? Oder möglicherweise ihnen die ganze Nacht Scherzfaxe zu schicken? Könnte sie sogar gedroht haben, sich selbst mit dem Laden in die Luft zu sprengen?

"Mach dich nicht lächerlich! Ich bin niemand, der auf Erpressung zurückgreift!"

Haruhi ging unter dem Glasdach der Einkaufsstraße fröhlich voran.

"Wir haben den ersten Schritt erfolgreich abgeschlossen! Das ist zu einfach!"

Ich wurde gezwungen den Karton mit der Kamera zu tragen, während ich Haruhi folgte. Ich sah Haruhis Haar hinter ihrem Rücken wehen und fragte: „Wie hast du es geschafft, einen so wertvollen Gegenstand zu bekommen? Hast du die schmutzigen Geheimnisse des Geschäftsführers entdeckt?"

Tatsächlich waren die ersten Worte die Haruhi gesagt hatte, nachdem sie aus dem Laden gekommen war: „Wir haben es!“ Wenn der Ladenbesitzer so willens ist, Sachen wegzugeben, stelle ich mich gerne auch an. Also bitte, verrate mir die Zauberworte, die du benutzt hast!

Haruhi drehte sich um und grinste: „Es war wirklich nichts. Ich habe ihm gesagt, ich wolle einen Film drehen und bräuchte eine Kamera, und er sagte 'Okay. Es gab überhaupt keine Probleme."

Ich fühlte, dass es, obwohl es gerade so glatt lief, nicht so einfach enden würde. Mache ich mir vielleicht zuviele Sorgen?

"Kümmer dich nicht um die kleinen Details, sei einfach mein fröhlicher Diener, und alles wird gut werden!"

Unglücklicherweise habe ich noch immer dieses mulmige Gefühl von diesem Frühling, als ob ich ein Linienschiff namens Titanic bestiege. Ich will ein SOS Signal senden, aber traurigerweise kenne ich den Morsecode nicht, und ich bin nicht der Typ, der glücklich darüber ist, als Diener bezeichnet zu werden.

Ich wurde gezwungen den Karton mit der Kamera zu tragen während ich Haruhi folgte.

"Alles klar! Nun zum nächsten Laden!"

In der hastenden Menge winkte Haruhi mit den Armen und schritt voran. Ich tauschte einen Blick mit Asahina-san und beeilte mich, Haruhi zu folgen.



Haruhi besuchte als nächstes einen Spielzeugladen.

Wie zuvor wurden Asahina-san und ich draußen gelassen, während sie zum Verhandeln hineinging. Ich fing an, eine Idee davon zu bekommen, was Haruhi vorhatte, denn jedes Mal, wenn sie nach draußen auf uns zeigte, war ihr Finger immer auf Asahina-san gerichtet. Wenn ich richtig liege, benutzt sie Asahina-san als Handelsmittel. Asahina muss das erst noch erkennen, denn sie sieht sich neugierig einen Globus im Schaufenster an.

Einige Minuten später kam Haruhi mit einem großen Karton heraus. Was ist es diesmal?

"Eine Waffe", erwiderte Haruhi, und schob mir den Karton zu. Ich sah ihn mir sorgfältig an und sah, dass es ein Plastikmodell war; es sieht wie eine Pistole aus. Was will sie mit dem Zeug?

"Wir werden sie für die Actionszenen brauchen, die Schießereien! Ein intensiver Kampf ist die grundsätzlichste Zutat für einen unterhaltsamen Film. Wenn möglich möchte ich auch ein ganzes Gebäude in die Luft jagen. Weißt du, wo Sprengstoff verkauft wird? Ich frage mich, ob Baumärkte sowas haben."

Woher zur Hölle soll ich das wissen? Aber wenigstens weiß ich, dass du Sprengstoff nicht in Supermärkten oder im Internet finden wirst. Vielleicht haben sie etwas in einem Steinbruch... Ich wollte Haruhi daran erinnern, vertrieb den Gedanken aber schnell, hauptsächlich weil Haruhi wahrscheinlich mitten in der Nacht einen aufsuchen würde, um etwas Dynamit und Zündschnüre zu klauen.

Ich senkte die Kartons mit der Kamera und den Plastikwaffen und schüttelte den Kopf.

"Was sollen wir mit diesen Kartons tun?"

"Nimm sie vorerst mit nach Hause, und dann bring sie morgen in den Clubraum. Es ist zu mühsam, sie zurück in die Schule zu bringen."

"Ich?"

"Ja, du."

Haruhi verschränkte ihre Arme und zeigte einen wohlwollenden Ausdruck. Das war ein Grinsen, das man im Klassenzimmer selten sah, exklusiv für die SOS Brigade reserviert, und jedes Mal, wenn Haruhi so ein Grinsen zeigt, muss ich mich um den Rest kümmern. Was genau bin ich eigentlich für sie?

"Entschuldigung..."

Asahina hob höflich ihren Arm,

"Was soll ich machen...?"

"Du kannst jetzt nach Hause gehen, Mikuru-chan. Deine Arbeit ist für heute vorbei."

Asahina zwinkerte und sah aus, wie von einem Fuchs besessen. Denn alles, was Asahina heute getan hat, war Haruhi und mir zu folgen; sie weiß wahrscheinlich noch nicht einmal, warum Haruhi sie überhaupt gebeten hat, mitzukommen, obwohl ich mir denken konnte, was Haruhi vorhatte.

Haruhi ging energetisch wie ein Sportlehrer und führte uns zur Haltestelle. Es sieht so aus, als wäre die heutige Haruhi-Aktivität zuende. Die Beute umfasste eine Kamera und ein paar Spielzeugwaffen. Anstatt gekonnter Verhandlungen ist es wahrscheinlicher, dass Haruhi sie mit sehr unorthodoxen Methoden erlangt hat. Die Ausgaben waren Null. Mit anderen Worten, wir haben sie umsonst bekommen.

Es gab da mal ein Sprichwort: "Es gibt nichts Furchterregenderes, als nicht bezahlen zu müssen." Das Problem ist, dass Haruhi sich scheinbar nicht darum kümmert. Wenn jemand etwas weiß, das sie erschrecken würde, bitte lass es mich wissen.



Am nächsten Tag musste ich, neben meinem Rucksack, einiges zusätzliches Gepäck den Abhang hinauftragen.

"Hey, Kyon! Was trägst du da? Ein Geschenk für einen bestimmen Musterschüler?"

Neben mir her läuft Taniguchi, ein Klassenkamerad von Haruhi und mir, ein sehr einfacher Einzeller, und ein stinknormaler High-School Schüler, wie man ihn überall findet. Normal ist so eine großartige Beschreibung für ihn. Momentan ist Normalität für mich ein seltener Luxus, denn dieses Wort repräsentiert die Magie der Sprache, die in der Wirklichkeit benutzt wird.

Ich zögerte eine Weile, dann drückte ich die leichtere der beiden Einkaufstüten Taniguchi in die Hand.

"Was zur Hölle ist das? Eine Spielzeugwaffe? Ich wusste nicht, dass du solche Hobbys hast."

"Das ist nicht mein Hobby, sondern Haruhis."

Dann gab ich Taniguchi eine kurze Erklärung, aber er hatte ziemlich Recht, es als seltsames Hobby zu bezeichnen.

"Ich finde es schwer, mir vorzustellen, wie Suzumiya das hier auseinandernimmt und wieder zusammensetzt, ohne es kaputt zu machen."

Ich fand es ebenfalls schwer vorzustellen, aber wer sonst außer Haruhi könnte solche Dinge auseinandernehmen und wieder zusammensetzen? Ich könnte auch direkt jedem sagen, dass ich, als ich jung war, versucht habe, einen Spielzeugroboter zusammenzusetzen, aber egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte seine rechte Schulter einfach nicht montieren, und warf ihn frustriert weg.

"Du hast es aber schwer."

sagte Taniguchi in einem Ton, der überhaupt nicht mitleidig klang.

"Bisher warst du der Einzige, der Suzumiya beschützen konnte. Das kann ich dir garantieren, also bleib lieber bei ihr."

Wovon zur Hölle redest du? Ich will auf keinen Fall bei ihr bleiben! Asahina ist diejenige, bei der ich bleiben sollte. Ich bin mir sicher, jeder würde so denken.

Taniguchi kicherte wie ein Gremlin.

"Ah, das wird nicht funktionieren, schließlich ist sie der kleine Engel der North High, der Trost aller Jungenherzen. Wenn du nicht von der halben Schule in einen Sack gestopft werden willst, rate ich dir, lieber aufzupassen, was du tust. Ich glaube nicht, dass du willst, dass ich dir ein Messer in den Rücken ramme, oder?

Alles klar, dann nehme ich die Zweitbeste und wähle Nagato.

"Das wird auch nicht funktionieren. Sie mag nicht danach aussehen, aber sie hat eine Menge heimlicher Verehrer. Warum hat sie aufgehört, eine Brille zu tragen? Ist sie auf Kontaktlinsen umgestiegen?"

"Hmm, warum fragst du sie das nicht selbst?"

"Fragen? Bisher hat sie alles, was ich sagte, ignoriert, egal wie sehr ich es versucht habe. Jeder in ihrer Klasse glaubt, dass ein einzelnes von ihr gesprochenes Wort das Schicksal eines Tages bestimmen kann."

Hör auf, Nagato wie einen Gott zu behandeln. Was für ein Aberglaube ist das? Sie mag nicht gewöhnlich sein, aber für ihre Standards ist sie eigentlich recht normal. Obwohl ich nicht genau weiß, was ihre Standards sind.

"Jedenfalls passt du gut zu Suzumiya. Nur du kannst eine anständige Unterhaltung mit dieser Idiotin führen. Also behalte sie gut im Auge und begrenze die Verluste auf ein Minimum. Ach ja, das Schulfest kommt bald, was für ein großes Ereignis habt ihr euch dafür ausgedacht?"

"Frag mich nicht."

Ich bin nicht der Sprecher der SOS Brigade, aber Taniguchi fuhr fort: „Selbst wenn ich Suzumiya fragen würde, wie würde einfach etwas unverständliches antworten, und wenn ich meine Frage nicht zur richtigen Zeit stellen würde, würde ich vielleicht sogar von ihr angegriffen. Und aus Nagato Yuki bekommt man nichts heraus, egal was man fragt, während Asahina außer Reichweite liegt, denn ich würde wahrscheinlich von einem wütenden Mob gelyncht werden, wenn ich mit ihr zu reden versuchte. Also muss ich letzten Endes dich fragen."

Er ist ziemlich gut darin, Ausreden zu erfinden Laut ihm bin ich einfach der nette Kerl.

"Bist du es nicht? Du siehst aus, wie ein Mensch, der einfach mit ihr voranschreiten würde, selbst wenn du wüsstest, dass ein Abgrund vor euch liegt."

Als wir uns dem Schultor näherten, entriss ich die Tasche Taniguchis Armen, der ziemlich irritiert guckte.

Ich weiß nicht, was inmitten von Haruhis Wahnsinn vor mir liegt, aber ich erwarte nichts Gutes. Dennoch bin ich nicht der Einzige, der auf dieser gefahrvollen Reise an Haruhis Seite ist. Es sind noch mindestens drei Andere bei mir. Zwei von ihnen können wahrscheinlich auf sich selbst achtgeben, aber Asahina wird in großer Gefahr sein, denn sie hat keine Ahnung, was sie erwarten soll. Es ist, als ob sie gar nicht aus der Zukunft käme. Aber darin liegt auch ihr Charme.

"Deswegen," erklärte ich Taniguchi, "muss jemand sie beschützen."

Ah, das klingt mehr wie etwas, das ein männlicher Protagonist sagen würde. Aber ich beschütze sie nur vor Haruhis sexuellen Belästigungen. Das ist alles.

Ich fuhr ruhig fort: „Weil ich die Chance dazu bekommen habe, muss ich sie beschützen. Es ist mir egal, was alle anderen Typen an der Schule sagen, aber fühle dich willkommen, wenn du eine Allianz der Gentlemen oder sowas aufstellen willst."

Taniguchi kicherte weiterhin wie ein Gremlin.

"Du solltest aufpassen wo du hintrittst, denn jeder Monat ist ein neuer Monat."

Nachdem er eine Drohung, wie sie nur ein hinterhältiger Dieb benutzen würde, hinterlassen hatte, ging Taniguchi durch das Schultor.



Während ich mein Gepäck durch den Flur vor dem Klassenraum trug, sah ich Haruhi, die ihre Sachen in ihren Spind stopfte. Ich ging weiter und packte die Kamera und Spielzeugwaffe ebenfalls in meinen rostfreien Spind.

"Kyon, wir werden heute beschäftigt sein."

Ohne überhaupt Guten Morgen zu sagen, schlug Haruhi ihren Spind zu und zeigte mir ein Lächeln, so warm wie der frühe Frühling.

"Mikuru-chan, Yuki, und sogar Koizumi-kun, ich lasse keine Beschwerden zu! Das Drehbuch in meinem Kopf hat sich nun der Vollendung genähert. Ich kann es schon **rumpeln** hören; alles was bleibt, ist, es auf die Leinwand zu bringen."

"Wirklich?"

erwiderte ich beiläufig und betrat das Klassenzimmer. Mein Platz ist der zweite von hinten. Seitdem das Schuljahr begonnen hat, haben wir die Sitzordnung schon oft geändert, aber bisher habe ich nie einen Platz in der letzten Reihe bekommen, denn Haruhi sitzt am Ende immer hinter mir. Ich fange an, zu glauben, dass das zu unnatürlich ist, um zufällig zu sein, dennoch will ich lieber glauben, dass es sich um einen Zufall handelt.

Wenn ich mir das nicht einreden würde, würde ich den Glauben an das Wort „Zufall“ verlieren, ich bin wirklich nett. Ich bin mir sicher, dass jeder, der mit Haruhi zu tun hat, dasselbe glauben würde wie ich. Ich bin wie ein Mittelfeldspieler mit der Aufgabe, die Bälle abzufangen, die von keiner Seite kontrolliert werden, während Haruhi ein hyperaggressiver Schläger auf einer Abseitsposition ist und auf das Ziel zurennt. Sie ist wahrscheinlich so abseits, dass der naheste Gegner Kilometer entfernt ist, also selbst wenn sie den Ball bekäme, hätte der Linienrichter keine andere Wahl, als die Abseitsfahne zu hissen.

Haruhi würde wahrscheinlich sagen, dass das ein Fehler vom Linienrichter wäre. Sie würde mit ernstem Gesicht sagen, dass etwas an den Regeln falsch ist, und dann damit weitermachen, den Ball aufzunehmen, an den Zielpfählen vorbeizurennen und zu erklären, sie hätte einen Punkt erzielt. Wenn das der Fall ist, schlage ich vor, dass sie sich von Rugby fernhält.

Um mit ihrer rücksichtslosen Einstellung fertigzuwerden ist es am besten so zu tun, als wäre nie etwas passiert, und den Tatort leise zu verlassen. Oder einfach den Kampf aufzugeben und zu tun, was sie sagt.

Neben mir haben auch die meisten meiner Klassenkameraden die letztere Wahl getroffen.

Nach der sechsten Stunde, mit nur noch einer verbleibenden, haben Okabe-sensei und die anderen Schüler nichts über den leeren Platz hinter mir zu sagen. Haben sie es nicht bemerkt? Oder haben sie sich entschlossen, es nicht zu bemerken? Oder konnten sie vielleicht nicht dazu durchringen, Zeit zu verschwenden, um sich darüber Sorgen zu machen? Jedenfalls sind sich alle einig, dass es besser ist, sie alleine zu lassen, also ist es nicht länger wichtig zu wissen, warum.

Ich ging mit einem ahnungsvollen Gefühl in Richtung Clubraum, die Kartons in der Hand, und hielt vor dem Literaturclubraum an.

Ich dachte, ich hätte etwas gehört. Diese 'Ahhs!' sind die süßen Schreie von Asahina, während die 'Waahs!' die kalten Rufe von Haruhi sind. Geht das schon wieder los..

Wenn ich die Tür jetzt öffnen würde, würde ich wahrscheinlich eine sehr angenehme Szene sehen, aber als ein Mann mit gesundem Menschenverstand hielt ich mein Verlangen zurück und wartete leise draußen.

Nach ungefähr fünf Minuten sind die leisen Schreie des Widerstandes endlich verebbt, denn es endet immer damit, dass Haruhi ihre Arme in die Hüfte stemmt und siegreich grinst. Wie ein Hase, der niemals eine Schlange besiegen kann, ist es unmöglich, dass Asahina Haruhi jemals besiegen könnte.

Ich klopfte an die Tür.

"Komm rein!"

Haruhis energische Antwort hallte durch die Tür. Ich versuchte mir auszumalen, was in den Papiertüten war, die sie heute Morgen mitgebracht hatte, während ich die Tür öffnete und den Clubraum betrat. Wie erwartet begrüßte mich Haruhis Siegesgrinsen, aber ich war dessen schon müde. Ich richtete meinen Blick auf die Person, die vor Haruhi auf einem stählernen Stuhl saß und fühlte, wie meine Temperatur sofort anstieg.

Eine Kellnerin saß dort, mich mit wässrigen Augen anblickend.

"..."

Ihre Haare ein wenig durcheinander, senkte die Kellnerin ihren Kopf und blieb so stumm wie Nagato. Haruhi hatte die braunen Haare der Kellnerin zu zwei Pferdeschwänzen gebunden. Erstaunlicherweise war Nagato nirgends zu sehen.

"Also wie ist es?"

fragte Haruhi und schnaubte. Was soll dieses Gesicht, als ob das alles nur dir zu verdanken wäre? Asahinas Aussehen ist ein gottgegebenes Geschenk, dennoch...

Ich finde tatsächlich, dass sie in diesem Kostüm großartig aussieht. Ich frage mich, was Asahina denkt? Sie würde mir solche Gedanken nicht übelnehmen, oder? Obwohl, ist ihr Rock nicht etwas zu kurz?

Wie 100% reiner Fruchtsaft saß Asahina die Kellnerin verkrampft, ihre Hände verschränkt und in ihren Schoß gepresst.

Dieses Kostüm steht dir perfekt; als ob es extra für dich gemacht worden wäre. Dank ihm starrte ich Asahina schon seit dreißig Sekunden an. Plötzlich tätschelte jemand meine Schulter und ich sprang fast auf vor Schreck.

"Entschuldigt wegen gestern. Wir müssen das Drehbuch heute noch revidieren, aber ich bestand darauf, heute früh zu gehen, da ich gestern keine Gelegenheit hatte, die Sache mit euch von vorne bis hinten vorzubereiten."

Koizumi grinste mit seinem stattlichen Gesicht und ließ seinen Blick über meine Schulter durch den Clubraum schweifen.

"Hi."

Er lächelt fröhlich.

"Dieses Kostüm..."

Koizumi ging an mir vorbei, stellte seine Tasche auf den Tisch und setzte sich auf einen der Stahlstühle.

"Steht dir wunderbar."

Er gab seine direkteste Antwort. Nun, jeder weiß das. Was ich nicht verstehe, ist, was eine Kellnerin hier in diesem heruntergekommenen, alten Raum anstatt in einem Café oder Restaurant macht.

"Das liegt daran," sagte Haruhi, "dass ich Mikuru-chan dieses Kostüm im Film tragen lassen werde."

Was ist falsch an dem Hausmädchenkostüm?

"Hausmädchen erledigen bestimmte Aufgaben für die Reichen in ihren Anwesen. Kellnerinnen sind anders, sie erscheinen an der Straßenecke oder in einem Laden und vollbringen alle Arten von Dienstleistungen für die breite Öffentlichkeit bei einem Stundenlohn von 730 Yen."

Ich weiß nicht, ob dieser Stundenlohn als hoch oder niedrig gilt, aber auf jeden Fall glaube ich nicht, dass Asahina sich als Hausmädchen verkleiden würde, um in irgendeinem Anwesen arbeiten zu können. Es wäre aber eine andere Geschichte, wenn Haruhi tatsächlich für ihren Service bezahlen würde.

"Hör auf, auf solchen Kleinigkeiten rumzuhacken! Das hat alles nur mit Gefühl zu tun, und ich fühle, dass das gut aussieht." Das magst du glauben, aber was ist mit Asahina?

"Ähmm... Suzumiya-san... Ich glaube das Kostüm ist ein wenig zu klein für mich..."

Asahina macht sich wahrscheinlich Sorgen, dass ihre Unterwäsche gesehen werden kann, denn sie zieht energisch den Saum ihres Rockes runter. Aber das zu tun beunruhigte mich nur noch mehr, und bevor ich es selbst merkte, waren meine Augen auf diesen Punkt fixiert.

"Ich glaube das passt dir ausgezeichnet."

Es brauchte viel Anstrengung um meinen Blick zu lösen und auf Haruhi zu fixieren, die lächelte wie eine wunderschöne Blume, die inmitten eines Waldes blüht. Haruhi richtete ihre Pupillen, die nur sehen, was vor ihnen liegt, auf mich.

"Das Konzept für unseren Film ist diesmal..."

Sie zeigte auf Asahinas zitternden Rücken.

"Das."

Was meinst du mit "das"? Du willst eine Dokumentation über ein Mädchen, das halbtags in einem Teeladen arbeitet, machen?

"Nein! Eine Show mit versteckter Kamera über Mikuru-chans Alltag würde keine keinen Spaß machen. Wir müssen einen Film über den Alltag einer außergewöhnlichen Person drehen, nur dann ist der Film attraktiv. Eine Dokumentation über den Alltag eines normalen High School Schülers würde nur dazu dienen, jemandes Ego zu schmeicheln."

Ich glaube nicht, dass Asahina mit diesem Film zufrieden sein wird. Ich glaube, jemand anderes möchte, dass seinem Ego geschmeichelt wird, und ich finde, Asahinas Alltag ist außergewöhnlich genug, aber ich schätze, das behalte ich lieber für mich.

"Als der Regisseur der SOS Brigade werde ich die Mission auf mich nehmen, die Massen zu unterhalten. Wartet nur ab! Ich werde jeden zu Standing Ovations bringen!"

Als ich genauer hinsah, erkannte ich, dass Haruhis „Kommandant“ Armband durch eines mit dem Wort „Regisseur“ ersetzt worden war. So eine pedantische Person.

Ein aufgeregter, weiblicher Regisseur, eine depressive Schauspielerin und eine männliche Hauptperson, die rätselhaft grinst, als ob sie nur ein Zuschauer wäre... ich weiß wirklich nicht, wie ich diese Szene beschreiben soll. In diesem Moment öffnete sich die Tür des Clubraums.

„...“

Ich dachte es wäre jemand anderes und für einen Moment war mein Verstand mit Schrecken erfüllt. Ich glaubte, mein kurzes Leben wäre endlich zum Ende gekommen, denn selbst der Tod kam, um mich zu holen. Ich dachte sogar, ich wäre hinter der Bühne bei dem Film in dem Salieri Mozart langsam tötete, während er sein Requiem komponierte.

„...“

Nagatos gewöhnlich blasses Gesicht entfernte sich geräuschlos von der Tür. Sie zeigte nur ihr Gesicht, während der Rest ihres Körpers in Dunkelheit gehüllt war.

Ich war nicht der Einzige, der vor Angst verstummt war, Haruhi und Asahina waren auch nicht besser, selbst Koizumis ständiges Grinsen zeigte ein wenig Furcht. Nagato trug ein seltsames Kostüm, in dem selbst Asahina furchterregend aussähe. Sie hatte sich in einen dunklen Mantel gehüllt und trug einen ebenso schwarzen, spitzen Hut, ein anerkanntes Hexenoutfit.

Unter unseren versteinerten Blicken ging Nagato, gekleidet wie der Tod, schweigend zu ihrem reservierten Stuhl in der Ecke, holte ihre Tasche und ein Hardcover Buch unter ihrem Mantel hervor und legte es auf den Tisch.

Unsere betäubenden Blicke ignorierend begann sie, ihr Buch zu lesen.



Sieht aus, als wäre das das Kostüm, dass für die Weissagungen von ihrer Klasse während des Schulfestes verwendet wird.

Als die erste, die sich von dem Schock erholte, bombardierte Haruhi Nagato mit einer Serie von Fragen. Aus ihren einsilbigen Antworten folgerten wir: es muss einen talentierten Schneider in ihrer Klasse geben, der es schafft, dass Nagato es genießt, in diesem Kostüm herumzulaufen.

Nagato betrat den Raum in so einem schrecklichen, puppenartigen Kostüm; hat sie heimlich beschlossen, auf ihre eigene Art mit Asahina zu wetteifern? Ihre Logik ist noch schwerer zu verstehen als die von Haruhi!

In dieser stillen Atmosphäre, in der niemand es wagte, zu sprechen, rief Haruhi freudig aus:

"Also hast du es endlich verstanden, Yuki? Dieses Kostüm ist exzellent!"

Nagato schwenkte ihre Augen langsam zu Haruhi und dann wieder auf ihr Buch.

"Dieses Kostüm passt exakt zu meinem Charakterkonzept! Sag mir später, wer es für dich gemacht hat, ich möchte ihm für seine Mühen ein Telegramm der Dankbarkeit senden!"

Oh bitte, ihm ein Glückwunschtelegramm zu schicken würde ihn nur noch misstrauischer machen, und ihn sich sorgen lassen, ob es eine versteckte Bedeutung hat. Kannst du nicht objektiv erkennen, was alle anderen von dir denken?

Haruhi war bereits im siebten Himmel. Die Türkische Rondo summend öffnete sie ihre Tasche und nahm einige bedruckte Seiten Papier heraus. Dann händigte sie sie uns aus, während sie strahlte wie Kintarou, der gerade den schwarzen Bären besiegt hat.

Ich hatte keine andere Wahl als meinen Blick auf das Stück Papier zu lenken

Darauf war das folgende gekritzelt:

 "Kampfkellnerin – Die Abenteuer der Asahina Mikuru (Entwicklungstitel)"
 - Besetzung
 - Asahina Mikuru – die Kampfkellnerin aus der Zukunft
 - Koizumi Itsuki – der jugendliche Esper
 - Nagato Yuki – das böse Alien
 - Extras – alle Anderen


...... Oh Gott, was auf Erden ist das? Sie hat sie tatsächlich alle richtig erraten.

Ich war total geschockt. Ich wusste nicht, ob sie erstaunliche Fähigkeiten im Schlussfolgern oder blind richtig geraten hatte. Ich vermutete sogar, dass sie vorgab, es nicht zu wissen. Zu solch korrekten Erkenntnissen aus heiterem Himmel zu gelangen, was für eine Kraft ist das?

Ich war für einen Moment sprachlos, und kam erst zu meinen Sinnen, als ich neben mir jemanden kichern hörte. Das konnte nur Koizumi sein,

"Oh, ich verstehe......"

Er sah recht erfreut aus; ich beneide ihn wirklich.

"Wie soll ich es sagen? Vielleicht, wie von Suzumiya-san zu erwarten? Nur Suzumiya-san könnte auf solche Charaktere kommen, einfach erstaunlich."

Grins nicht so, du bereitest mir Unbehagen.

Asahina-san ergriff mit ihren Händen einen Stapel A4 Blätter, die zitterten, als sie den Inhalt anstarrte.

"Ah......"

sagte sie sanft und sah mich an mit einem Ausdruck an, als wollte sie um Hilfe bitten. Ich sah sie sorgfältig an und bemerkte, dass ihre Augen eine extreme Traurigkeit, gemischt mit ein wenig Vorwurf, zeigten, wie die einer großen Schwester, die ein kleines Kind wegen eines frechen Streiches scheltet...... Ah, jetzt erinnere ich mich. Nach dem, was vor sechs Monaten passierte war, hatte ich Haruhi die wahren Identitäten der Mitglieder offenbart.

Ähm, oh Mann. War das mein Fehler?

Ich blickte verzweifelt zu Nagato und sah, dass die von Aliens geschaffene, lebende humanoide Schnittstelle mit ihrem schwarzen Mantel und spitzen Hut......

"......"

.....immer noch still ihr Buch las.



"Das ist kein großes Problem."

sagte Koizumi optimistisch, ich war noch nicht einmal in der Stimmung zu lachen.

"Ich weiß, es ist nicht lustig, aber es ist auch nicht so tragisch."

"Wie willst du das wissen?"

"Weil das hier nur eine Rollenverteilung für einen Film ist. Suzumiya-san glaubt nicht wirklich, dass ich ein Esper bin; lediglich in der fiktionalen Filmwelt ist der Charakter Koizumi Itsuki, gespielt von mir, zufällig ein Esper."

Koizumi hörte sich an wie ein persönlicher Trainer, der einem Jungen mit Kurzzeitgedächtnis einen Vortrag hält.

"Der Koizumi Itsuki in der realen Welt und dieser 'Koizumi Itsuki' sind zwei verschiedene Menschen. Ich glaube nicht, dass du mich mit dem Charakter, den ich spiele, verwechseln würdest. Selbst wenn jemand die beiden durcheinanderbringen würde, wäre es nicht Suzumiya-san."

"Ich kann mich nicht einfach entspannen. Niemand kann garantieren, dass das, was du sagst, richtig ist."

"Wenn sie die echte Welt mit der fiktiven verwechselt hätte, wäre diese Welt schon ein Sciencefictionreich geworden. Wie ich schon sagte, Suzumiya-san mag nicht so aussehen, aber sie denkt logisch innerhalb der Begrenzungen der Realität."

Natürlich wusste ich ebenfalls, dass es daran lag, dass Haruhis Art zu denken immer im halben Fantasiemodus läuft, dass ich in alle möglichen eigenartigen Situationen gerate. Um es noch schlimmer zu machen ist sich die Urheberin Haruhi dessen nicht einmal bewusst.

"Weil wir keine Beweise angeboten haben",

sagte Koizumi ruhig.

"Vielleicht werden sich die Dinge eines Tages derart entwickeln, dass ihr Erkennen unausweichlich wird, aber das ist jetzt noch nicht der Fall. Es ist gut, dass die Kräfte, die Asahina-san und Nagato-san repräsentieren, dasselbe denken, also glaube ich, es ist in Ordnung, wenn wir es für immer dabei belassen."

Ganz meine Meinung, denn ich will nicht sehen, wie die Welt den Bach runtergeht. Es wäre eine Schande, wenn die Welt enden würde, bevor ich Gelegenheit hätte, das Videospiel, das nächste Woche herauskommt, durchzuschaffen.

Koizumi grinste weiter:

"Anstatt dich um die Welt zu sorgen, solltest du dich mehr um dich selbst kümmern. Nagato und ich können leicht ersetzt werden, du hingegen nicht."

Damit Koizumi mir nicht meine jetzt komplexen Gedanken ansah, tat ich so, als würde ich die Spielzeugwaffe laden.. .



Heute hat Haruhi Zeit damit verbracht, Asahina-san das Kostüm anzuprobieren, die Rollenverteilung verkündet und dann den Tag für beendet erklärt. Tatsächlich wollte sie Asahina-san, in dem Kellnerinnenkostüm durch die Schule schleifen und eine Pressekonferenz abhalten, um ihrem Film bekanntzumachen. Aber weil Asahina-san den Tränen nahe war, versuchte ich alles, damit sie diese Idee fallenließ. Ich sagte ihr, in dieser Schule gäbe es keine Nachrichtengesellschaft, keinen Journalismusclub und schon gar keine Werbegemeinschaft. Haruhi sah mich an, spitzte ihre Lippen wie einen Vogelschnabel, sah wieder auf den Boden und sagte:

"Ja, du hast recht."

Ich hätte nie gedacht, dass sie so einfach aufgeben würde.

"Es ist besser die Angelegenheit bis zum letzten Moment geheimzuhalten. Kyon, du bist schlau für dein Intelligenzlevel. Es wäre problematisch, wenn zu früh Informationen bekannt würden."

Das ist kein Hollywood- oder Hong Kong-Actionfilm; niemand würde deine schrägen Ideen klauen wollen.

"Dann bist du, Kyon, dafür verantwortlich, dass die Waffe noch heute fertiggestellt wird, denn wir beginnen morgen mit dem Drehen. Und du musst lernen, wie man die Kamera bedient. Ach ja, du musst nach Software suchen um den Videoclip auf den Computer zu laden, um ihn digital zu schneiden, und....."

Und so lud Haruhi die ganze Arbeit auf mir ab und ging nach Hause, die Titelmelodie von „Gesprengte Ketten“ summend.

Sie weiß wirklich, wie sie Anderen Probleme bereiten kann, egal wie sie sich fühlen. Ernsthaft!

Also sind Koizumi und ich gerade damit beschäftigt, die Bedienungsanleitung zu lesen und herauszufinden, wie man mit der Spielzeugwaffe BB Kugeln verschießt.

Nachdem sie sich umgezogen hatte, ging Asahina-san mit hängenden Schultern nach Hause. Nagato verschwand ebenfalls, ohne die Tasche unter ihrem Hexenkostüm zu verstecken, als ob sie zum Sabbat eingeladen wäre. Sieht so aus, als wäre Nagato nur gekommen, um uns ihr Kostüm zu zeigen. Wenn man von ihrem Stil ausgeht, könnte das eine versteckte Bedeutung gehabt haben, aber es ist auch möglich, dass sie nur zu Besuch gekommen ist. Wahrscheinlich hat sie etwas in ihrem Klassenraum zu tun, wie etwa die Zukunft in ihrer Kristallkugel sehen.



Ich hatte das Gefühl, als würde die Schule mit jedem Tag lebhafter werden. Jeden Tag hörten die Trompeten des drittklassigen Orchesters nach der Schule auf, verstimmt zu klingen, und erzeugten musikalische Klänge; in jeder versteckten Ecke der Schule waren Menschen die Balsa- und Sperrholz zersägten; während die Anzahl an Schülern in seltsamen Kostümen, wie dem von Nagato, mit jedem Tag zunahm.

Dennoch, das war nur eine Schulaktivität, abgehalten von einer einfachen präfekturalen High School, es sah nicht so aus, als ob es eine große Sache werden würde. Meiner Meinung nach versuchte höchstens die Hälfte der Schüler, ihren Schulalltag erträglicher zu gestalten. Unsere Klasse, 1-5, hingegen hatte den Gedanken, Spaß am Schulfest zu haben, schon lange aufgegeben. Die Schüler ohne Clubaktivitäten würden dann jede Menge Freizeit haben, und Taniguchi und Kunikida waren perfekte Beispiele für den „Nach der Schule nach Hause gehen Club.“

"Dieses Schulfest",

begann Taniguchi.

Es war während der Mittagspause, ich hing mit diesen beiden unwichtigen Nebencharakteren herum, während wir unser mitgebrachtes Essen aßen.

"Was ist mit dem Schulfest?"

fragte Kunikida. Taniguchi enthüllte ein Grinsen, das im Vergleich zu Koizumis eleganten Lächeln erbärmlich hässlich aussah:

"Ist bestimmt ein super Ereignis."

Könntest du dich bitte nicht anhören wie Haruhi!? Das Grinsen in Taniguchis Gesicht verschwand plötzlich.

"Dennoch hat es nichts mit mir zu tun, das kotzt mich echt an."

"Warum?"

fragte Kunikida.

"Ich glaube nicht, dass es überhaupt Spaß machen wird. Und diese Leute, die aussehen als wären sie beschäftigt, regen mich auf, besonders die Jungs, die Mädchen als Partner haben. Bringt mich dazu, sie umbringen zu wollen!"

Ich denke das nennt man dann eifersüchtige Wut?

"Was ist mit unserer Klasse? Eine Umfrage? Hmpf! Das ist viel zu langweilig! Es werden eh nur dumme Fragen über Lieblingsfarben werden! Was für einen Sinn hat es überhaupt, solche Informationen zu sammeln?"

Wenn du so unzufrieden bist, warum schlägst du dann nicht selber etwas vor? Vielleicht hätte Haruhi dann nicht die Zeit gehabt, einen Film zu drehen.

Taniguchi schluckte eine Wurst und sagte:

"Ich werde mir nicht selbst Probleme machen, indem ich sowas vorschlage. Seufz, ich hätte kein Problem damit, Vorschläge zu machen, es ist nur, dass ich dann für die daraus resultierende Veranstaltung verantwortlich wäre."

Kunikida hörte auf, seinen Kuchen zu schneiden und sagte: "Du hast recht."

"Es sind nur die Narren, die es wagen würden, mit irgendwelchen Ideen zu kommen, oder solche mit einem starken Verantwortungsbewusstsein, wie Asakura-san."

Er erwähnte den Namen der Schülerin die nach Kanada umgezogen war. Ich breche noch immer in kalten Schweiß aus, wann immer ich diesen Namen höre. Obwohl Nagato Asakura verschwinden lassen hat, war ich der Grund ihrer Abreise. Ich hatte damals nichts unternommen, um ihr Verschwinden zu verhindern, also ist es jetzt zu spät, es zu bereuen.

"Mann, das ist so eine Schande," sagte Taniguchi, "Warum musste diese perfekte, intelligente Schülerin uns verlassen? Sie war der einzige Grund aus dem ich dankbar war, in dieser Klasse zu sein. Verdammt, ich frage mich, ob es zu spät ist, die Klasse zu wechseln."

"Welche Klasse schwebt dir denn vor?" fragte Kunikida. "Nagatos Klasse? Oh, wo wir von ihr sprechen, ich habe sie wie einen Zauberer gekleidet rumlaufen sehen, was hat es damit auf sich?"

Nun, ich bin mir da auch nicht sicher.

"Nagato, hä......"

Taniguchi blickte mich an, wobei sein Gesicht auf einmal so aussah, als müsse er eine Mathefrage beantworten, und sagte, als ob ihm etwas klargeworden wäre:

"Also wann hat es angefangen? Ich habe dich sie damals in einem Klassenzimmer umarmen sehen. Das ist wahrscheinlich eines von Suzumiyas Drehbüchern. Du hast das absichtlich gemacht, um mich zu erschrecken, nicht wahr? Mich täuschst du nicht."

Gut, dass Taniguchi die Sache falsch interpretiert hat, das Gewicht auf meinen Schultern wurde schlagartig entfernt..... Moment, bist du nicht in den Klassenraum gekommen, weil du etwas vergessen hattest? Wie sollen wir gewusst haben, dass du kommen würdest? ...... Natürlich habe ich ihm das nicht gesagt. Taniguchi ist ein Idiot, und es bringt wirklich nichts, einem Idioten zu sagen, dass er ein Idiot ist. Manchmal bin ich dankbar, dass die Götter Taniguchi bei seiner Geburt zum Idioten gemacht haben.

"Wo wir gerade dabei sind, das war wirklich Unsinn",

sagte Taniguchi dankbar, Kunikida war mit Essen beschäftigt, während ich hinter mich sah. Haruhis Platz war leer, was stellte sie nur gerade an?



"Ich habe mich in der Schule nach Orten, an denen wir den Film drehen können, umgesehen",

sagte Haruhi.

"Aber es gab keinen geeigneten Ort. Es ist unmöglich, hier irgendeine Atmosphäre zu erzeugen, gehen wir nach draußen!"

Sie mag die Atmosphäre in der Schule nicht mögen, aber sie hätte sich deswegen nicht die Mühe machen müssen, einen belebten Platz außerhalb zu finden.

"Ähm...... M... Muss ich auch gehen?"

fragte Asahina-san mit einem erschrockenen Ton.

"Natürlich. Ohne unseren Star geht es nicht."

"I... In diesem Kostüm?"

Asahina-san zitterte, denn wie gestern wurde sie gezwungen, das Kellnerinnenkostüm zu tragen, von dem ich keine Ahnung habe, wie Haruhi es in die Finger bekommen hat.

"Aber natürlich."

Haruhi nickte zu dieser Tatsache, Asahina-san machte sich klein und wand sich.

"Wäre es nicht zu mühsam, wenn du dich ständig umziehen müsstest? Wir würden wahrscheinlich sowieso keinen geeigneten Ort zum Umziehen finden. Also kannst du es auch genausogut den ganzen Tag tragen, nicht wahr? Komm schon! Gehen wir!"

"Lass mich wenigstens etwas drüberziehen......"

Bat Asahina-san.

"Nein!"

"Aber das ist zu peinlich."

"Du musst dich schämen, um das subtile schüchterne Gefühl zu portraitieren. Wie willst du sonst den Golden Globe gewinnen?"

War dein Ziel nicht einfach nur, die beste Vorstellung des Schulfestes abzuliefern?

Heute hatten sich alle Mitglieder der Brigade im Clubraum versammelt. Koizumi kam ebenfalls dazu, das Theaterstück seiner Klasse war mittlerweile ausgewählt worden, und grinste zu der einseitigen Unterhaltung zwischen Haruhi und Asahina-san. Nagato war auch da, aber sie war ein ganz anderes Problem.

"......"

Sie war schweigsam, wie gewöhnlich, aber sie sah heute seltsam aus. Aus irgendeinem Grund trug sie wieder dieses Zaubereroutfit, das sie uns gestern gezeigt hatte. Eigentlich müsste sie es nur zum Schulfest tragen, sie muss es nicht ab sofort anhaben.

Haruhi sah begeistert auf Nagatos schwarzen Mantel und Spitzhut.

"Deine Rolle ist ab jetzt der 'Böse Alienzauberer'!"

Im Nu hatte sie das Drehbuch geändert. Ich sah mit an, wie sie einen Dirigentenstock, auf dessen Spitze ein dekorativer Stern wie sie normalerweise auf Weihnachtsbäumen zu finden sind, gesteckt war, in Nagatos Hand drückte, während diese bewegungslos dastand. Aus irgendeinem Grund hatte nichtmal ich ein Problem damit, dass dieser schweigsame, außerirdische Bücherwurm die Rolle eines Alienzauberers übernehmen würde. Vielleicht passt diese Rolle besser zu ihr, als das sogenannte Integrierte Datenwesen, denn sie kann tatsächlich Magie wirken, zumindest in meinen Augen, also kann ich nicht falsch liegen.

Nagato schob plötzlich den Rand ihres Hutes hoch und sah mich mit ausdruckslosen Augen an.

"......"

Ich hatte Bedenken, dass Haruhi einfach entschied, Kostüme, die eigentlich für die Aktivitäten anderer Klassen gedacht waren, für ihren Film zu verwenden, aber für sie existieren solche Probleme nicht..

"Kyon! Hast du die Kamera vorbereitet? Koizumi-kun, ich verlass mich darauf, dass du die Ausrüstung trägst. Mikuru-chan! Warum hältst du dich immer noch am Tisch fest? Beeil dich und beweg dich!"

Asahina-sans schwacher Widerstand war zwecklos. Haruhi packte sie einfach am Kragen und zog ihre winzige Figur zur Tür, während sie nonstop wimmerte. Nagato folgte ihnen und zog den Saum ihres Mantels hinter sich her, während Koizumi das Schlusslicht bildete, mir zuzwinkerte und dann in den Flur verschwand.

Gerade als darüber nachdachte, ob es für mich noch möglich wäre, nicht zu gehen......

"Hey! Wir können keinen Film ohne Kameramann machen!"

Haruhi steckte ihren Oberkörper durch die offene Tür und schrie mich mit offenem Mund laut an. Als ich plötzlich die Worte „Großer Regisseur“ auf ihrem Armband sah, hatte ich ein unheilvolles Gefühl.

Es sah so aus, als meinte dieses Mädchen das Ganze todernst.



Haruhi, der selbsternanntete „Große Regisseur“, führte uns, obwohl sie keinerlei Regieerfahrung hatte, an; die süße Kellnerin senkte den Kopf und folgte, während die düstere, junge Hexe wie ein Schatten an ihnen hing. Koizumi trug die Papiertüten und grinste breit...... Ich versuchte mein Bestes, um mich so weit wie möglich von ihnen abzusondern, während ich dieser exzentrischen Gruppe folgte.

Bereits die Aufmerksamkeit der Schule erregend, während sie weiterging, wurde diese Halloweenkostümschau der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, als wir das Schulgelände verließen. Asahina ging deprimiert zwischen uns. Nach zwei Minuten ließ sie den Kopf hängen, drei Minuten und sie wurde rot, fünf Minuten später, und sie schwebte praktisch in der Luft wie ein depressiver Geist.

Haruhi marschierte uns voraus, strahlend als ob der Himmel erzittern würde und summte die Titelmelodie von „Zwischen Himmel und Hölle.“ Ich wusste nicht wann sie sie besorgt hatte, als ich sie in ihrer rechten Hand eine Art gelber Flüstertüte und in ihrer Linken einen Regiestuhl halten sah, während sie so galant wie eine Horde Mongolen, die westwärts über die Grasebenen marschiert, voranschritt. Als ich mich fragte, wo sie als nächstes zuschlagen wollte, bemerkte ich, dass wir eine Bahnhaltestelle erreicht hatten. Haruhi kaufte fünf Fahrkarten und händigte sie uns aus, dann marschierte sie tatsächlich zu den Drehkreuzen am Eingang.

"Moment."

Asahina-sans schwacher Widerstand war zwecklos. Haruhi packte sie einfach am Kragen und zog ihre winzige Figur zur Tür, während sie nonstop wimmerte. Nagato folgte ihnen und zog den Saum ihres Mantels hinter sich her...

Ich erhob Einspruch, noch bevor Asahina-san etwas sagen konnte. Ich zeigte auf die Kellnerin im Minirock, die Blicke von überall auf sich zog und auf die schwarz umhüllte Hexe, die wie ein Zuschauer danebenstand, und sagte:

"Du willst sie so angezogen in den Zug stecken?"

"Gibt es da ein Problem?" Haruhi tat, als ob sie mich nicht verstanden hätte und konterte: „Wenn sie gar nichts tragen würden, würden sie wahrscheinlich festgenommen. Aber so sind sie ganz in Ordnung. Oder glaubst du, ein Bunnygirl wäre besser? Warum hast du das dann nicht gleich gesagt? Es hätte mich nicht gestört den Titel in 'Kampfbunnygirl' zu ändern!'"

Das sollte nicht von jemandem kommen, der eine andere Person absichtlich in ein Kellnerinnenkostüm gesteckt hat...... Übrigens, ich dachte, du hättest das Konzept des Filmes bereits festgelegt? Ich bin mir da nicht sicher, aber kannst du das Konzept des Filmes einfach so, wie es dir gefällt, ändern?

Ich gab mir größte Mühe, zu verstehen, was auf Erden unser Regisseur dachte.

"Die Fähigkeit, sich an die Umstände anzupassen, ist entscheidend. So hat sich das Leben auf der Erde durch das Überleben der Stärksten entwickelt. Du wirst aussterben, wenn du aufhörst, zu denken! Wir müssen lernen, uns anzupassen, um zu überleben!"

Anpassen an was? Wenn Mutter Natur ein Bewusstsein hätte, bin ich mir sicher, dass das erste, was sie tun würde, wäre, Haruhi aus der Erdatmosphäre zu verbannen.

Koizumi war zu einem grinsenden Sklaven, mit der Aufgabe, die Ausrüstung zu tragen, reduziert, Nagato bleib schweigsam, während Asahina-san zu erschöpft war, um etwas zu sagen. Mit anderen Worten, ich war der Einzige, der etwas sagte.

Wie ich mir nur wünschte, jemand hätte einen Ausweg gewusst.

Es sieht so aus, als hätte Haruhi unser Schweigen so interpretiert, als wären wir zutiefst von ihrer Rede bewegt gewesen.

"Ah, da kommt der Zug! Mikuru-chan, gehen wir! Die Show beginnt!"

Wie ein Polizist, der einen weiblichen Verbrecher abführt, dessen Motiv Mitgefühl verdient, schubste Haruhi Asahina-sans Schultern auf die Drehkreuze zu.




Aus dem Bahnhof kommend bemerkte ich, dass es der Bahnhof war, an dem wir letztens gewesen waren, denn die Einkaufsstraße lag direkt vor uns. Noch bevor ich selbst darauf kommen konnte, führte Haruhi uns bereits zu dem Laden, den wir schon einmal besucht hatten. Es war das Elektronikgeschäft, in dem sie die Kamera erhalten hatte.

"Ich bin wie versprochen gekommen!"

Haruhi betrat den Laden energetisch, der Geschäftsführer steckte seinen Kopf heraus und richtete seinen Blick auf Asahina-san.

"Oho."

Der Besitzer starrte die Hauptschauspielerin mit einem lüsternen Grinsen an, während Asahina-san verkrampft dastand, wie eine Figur in einem Kampfspiel, die alle Spezialattacken aufgebraucht hat. Dann sagte der Besitzer:

"Sie ist das Mädchen von gestern? Sie sieht heute wirklich anders aus, hoho. Dann verlassen wir uns auf dich."

Worauf verlassen? Ich wollte instinktiv einen Schritt nach vorne machen, um die hinter mir zitternde Asahina-san beschützen, als ich von Haruhi weggestoßen wurde, bevor ich das machen konnte.

"Das Meeting beginnt jetzt, hört alle zu."

Mit dem gleichen Grinsen das sie gehabt hatte, als sie den klassenübergreifenden Staffellauf beim Sportfest gewonnen hatte, kündige Haruhi an:

"Wir werden nun beginnen, die Werbung zu drehen!"



"D... der Besitzer dieses Ladens ist sehr großzügig und freundlich. Dieses Geschäft wurde vom Großvater des Besitzers Eijirou-san eröffnet, und sie verkaufen alles von Batterien bis zu Kühlschränken. Oh, und...... ähm......“

Die Kellnerin lächelte verkrampft als sie ihr Bestes gab, um von dem Skript zu lesen, während Nagato neben ihr stand und ein Plastikschild mit der Aufschrift „Oomori Elektronik“ in die Luft hielt. Die beiden waren nun im Sichtfenster meiner Kamera gefangen.

Asahina-san zeigte ein unbeholfenes Lächeln, ein Mikrofon in der Hand, das nirgends angeschlossen war.

Koizumi stand neben mir und grinste ironisch, während er die Plakate mit dem Skript hielt. Die Plakate waren einfache Seiten eines Notizbuches, auf die Haruhi vorhin ohne nachzudenken das Skript geschrieben hatte. Koizumi blätterte die Seiten in Asahina-sans Lesegeschwindigkeit um.

Wir standen außerhalb des Eingangs zu dem Elektronikladen, also genau in der Mitte der Einkaufsstraße.

Haruhi saß mit gekreuzten Beinen auf dem Regiestuhl und runzelte die Stirn über Asahina-sans Schauspielkünste.

"OK, Schnitt!"

Sie schlug die Flüstertüte in die Hand.

"Das war komplett emotionslos. Warum kannst du es es nicht rüberbringen? Da fehlte das Gefühl von 'das ist es.'"

sagte sie und kaute an ihren Nägeln.

Betäubt hörte ich auf zu filmen. Das Mikrofon mit beiden Händen umklammernd hörte Asahina-san auf zu tun, womit sie gerade beschäftigt war. Nagato war von Anfang an reglos gewesen, während alles, was Koizumi tun konnte, grinsen war.

Die Passanten auf der Einkaufsstraße sammelten sich neugierig hinter uns.

"Mikuru-chan, dein Gesichtsausdruck war zu verkrampft. Du musst natürlicher aus dem Herzen lächeln. Denk an etwas fröhliches, bist du jetzt gerade nicht glücklich? Immerhin bist du die weibliche Hauptrolle! Es kann nichts glücklicheres in deinem Leben geben!"

Ich wollte ihr wirklich sagen: Hör auf dich lächerlich zu machen!

Wenn ich die Unterhaltung zwischen Haruhi und dem Geschäftsführer in zwei Zeilen zusammenfassen müsste, würde das wohl so aussehen:

"Während des Drehs des Filmes werden wir auch Werbung für diesen Laden machen. Können sie uns daher eine Kamera leihen?"

"Sicher, kein Problem."

Der Ladenbesitzer wurde getäuscht, indem er Haruhis süßen Worten tatsächlich Glauben schenkte, während Haruhi einfach nur irre war, zu denken, sie könne Werbung in einen Film packen. Ich habe noch nie einen Film gesehen, in dem die weibliche Hauptrolle die Sprecherin für ein kommerzielles Produkt war. Es hätte mich nicht gestört, wenn es einfaches Product Placing wäre, wenn man den Namen des Ladens im Hintergrund einiger Szenen sähe, aber jetzt drehen wir Werbung anstatt eines Filmes.

"Ich hab's!"

rief Haruhi plötzlich. Was hast du jetzt?!

"Es wirkt einfach komisch, eine Kellnerin aus einem Elektronikladen kommen zu sehen."

Vielleicht liegt es an dem Kostüm, das du ausgewählt hast?

"Koizumi-kun, gib mir die Tüte. Die kleine da vorne."

Haruhi nahm die Papiertüte, die Koizumi ihr reichte, entgegen, dann ergriff sie die verträumte Asahina-san an der Hand und zog sie in Richtung des Ladens.

"Geschäftsführer! Gibt es hier einen Ort, an dem man sich umziehen kann? Ähm, alles würde gehen. Sogar eine Toilette. Wirklich? Dann benutzen wir den Lagerraum!"

Ohne zu zucken zog sie Asahina-san in den Laden. Die arme Asahina-san hatte nicht mal die Kraft, Widerstand zu leisten, und konnte nur ungeschickt folgen, während sie von Haruhis unglaublicher Stärke gezogen wurde. Vielleicht war sie bereit, alles zu tun, um aus diesem Kostüm herauszukommen.

Koizumi, Nagato und ich blieben draußen stehen, ohne etwas zu tun. Nagato trug ihr schwarzes Kostüm, hielt weiterhin das Plastikschild und starrte in die Kamera. Es ist ziemlich erstaunlich, dass ihr Arme nie müde werden.

Koizumi lächelte mich sanft an.

"Es sieht so aus, als würden wir in nächster Zeit nichts aufführen. Ich bin nur in dem Theaterstück, weil alle in der Klasse dafür gestimmt haben, dass ich eine Rolle übernehme; es ist schon anstrengend genug, den ganzen Text zu lernen, also hoffe ich, dass meine Rolle in dem Film nicht zuviele Zeilen hat..... Wie wärs? Warum versuchst du nicht, die männliche Hauptrolle zu übernehmen?"

Haruhi entscheidet, wer was spielt, also musst du schon sie fragen.

"Glaubst du, ich wäre in der Lage, so eine schreckenerregende Aufgabe zu übernehmen? Ich wage es nicht, mir vorzustellen, wie ein Schauspieler dem ausführenden Produzenten und Regisseur sagt, was zu tun ist, denn Suzumiya-sans Befehle sind absolut. Ich will mir nicht mal vorstellen, welche Vergeltungsmaßnahmen Haruhi gegen mich ergreifen würde, wenn ich sowas tun würde."

Nun, ich auch nicht! Willst du sagen, das ist der Grund, warum ich bereit bin, der Kameramann zu werden? Außerdem drehen wir keinen Film, sondern eine regionale Werbung für einen örtlichen Laden. Es gibt da eine Grenze, wie sehr man seine Zugehörigkeit zur Region zeigen kann.

Ich schätze, eine wilde Szene spielte sich gerade im Hinterzimmer des Ladens ab. Ich kann mir Haruhis Gesicht vorstellen, wie sie einer wehrlosen Asahina-san die Kleider vom Leib reißt. Ich frage mich, was sie Asahina-san diesmal anziehen wird, warum trägt sie es nicht selbst? Ihre Figur ist doch genauso atemberaubend wie Asahina-sans, hat sie nie daran gedacht, selbst in einem Film mitzuspielen?

"Entschuldigt, dass ihr warten musstet!"

Von den beiden Mädchen, die aus dem Laden kamen, war natürlich Haruhi noch in ihrer Uniform, während der Anblick des anderen mich auf eine Reise auf der Erinnerungsstraße versetzte. Ist es schon sechs Monate her? Wie die Zeit verfliegt! So viel ist seitdem passiert. Ein Amateurbaseballturnier, ein einsames Inselanwesen...... Jetzt wo ich daran denke, sind das alles schon glückliche Erinnerungen geworden..... Wie ist das möglich?

Das war Asahina-sans Debüt, der Auftritt, der Asahina-san und Haruhi auf einen Schlag zum Gespräch der Schule machte. Es war das extrem enthüllende Kostüm, das Asahina-san emotional vernarbt hat.

Das unfehlbare, perfekte Bunnygirl wurde strahlend rot mit Tränen in den Augen und folgte Haruhi ängstlich, während ihre Hasenohren hin- und herschwangen.

"Ja, das ist perfekt. Es ist doch besser, die ganze Werbung mit einem Bunnygirl zu machen,"

sagte Haruhi mehrdeutig und betrachtete Asahina-san mit einem zufriedenes Grinsen. Asahina-san blickte einfach nur traumatisiert, als ob ihre halbe Seele durch ihre halboffenen kirschroten Lippen entflohen wäre.

"Mikuru-chan, fangen wir nochmal von vorn an. Ich bin mir sicher, du hast dir das Skript schon eingeprägt. Kyon, fang an."

Wer wäre in der Stimmung, zuzuhören, wenn man so angesprochen wird? Ich bin mir sicher, dass die Zuschauer, wenn der Film läuft, ihre ganze Aufmerksamkeit dem Bunnygirl, gespielt von Asahina-san, schenken werden. Es wäre ein Glücksfall, wenn die Leinwand nicht von den starrenden Blicken der Zuschauer in Flammen aufgehen würde.

"Und, Take 2!"

rief Haruhi und schlug laut auf ihre Flüstertüte.



Endlich war die Werbeszene für den Elektronikladen, mit der Hauptrolle Asahina-san, die lächelte, dabei weinte und von Haruhi herumkommandiert wurde, im Kasten. Das ganze sah aus, wie ein ausländischer Wrestler, der in jedem Match von einem bösartigen Agenten manipuliert wird.

Aber, nachdem wir soweit gekommen waren, fiel mir ein, dass wir noch einen Laden besucht hatten. Ich musste noch nicht einmal spekulieren, denn Haruhi dachte schon daran, auch für diesen einen Werbefilm zu produzieren.

Asahina gab süße "Ah~!"s und "Kyaa~!"s von sich, während sie von Haruhi die Einkaufsstraße entlanggezogen wurde. Währenddessen folgte Nagato wie ein Phantom mit ihrer üblichen flachen Zaubereraustrahlung langsam hinter Koizumi und mir.

Ich legte in dem Versuch, sie zu beruhigen, meine Jacke um Asahina-sans freiliegenden Rücken. Vielleicht hatte ich damit nur die Aufmerksamkeit der Zuschauer erhöht. Immerhin ist die Welt von Leuten mit komischen Geschmäckern bevölkert. Lasst mich das übrigens noch klarstellen, das ist nicht mein Geschmack.

Wir gingen zu dem zweiten Modellgeschäft und wiederholten, was wir schon gemacht hatten. Unter den wachsamen Augen der neugierigen Zuschauer sah Asahina-san mich tränenüberströmt an – oder eher die Linse der Kamera.

"D... Dieses Modellgeschäft wurde von Yamatsuchi Keiji-san, 28 Jahre, eröffnet, der die Einwände seiner Eltern ignorierte und sein Leben als Büroangestellter zurückließ..... um seinen Traum zu erfüllen...... Wie erwartet wuchsen die Verkäufe nicht wie geplant. Die Verkäufe in der ersten Jahreshälfte lagen nur bei 80% der des vorherigen Jahres, und die Verlaufskurve ist in die untere rechte Ecke des Diagramms gefallen...... Darum..... Bitte kommen sie und werfen sie einen Blick auf das Angebot!"

Asahina-sans Ansprache war überhaupt nicht überzeugend. Würde der Besitzer Yamatsuchi-san solche Werbung überhaupt akzeptieren? Er wäre wahrscheinlich noch deprimierter als ohnehin schon. Wer würde überhaupt so in einer Rede einer High School Schülerin beschrieben werden wollen?

Das Bunnygirl wurde nun gezwungen, mit dem Plastikgewehr in die Luft zu zielen.

"Bitte zielt damit nicht auf Menschen, versucht es stattdessen mit leeren Dosen!"

Nagato stand hinter ihr und starrte leer nach vorn, ein Plastikschild in der Hand auf dem „Yamatsuchi Modellgeschäft“ stand. Es war so ein surrealer Anblick. Asakura Ryoko wirkte wie ein normaler Mensch mit Emotionen, also heißt das, dass nicht alle außerirdischen, Humanoiden Interfaces sich wie Roboter benehmen. Ich glaube, Nagato führt sich so auf, einfach weil sie von Anfang an so programmiert worden ist.

Asahina-san zielte mit dem Gewehr nun auf die leeren Dosen auf dem Boden und schoss auf sie.

"Ah! Es tut bestimmt weh, wenn man davon getroffen wird! Ahhh~~!!!"

rief Asahina-san erschrocken, als die Aluminiumdosen sich langsam wie Bienenstöcke verbeulten. Diese Schussdemonstration brachte viel Unruhe in die Zuschauer, obwohl Asahina-sans Zielgenauigkeit unter 1% lag.

Irgendwie fühlte es sich wie komplette Verschwendung an, diese Szenen mit der Kamera zu filmen. Asahina-san und der Typ, der diese Kamera entwickelt hatte, taten mir Leid, denn diese Kamera war nicht dazu gedacht, so einen Blödsinn aufzunehmen.



Und so endete der Tag, nachdem der Dreh dieser dummen Werbefilme vorbei war.

Wir kehrten zuerst in die Schule zurück, um Haruhis Ankündigung des Drehplans zu hören.

"Weil morgen, Samstag, ein Feiertag, ist, muss jeder früh kommen. Wir treffen uns um neun vorm Kitaguchibahnhof, hört ihr?"

Aber die Werbung alleine war schon 15 Minuten lang. Wie lange soll der Film nur werden? Niemand wird in der Lage sein, sich auf einem Schulfest einen dreistündigen Film anzusehen, und ich blicke den Einnahmen an der Abendkasse nicht optimistisch entgegen.

Daran dachte ich, während ich bemerkte, wie depressiv Asahina-san war. Auf der Hinfahrt war sie als Kellnerin verkleidet gewesen, auf der Rückfahrt als Bunnygirl. Jetzt wieder in ihrer Schuluniform kniete sie komplett erschöpft auf dem Boden. Wenn das so weitergeht, wird die weibliche Hauptrolle während des Drehs einschlafen.

Ich trank den Genmaicha-Tee den Koizumi anstelle von Asahina-san, die ihren Kopf müde auf dem Tisch ausruhte, gemacht hatte, und sagte:

"Haruhi, kannst du keine anderen Kostüme für Asahina-san finden? Gibt es keine anderen Kampfkostüme, die besser zu dem Anlass passen? Wie ein paar militärische oder Cheerleaderkostüme?"

Haruhi winkte mit ihrem Dirigentenstock mit dem Stern am Ende und sagte:

"Solche Kostüme sind nicht originell. Nur wenn sie als Kellnerin auftritt wird das Publikum in 'Ooohhh~~!' ausbrechen. Es ist wichtig zu erfassen, was das Publikum denkt. Das ist es, was man Konzept nennt!"

Ich frage mich wirklich, ob sie überhaupt verstanden hat, was ein Konzept ist; alles was ich tun konnte, war, zu seufzen.

"Vergiss es...... Lassen wir das mal beiseite. Warum muss die weibliche Hauptperson aus der Zukunft kommen? Ich sehe da keinen Unterschied in der Story!"

Asahina-san zitterte ein wenig, während sie auf dem Tisch lag. Haruhi bemerkte das überhaupt nicht, offensichtlich wollte sie nicht aufgeben:

"Wir kümmern uns um solche Sachen später, wir sorgen uns darum, wenn jemand seine Bedenken äußert."

Habe ich das nicht gerade getan?! Beantworte die Frage!!!

"Wenn nach Überlegung keine Antwort gefunden werden kann, ist es am besten, die Sache ruhen zu lassen! Es spielt eh keine Rolle. Was eine Rolle spielt, ist, dass es interessant ist!"

Vorausgesetzt, du kannst es interessant machen. Wie stehen die Chancen, dass du einen interessanten Film machst? Was hat es für einen Sinn, einen Film zu machen, an dem nur der Regisseur Interesse hat? Willst du für die goldene Himbeere nominiert werden?

"Was auf Erden ist das? Ich habe nur ein Ziel, und das ist, zum besten Ereignis des Schulfestes gewählt zu werden! Wenn möglich würde es mich nicht stören, einen Golden Globe zu bekommen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es wichtig, dass Mikuru-chan die richtigen Kostüme trägt!"

Ich verstehe nicht, wie sich jemand über solches Zeug ärgern kann. Ich habe das Gefühl, Haruhi fühlte sich dazu gezwungen, nachdem sie sich darüber aufgeregt hatte, dass irgendein mieser Film irgendwie einen Golden Globe gewonnen hatte.

Ich seufzte abermals und sah zur Seite. Komplett in schwarz gekleidet war Nagato in ihre Ecke im Clubraum zurückgekehrt und wieder in die Welt der Bücher versunken. Was ist mit ihr los? Würde sie sterben, wenn sie in diesem Raum nichts lesen würde?

"Moment."

Das Alien das Lesen liebt ansehend, fiel mir plötzlich etwas ein:

"Hey, ich habe das Drehbuch noch nicht gesehen."

Es ist nicht nur das Drehbuch das fehlt, ich weiß noch nicht einmal wie die Geschichte aussieht. Alles was ich weiß, ist, dass Asahina-san eine Kellnerin aus der Zukunft, Koizumi ein jugendlicher Esper und Nagato ein bösartiger Alienzauberer ist.

"Das ist nicht nötig."

Was denkt sie sich eigentlich!? Sie schloss plötzlich die Augen und zeige mit dem Stern auf ihrem Dirigentenstock auf ihre Stirn:

"Denn a~~lles ist hier drin, das Drehbuch und das Storyboard. Du musst dir um nichts Sorgen machen. Ich denke für dich an alle Szenen, die gefilmt werden müssen."

Eine gewagte Aussage. Du solltest diejenige sein, die nicht denken und nur aus dem Fenster starren sollte. Wenn du ein bisschen sanftmütiger und ernsthafter aussehen würdest, könntest du ohne Probleme mit Asahina-san konkurrieren.

"Morgen Leute! Marschieren wir mutig voran. Um Ruhm zu erlangen, muss man mit der mentalen Seite anfangen. Das ist der schnellste Weg zum Sieg ohne jemals Geld auszugeben! Wenn man sich selbst aus dem Käfig seines Verstandes befreit, kann man Potential freisetzen, von dem man nie gedacht hätte, dass man darüber verfügt. Das ist der Weg!"

Das würde wahrscheinlich in so einem Kampfmanga funktionieren, aber egal, wie sehr du versuchst, deinen Verstand zu kontrollieren oder international zu werden, ist es noch ein langer Weg, bis die japanische Fußballnationalmannschaft die Weltmeisterschaft gewinnt.

"Das wars für heute! Freuen wir uns auf morgen! Kyon, vergiss die Kamera, Ausrüstung und Kostüme nicht. Seid alle pünktlich!"

Dann ergriff Haruhi mit aller Kraft ihre Tasche und stürmte aus dem Raum. Als das Summen der Titelmelodie zu „Rocky“ auf dem Flur verstummte, blickte ich empört auf den Berg an Ausrüstung, den ich tragen sollte. Bei welcher Gesellschaft kann ich mich nur über diesen tyrannischen Diktator beschweren?



Soweit war unser Schulleben so normal, wie es nur geht, abgesehen davon, dass wir beinahe wegen Haruhis übertriebener Begeisterung, ihren Film zu produzieren, die Kontrolle verloren hätten. Wenn man sich auf allen High Schools des Landes umsehen würde, würde man bestimmt Andere finden, die genauso exzentrisch sind wie wir. Mit anderen Worten, sie alle führen ein „normales“ Leben.

Ich wurde nicht von Nagatos Leuten angegriffen, ging nicht mit Asahina-san auf eine Zeitreise, und ich bin keinen Riesen begegnet, die wie glühende, blaue Gestalten aussahen; zuguterletzt habe ich nie einen mysteriösen Mord mit einer geheimen, lächerlichen Wahrheit, erlebt.

Es war ein normales Schulleben.

Während sich das Schulfest näherte, erreichte Haruhis Aufregung den Siedepunkt. Die Endorphine in ihrem Verstand drehten sich jetzt so schnell wie ein Hamster in einem Hamsterrad, der angetrieben wird, mit Schallgeschwindigkeit zu laufen.

Trotzdem war das alles normal.


...... Das heißt, bisher.


Wenn ich sorgfältig darüber nachdenke, bin ich mir sicher, dass Haruhi wahrscheinlich angefangen hat, sich selbst auf ihre eigene Art zu kontrollieren. Den Gedanken verfolgend erkannte ich, dass wir noch nicht eine einzige Sekunde des Films gedreht hatten. Alles was die Digitalkamera enthielt, waren die Videoclips von Asahina-san, die als Bunnygirl verkleidet Werbung für den örtlichen Elektronikladen und Modellladen macht. Der Film der SOS Brigade, produziert von Haruhi, hatte noch nicht einmal ein Konzept; selbst die Story war ein Mysterium.

Vielleicht ist es besser, wenn sie ein Mysterium bleibt.


Selbst wenn wir am Ende eine Dokumentation über Asahina-san haben, die die Läden der hiesigen Einkaufsstraße vorstellt, wäre das überhaupt kein Problem. Würde so ein Film nicht auch das Publikum eher ansprechen? Außerdem profitiert der Einkaufsdistrikt davon, das wären also zwei Fliegen mit einer Klappe. Oh ja, machen wir ein Asahina Mikuru Werbespecial! Ich glaube, das wäre mir lieber. Als ihr Kameramann meine ich, was ich sage.

Aber weil ich Haruhi besser kenne als jeder Andere, weiß ich, dass sie damit nicht zufrieden sein wird. Sie wird weiter darauf bestehen, das zu machen, von dem sie sagt, dass sie es tun will. Sie ist kein Mensch, der auf halber Strecke aufgibt. So ein mühevolles Mädchen, das zu seinen Prinzipien steht!

Und darum fanden wir uns ab dem zweiten Tag wieder in einer seltsamen und grässlichen Lage. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll.... Wie hatte Haruhi es noch gleich ausgedrückt?

Wenn man sich selbst von den Beschränkungen des Verstandes befreit, kann man Potential freisetzen, von dem man nie gedacht hätte, dass man darüber verfügt.

..... Oder so ähnlich.

Macht Sinn.

Aber, Haruhi,

warum bist du die einzige, deren Potential freigesetzt wird?

Und du bist dir dessen nichtmal bewusst.


(Kapitel 2 Ende)


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