Difference between revisions of "Suzumiya Haruhi:Band4 Kapitel5"

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"..."
 
"..."
   
Ich wusste immer noch nicht, was ich dazu sagen sollte. Nagato wandte sich zu Asahina-san und sagte:
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Ich wusste noch immer nicht, was ich sagen sollte. Nagato wandte sich zu Asahina-san und sagte:
   
"Ich gebe dir die Raum-Zeit-Koordinaten des Zieles."
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"Lass mich dir die Raum-Zeit-Koordinaten des Zieles geben."
   
 
"Oh, in Ordnung."
 
"Oh, in Ordnung."
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"Nur zu."
 
"Nur zu."
   
Nagato tippte nur leicht mit ihrem Finger auf Asahina-sans Handrücken und zog danach ihre Hand wieder zurück. Das war alles? Für Asahina-san anscheinend schon, denn sie war damit zufrieden.
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Nagato tippte leicht mit ihrem Finger auf Asahina-sans Handrücken und zog ihn danach wieder zurück... Das war alles? Asahina-san schien sich jedenfalls damit zufriedenzugeben.
   
"Nun ist mir alles klar, Nagato-san. Wir müssen nichts weiter machen als 'sie' zu 'kurieren', oder? Das sollte nicht schwer sein, denn 'sie' hat ja zu dem Zeitpunkt keine Kräfte mehr ..."
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"Jetzt verstehe ich alles, Nagato-san. Wir müssen nichts weiter machen als 'sie' zu kurieren, oder? Das sollte nicht schwer sein, da 'sie' zu diesem Zeitpunkt ja keine Kräfte haben wird..."
   
Die Zeitreisende wirkte entschlossen und ballte ihre Faust, als die Außerirdische rief:
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Die Zeitreisende wirkte entschlossen und ballte ihre Faust, dann sagte die Außerirdische:
   
 
"Bitte wartet."
 
"Bitte wartet."
   
Die nun brillenlose Nagato sagte daraufhin:
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Die brillenlose Nagato sagte daraufhin:
   
"In eurem Zustand würdet ihr von den Veränderungen im Raum-Zeit-Kontinuum auch betroffen werden. Es ist nötig Gegenmaßnahmen zu ergreifen."
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"In eurem Zustand wärt ihr von den Veränderungen im Raum-Zeit-Kontinuum auch betroffen. Es ist nötig, Gegenmaßnahmen zu ergreifen."
   
 
Dann streckte sie ihre Hand aus.
 
Dann streckte sie ihre Hand aus.
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"Deine Hand."
 
"Deine Hand."
   
Für was brauchte sie meine Hand? Wollte sie Hände schütteln? Ich folge gehorsam Nagatos Anweisung und als ihre eiskalten Finger mein Handgelenk umfassten, ging mein Herzschlag für eine Weile in die Höhe.
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Wofür? Wollte sie Hände schütteln? Ich streckte gehorsam meine rechte Hand aus. Nagatos eiskalte Finger ergriffen mein Handgelenk, wodurch sich mein Herzschlag für eine Weile beschleunigte.
   
 
"…"
 
"…"
   
Plötzlich bewegte Nagato ihr mürrisch wirkendes Gesicht in Richtung meines Armes.
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Plötzlich bewegte Nagato ihr missmutig wirkendes Gesicht in Richtung meines Armes.
   
"Moment!"
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"Huch!"
   
Schrie ich fast schon automatisch, es war wohl eine unvermeidbare Reaktion, nehme ich an. Die neben mir kniende Nagato berührte nicht nur mein Handgelenk sanft mit ihren Lippen, sondern benutzte sogar ihre Zähne. Das erinnerte mich an die Zeit als wir den Film gedreht hatten, damals hatte sie Asahina-san ständig angegriffen und gebissen.
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rief ich unfreiwillig. Es war wohl eine unvermeidbare Reaktion, nehme ich an. Die neben mir kniende Nagato berührte mein Handgelenk nicht nur sanft mit ihren Lippen, sondern entblößte sogar ihre Zähne. Es war wie während dem Filmdreh, als sie Asahina-san ständig angegriffen und gebissen hatte.
   
Es tat nicht wirklich weh, sondern fühlte sich höchstens so wie die sanften, spielerischen Bisse von Shamisen an, die ich immer zu spüren bekam, wenn ich ihn streichelte. Obwohl es schon etwas prickelte, als die Eckzähne in meiner Haut versanken, so als würde mich etwas stechen, ohne dass es wirklich schmerzt. Vielleicht lag es daran, dass in Nagatos Speichel irgendein Betäubungsmittel war, das die Schmerzen unterdrücken sollte. Jedenfalls fühlte es sich nicht schlimmer als ein Mückenstich an.
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Es tat eigentlich nicht weh, sondern fühlte sich eher so wie die sanften, spielerischen Bisse von Shamisen an, die ich immer zu spüren bekam, wenn ich ihn streichelte. Obwohl es so prickelte, als würde mich etwas stechen, als sich die Eckzähne in meine Haut gruben, tat es überhaupt nicht weh. Vielleicht lag es daran, dass Nagatos Speichel irgendein Betäubungsmittel enthielt, das die Schmerzen unterdrückte. Es fühlte sich eher wie ein Moskitostich an.
   
[[Image:Sh_v04_ch5_01.jpg|thumb|''Die neben mir kniende Nagato berührte nicht nur mein Handgelenk sanft mit ihren Lippen, sondern benutzte sogar ihre Zähne.'']]
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[[Image:Sh_v04_ch5_01.jpg|thumb|'' Die neben mir kniende Nagato berührte mein Handgelenk nicht nur sanft mit ihren Lippen, sondern entblößte sogar ihre Zähne.'']]
   
 
Nachdem sie etwa fünf bis zehn Sekunden in meine Hand gebissen hatte, hob Nagato langsam ihren Kopf.
 
Nachdem sie etwa fünf bis zehn Sekunden in meine Hand gebissen hatte, hob Nagato langsam ihren Kopf.
   
"Deine Körperoberfläche wurde mit einem Daten manipulierenden Tarnfeld und Schutzschild versehen."
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"Deine Körperoberfläche wurde mit einem datenmanipulierenden Tarnfeld und Schutzschild versehen",
   
Sagte Nagato ohne dabei zu erröten. Asahina-san hielt sich andererseits die Hand vor den Mund und wirkte ziemlich beeindruckt. Ich fühlte mich etwas benommen und schaute auf mein Handgelenk. Dort waren zwei kleine Löcher zu sehen, als hätte mich ein Vampir gebissen. Während ich auf sie starrte, begannen die beiden Löcher sich langsam zu schließen und verschwanden dann ganz. Genauso wie bei Asahina-san während des Filmdrehs, befanden sich nun auch in meinem Körper Nagatos Nanomaschinen.
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sagte Nagato ohne dabei auch nur rot zu werden. Asahina-san hielt sich hingegen die Hände vor den Mund und wirkte ziemlich beeindruckt. Ich fühlte mich etwas benommen und schaute auf mein Handgelenk. Dort waren zwei kleine Löcher zu sehen, die wirkten, als stammten sie von einem Vampirbiss. Während ich sie anblickte, begannen die beiden Löcher zu heilen und verschwanden spurlos. Genauso wie bei Asahina-san während des Filmdrehs, waren auch in meinen Körper Nagatos Nanomaschinen injiziert worden.
   
 
"Du auch."
 
"Du auch."
   
Die von Nagatos Aufforderung erschrockene Asahina-san streckte ihre Hand aus.
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Gemäß Nagatos Aufforderung streckte die verängstigte Asahina-san ihre Hand aus.
   
"Es ist eine Weile her, seit du mir das letzte Mal eine Injektion gegeben hast. Es muss für dich damals schwer gewesen sein ..."
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"Es ist eine Weile her, seit du mir das letzte Mal eine Injektion gegeben hast. Es muss für dich damals schwer gewesen sein..."
   
 
"Das ist das erste Mal, dass ich dir eine Injektion gebe."
 
"Das ist das erste Mal, dass ich dir eine Injektion gebe."
   
"Ach ja, stimmt. Daran hab ich nicht gedacht ..."
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"Ach ja, stimmt. Das hatte ich vergessen..."
   
Die Zeitreisende hielt Nagato ihr Handgelenk entgegen und empfing mit fest zusammengekniffenen Augen den segnenden Kuss der Außerirdischen. Das Injizieren der Nanomaschinen dauerte diesmal nicht so lange wie bei mir. Nachdem es vorbei war, fing Asahina-san an trocken zu husten.
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Mit fest geschlossenen Augen streckte die Zeitreisende ihr Handgelenk aus und empfing die Kusszeremonie des Aliens. Das Injizieren der Nanomaschinen dauerte bei ihr nicht so lange wie bei mir. Nachdem es vorbei war, fing Asahina-san an, trocken zu husten.
   
"Lass uns losgehen, Kyon-kun. Jetzt wird es ernst."
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"Lass uns losgehen. Kyon-kun, jetzt wird es ernst."
   
Wirklich? Die Aufwärmphase hatte diesmal ganz schön lange gedauert! Obwohl das letztendlich meine Schuld ist, da ich es für alle nur möglichst spannend machen will, selbst wenn ich dazu eigentlich keine Lust habe.
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Wirklich? Die Aufwärmphase hatte diesmal ganz schön lange gedauert! Andererseits gab ich nur mein Bestes, das hier für alle nachzuerzählen, obwohl ich es eigentlich nicht wollte.
   
 
"Danke."
 
"Danke."
   
Ich versuchte ruhig zu bleiben, als ich mich bei der Herrin der Wohnung bedankte. Die stille Nagato reagierte nicht. Es wirkte so, als hätte sie kein eigenes Bewusstsein, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass sich die dort vor mir stehende Nagato einsam fühlte. Lag ich mit meiner Annahme richtig?
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Ich versuchte, ruhig zu bleiben, als ich mich bei der Herrin der Wohnung bedankte. Die stille Nagato reagierte nicht. Ich konnte keinerlei Persönlichkeit in ihren Zügen erkennen. Aber ich hatte trotzdem aus irgendeinem Grund das Gefühl, dass sich die dort vor mir stehende Nagato einsam fühlte. Lag ich mit meiner Annahme richtig?
   
"Also bis dann, Nagato. Warte bis Haruhi und ich auftauchen solange im Zimmer des Literaturclubs."
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"Also bis dann, Nagato. Stell sicher, dass du, bis Haruhi und ich auftauchen, im Literaturclubraum auf uns wartest."
   
Das von Außerirdischen erschaffene, organische Wesen nickte mechanisch, als wäre sie eine Puppe, der man gerade Leben eingehaucht hatte.
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Das von Außerirdischen erschaffene, organische Wesen nickte mechanisch, als wäre es eine Puppe, der man gerade Leben eingehaucht hatte.
   
 
"Ich werde warten."
 
"Ich werde warten."
   
Dieser Satz reichte aus, um in meinem Herzen ein geheimnisvolles Feuer zu entfachen. Obwohl ich sagen muss, dass sein Leuchten nicht stärker war als das eines Zigarettenstummels, den jemand vergessen hatte auszumachen. Während ich darüber nachdachte, woher dieser kleine Funken kam, sagte Asahina-san:
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Dieser Satz reichte aus, um in meinem Herzen ein geheimnisvolles Feuer zu entfachen. Obwohl es nicht heller war als das eines Zigarettenstummels, den jemand auszumachen vergessen hatte. Während ich darüber nachdachte, woher dieser kleine Funken kam, sagte Asahina-san:
   
"Damit dir nicht unwohl wird ..."
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"Damit dir nicht unwohl wird..."
   
Sie packte während sie das sagte fest meine Schultern.
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Sie hielt meine Schultern fest.
   
"Solltest du lieber deine Augen schließen."
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"Könntest du bitte deine Augen schließen."
   
Ich folgte Asahina-sans Anweisungen. Obwohl ich die Augen geschlossen hatte, spürte ich, dass sie direkt vor mir stand. Dann nahm sie meine Hände.
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Ich folgte ihren Anweisungen. Asahina-san schien direkt vor mir zu stehen und hielt meine Hände.
   
 
"Kyon-kun."
 
"Kyon-kun."
   
Diese weiche Stimme war einfach zu angenehm. Wollte sie mir etwa einen Kuss geben?
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Diese weiche Stimme klang einfach zu angenehm. Wollte sie mir einen Kuss geben?
   
 
"Los geht's"
 
"Los geht's"
   
Bitte, mach weiter. Du kannst mich so oft küssen wie du willst; je leidenschaftlicher, desto besser. Gerade als ich das dachte ...
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Bitte, mach weiter. Du kannst mich so oft küssen wie du willst; je leidenschaftlicher, desto besser. Gerade als ich das dachte...
   
Mir wurde extrem schwindelig. Es war gut, dass ich meine Augen geschlossen hatte. Selbst wenn sie geöffnet wären, würde ich um mich herum vermutlich sowieso nur Schwärze sehen; diese Schwärze, die man von einem Stromausfall kennt. Nun fühlte ich mich so, als ob ich in einer Achterbahn sitzen würde und jemand vergessen hätte, mir den Gurt anzulegen. Ich war nicht länger sicher, ob mein Blut längst meinen Körper verlassen hatte oder in mein Gehirn rauschte. Das Gefühl schwerelos durch die Gegend zu schweben hielt an. Obwohl meine Augen geschlossen blieben, fühlte ich mich trotzdem schwindelig. Ich verlor nur deswegen nicht das Bewusstsein, weil ich die Wärme von Asahina-sans Händen spüren konnte.
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Das dramatische Schwindelgefühl hatte begonnen. Es war gut, dass ich meine Augen geschlossen hatte. Selbst wenn ich sie geöffnet hätte, hätte ich um mich herum vermutlich sowieso nur Schwärze gesehen, als ob es einen Stromausfall gegeben hätte. Nun fühlte ich mich so, als ob ich ohne Gurt in einer Achterbahn sitzen würde; ich war nicht mehr sicher, ob mein Blut meinen Körper verlassen hatte oder in mein Gehirn strömte. Das Gefühl, schwerelos durch die Gegend zu schweben, hielt an. Obwohl ich meine Augen geschlossen hielt, wurde mir trotzdem schwindelig. Dass ich nicht das Bewusstsein verlor, verdanke ich nur der Wärme, die ich durch Asahina-sans Hand fühlte.
   
Wie viele Minuten waren vergangen? Oder waren es sogar Stunden? Ich hatte mein Raum- und Zeitgefühl verloren. Länger kann ich das nicht aushalten. Asahina-san, ich hab das Gefühl ich muss mich übergeben ...
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Wieviele Minuten dauerte es schon? Oder waren es sogar Stunden? Ich hatte mein Raum- und Zeitgefühl völlig verloren. Ich halte es nicht mehr lange aus. Asahina-san, ich hab das Gefühl, ich muss mich übergeben...
   
Als ich mich gerade unmanierlich nach etwas umschaute, in das ich mich übergeben konnte ...
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Als ich mich gerade unhöflich nach etwas umschauen wollte, in das ich mich übergeben konnte...
   
"Äh ... wir sind angekommen."
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"Äh... wir sind angekommen."
   
Endlich fühlte ich wieder den Boden unter meinen Füssen, wie hatte ich das vermisst. Die Kälte des Bodens kroch durch meine Socken in meinen Körper. Mein Gleichgewichtssinn funktionierte wieder und der Drang mich zu übergeben war plötzlich auch weg, als hätte ich mir ihn mir nur eingebildet.
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Endlich fühlte ich nach langer Zeit wieder festen Boden unter meinen Füßen. Die Kälte des Bodens kroch durch meine Socken in meinen Körper. Mein Gleichgewichtssinn funktionierte auch wieder. Und der Drang, mich zu übergeben, war plötzlich auch verschwunden, als hätte ich ihn mir nur eingebildet gehabt.
   
"Du kannst die Augen wieder öffnen. Glücklicherweise sind wir am Ort gelandet, den Nagato-san uns genannt hat ... und die Zeit stimmt auch."
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"Du kannst die Augen wieder öffnen. Glücklicherweise sind wir am Ort gelandet, den Nagato-san uns genannt hat... und die Zeit stimmt auch."
   
Ich hob meinen Kopf und sah am Nachthimmel einige Sternkonstellationen des Winters funkeln. Da die Winternächte klarer sind als die des Sommers, konnte man die Sterne sehr gut sehen. Ich drehte mich um und erkannte sofort das Dach der North High, das sich weit über die Dächer der Wohnhäuser erhob.
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Ich hob meinen Kopf und sah am Nachthimmel einige Sternenbilder des Winters funkeln. Da die Luft suaberer war, konnte man die Sterne viel deutlicher als im Sommer erkennen. Ich drehte mich um und erkannte sofort das Dach der North High, das sich weit über die Dächer der Wohnhäuser erhob.
   
Um noch mal zu bestätigen wo ich mich befand, schaute ich mich um. Obwohl es dunkel war, konnte ich mich kaum täuschen. Ich stand dort, wo ich mich schon vor ein paar Stunden aufgehalten hatte. Ich konnte mich immer noch sehr gut an Haruhi mit Pferdeschwanz und Koizumi in meiner Sportuniform erinnern.
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Um nochmal zu bestätigen, wo ich mich befand, schaute ich mich um. Obwohl es dunkel war, konnte ich mich nicht täuschen. Erst vor wenigen Stunden hatte ich hier gestanden. Ich konnte mich immer noch sehr gut an Haruhi mit Pferdeschwanz und Koizumi in meiner Sportuniform erinnern.
   
Das hier war der Ort, an dem sich die beiden umgezogen hatten. Wohl nur ein Zufall, nehme ich an!
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Das hier war der Ort, an dem sich die beiden umgezogen hatten. Musste wohl ein zufall sein, nehme ich an!
   
Und welche Uhrzeit hatten wir?
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Und welche Zeit war es?
   
 
Asahina-san sagte, während sie auf ihre Uhr schaute:
 
Asahina-san sagte, während sie auf ihre Uhr schaute:
   
"Es ist 4:48 morgens am 18. Dezember. In ungefähr fünf Minuten wird sich die Welt verändern."
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"Es ist 4:48 am Morgen des 18. Dezembers. In ungefähr fünf Minuten wird die Welt verändert werden."
   
Also war Heute zwei Tage von dem 20. Dezember entfernt, an dem ich die Enter-Taste drückte und drei Jahre in die Vergangenheit reiste. Dieses "Heute" war ein ganz normaler Tag, an dem ich wie üblich zur Schule ging und nicht wusste, in was für ein Chaos ich kurze Zeit später gestützt werden würde, nachdem mir klar wurde, dass sich die North High komplett verändert hatte. Es war nicht nur so, dass Haruhi verschwunden war und Asakura plötzlich wieder die Schule besuchte, auch Asahina-san erkannte mich nicht wieder und Nagato war eine völlig andere Person.
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Von dem 20., an dem ich die "Enter"-Taste drückte und drei Jahre in der Zeit zurückreiste aus gesehen, lag der 18. zwei Tage in der Vergangenheit. An diesem Tag ging ich wie üblich zur Schule ohne zu ahnen, was geschehen würde, und als ich sah, dass sich die North High komplett verändert hatte, stürzte ich in einen Zustand des Chaos. Haruhi war plötzlich verschwunden, während Asakura zurückgekehrt war, und Asahina erkannte mich nicht, wohingegen Nagato zu einer völlig anderen Person geworden war.
   
Hier fing alles an, ich befand mich kurz vor dem Moment, an dem die Veränderung stattfinden würde und das heißt, dass ich die Möglichkeit hatte das ganze Chaos zu verhindern.
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Hier hatte alles begonnen, ich befand mich nun in der Zeitperiode, in der die Veränderung stattfinden würde. Anders ausgedrückt konnte ich es auch verhindern, und das war der grund, aus dem ich jetzt hier stand.
   
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Während ich von der intensiven Erwartung aufgeputscht wurde...
Ich brannte förmlich darauf endlich etwas tun zu können, doch ...
 
   
 
"Oh nein! Ich hab meine Schuhe vergessen!"
 
"Oh nein! Ich hab meine Schuhe vergessen!"
   
Asahina-sans leiser Ausruf unterbrach meine Gedanken.
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rief Asahina-sans leise aus.
   
Da wir direkt aus Nagatos Wohnung in die Zukunft gereist waren, hatten wir natürlich keine Schuhe an. Selbst die vielen vergangenen Jahre halfen nichts, Asahina-san war wie erwartet immer noch ziemlich tollpatschig
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Da wir direkt aus einer Wohnung in die Zukunft gereist waren, hatten wir natürlich keine Schuhe an. Wie von asahina-san zu erwarten war, konnte nichtmal eine Zeitreise ihre Schusseligkeit kurieren…
   
"Wird Nagato sich gut um sie kümmern?"
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"Wird Nagato sich für mich gut um sie kümmern?"
   
Ihre Unsicherheit ließ meine Anspannung für einen Moment verschwinden. Natürlich wird sie sich gut um sie kümmern. Immerhin hatte sie es geschafft einen Tanzaku (eine Art Talisman) drei Jahre lang aufzubewahren. Sie würde ein Paar Schuhe nicht so leicht verlieren. Du kannst jederzeit den Schrank in ihrer Wohnung durchsuchen ...
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Ihre Unsicherheit ließ meine eigene Nervosität für einen Moment verschwinden. Ich war mir sicher, dass sie sich gut um sie kümmern würde. Immerhin hatte sie es geschafft, einen Tanzaku (eine Art Talisman) drei Jahre lang aufzubewahren. Sie würde ein Paar Schuhe nicht so leicht verlieren. Du kannst jederzeit zu ihrer Wohnung gehen und in ihrem Schrank nachsehen...
   
Als ich ruhig nachdachte, fuhr plötzlich ein sehr unangenehmes Gefühl durch meinen Körper, als hätte ich einen Stromschlag bekommen.
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Als ich ruhig darüber nachdachte, fuhr plötzlich ein sehr unangenehmes Gefühl durch meinen Körper, als hätte ich einen Stromschlag bekommen.
   
Das lag zum einen daran, dass ich keine Schuhe trug und zum anderen daran, dass ich vom Sommer mitten in den kalten Winter springen musste. Ich dachte sofort daran, die Jacke wieder anzuziehen, die ich immer noch in meinen Händen hielt. Aber dann bemerkte ich, dass Asahina-san zittere, während sie sich fest mit ihren Armen umklammerte. Nun ja, man sollte annehmen, dass jemand, der nur eine langärmelige Bluse und einen engen Minirock trägt, bei diesen niedrigen Temperaturen verdammt friert.
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Das lag daran, dass ich keine Schuhe trug, ganz zu schweigen davon, dass ich vom Sommer zurück in den eisigen Winter gesprungen war, so dass sich die Kälte besonders intensiv anfühlte. Ich dachte sofort daran, die Jacke, die ich immer noch in meinen Händen hielt, wieder anzuziehen. Aber dann bemerkte ich, dass Asahina-san zittere, während sie ihre Arme fest um sich geschöungen hatte. Nun ja, wenn man bei diesen niedrigen Temperaturen nur eine langärmelige Bluse und einen engen Minirock trug, war es nur natürlich, dass man verdammt fror.
   
"Ziehen Sie das hier an."
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"Zieh das hier an."
   
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Ich legt ihr meine Jacke um die bebenden Schultern. Selbst ich war von meiner Selbstlosigkeit beeindruckt.
Stolz über mein ritterliches Benehmen, legte ich meine Jacke über ihre zitternden Schultern.
 
   
"Oh, vielen Dank und Entschuldigung deswegen."
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"Oh, vielen Dank. Es tut mir so leid."
   
Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen. Hättest du vor drei Jahren nicht auf mich gewartet, dann hätte ich gar nicht hierher zurückkommen können. Ich war Asahina-san so dankbar, dass ich für sie sogar alles ausziehen würde.
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Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen, das war nichts. Hättest du vor drei Jahren nicht auf mich gewartet, dann hätte ich gar nicht hierher zurückkommen können. Das allein reichte schon aus, dass ich alle meine Klamotten für sie ausgezogen hätte.
   
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Asahina-san schenkte mir ein Lächeln, das Sinnlichkeit und Niedlichkeit perfekt verband, und mehr als der Hälfte derjenigen, die es zu sehen bekämen, weiche Knie bescheren würde, und sagte dann ernst:
Das Lächeln das daraufhin folgte, war gleichzeitig so verführerisch und niedlich, dass es wohl kaum jemanden geben wird, der wegen ihm keine weichen Knie bekommen würde. Dann sagte Asahina-san wieder mit ernstem Gesicht:
 
   
 
"Es ist gleich soweit."
 
"Es ist gleich soweit."
   
Vielleicht war es gar nicht mal so schlecht, dass wir unsere Schuhe vergessen hatten, denn so machten wir beim Laufen keine Geräusche. Trotzdem vermied Asahina-san es laut zu atmen, als wir in Richtung Eingang der North High gingen. Wir hielten vor der Ecke und steckten, wie Jäger die ihrer Beute folgten, nur unsere Köpfe heraus, um den Pfad vor uns im Dunkeln zu beobachten.
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Vielleicht war es gar nicht mal so schlecht, dass wir unsere Schuhe vergessen hatten, denn so machten wir beim Laufen keine Geräusche. Trotzdem wagten Asahina-san und ich es, laut zu atmen, als wir mit kleinen Schritten in Richtung Eingang der North High gingen. Wir hielten an der Ecke und steckten wie Jäger, die ihrer Beute folgten, nur unsere Köpfe heraus, um den Pfad vor uns im Dunkeln zu beobachten.
   
Obwohl es in dieser Gegend wenig Straßenlaternen gibt, stand zu unserem Glück eine von ihnen direkt vor dem Tor. Nur dort konnte man etwas sehen und selbst wenn das Licht relativ schwach war, sollte es nicht schwer sein jemanden unter der Lampe auszumachen.
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Obwohl es in dieser Gegend wenig Straßenlaternen gibt, stand eine von ihnen direkt vor dem Tor. Nur im beleuchteten gebiet war etwas zu erkennen. Obwohl das Licht nur schwach war, würden wir trotzdem erkennen können, wer darunter stand.
   
"Da kommt sie ..."
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"Da kommt sie..."
   
Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter. Ich fühlte Asahina-sans intensiven, aber trotzdem angenehmen Atem in meinem Ohr. Normalerweise wäre ich wie verzaubert gewesen, aber ich war jetzt nicht in der Stimmung dafür.
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Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter. Ich fühlte Asahina-sans intensiven, aber trotzdem süßen Atem in meinem Ohr. Normalerweise wäre ich wie verzaubert gewesen, aber ich war jetzt nicht in der Stimmung dafür.
   
Der temporale Umformer entstieg den Schatten und war nun deutlich unter der Lampe zu erkennen.
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Der Raum-Zeit-Umwandler tauchte aus den Schatten auf und war nun deutlich unter der Lampe zu erkennen.
   
Eine Uniform der North High. Das war die Person, von der Nagato gesprochen hatte. Diese Person war für die Veränderung der Welt verantwortlich und genauso dafür, dass die Mitglieder der SOS-Brigade getrennt und zu normalen Menschen wurden. Während die Erinnerungen von allen anderen verändert wurden, blieben meine intakt.
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Eine Uniform der North High. Dies war die Person, von der Nagato gesprochen hatte. "Diese Person" war der Übeltäter, der unsere Welt verändert, die Mitglieder der SOS-Brigade getrennt und alle zu normalen Menschen gemacht hatte. Nur meine Erinnerungen waren verblieben, während die Erinnerungen und Vorgeschichten aller anderen völlig verändert worden waren.
   
Diese Person war gerade dabei sich ans Werk zu machen.
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"Diese Person" war gerade dabei, sich ans Werk zu machen.
   
   
   
Ich musste mit dem Injizieren des Wiederherstellungsprogramms so lange warten, bis die Person die Welt verändert hatte, das war der Rat, den mir Nagato gegeben hatte. Nur dann würde die Zeitlinie existieren, in der ich das Fluchtprogramm aktiviert hatte. Ich hatte nicht wirklich verstanden was Nagato meinte, obwohl sie und Asahina-san sich ihrer Sache ziemlich sicher waren. Anscheinend kennen sie sich mit dem Fluss der Zeit ziemlich gut aus; für mich war das alles natürlich unverständlich. Da ich es sowieso nicht verstehen werde, kann ich es auch gleich den Profis überlassen. Nagato würde niemals lügen, auf diese ernst schauende Außerirdische ist immer Verlass ...
 
   
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Ich konnte noch nicht losstürmen, ich musste warten, bis sich alles verändert hatte. Das war die Anweisung, die mir Nagato gegeben hatte. Sonst würde die Zeitlinie, in der ich das Ausstiegsprogramm aktiviert hatte, niemals existiert haben. Ich hatte nicht wirklich verstanden was Nagato meinte, obwohl sie und Asahina-san sich ihrer Sache ziemlich sicher waren. Sie kennen sich anscheinend ziemlich gut mit dem Zeitfluss aus, während eine Person wie ich das nie verstehen könnte. Da ich es sowieso nicht verstehen werde, kann ich auch gleich den Anweisungen der Profis folgen. Diese Nagato würde niemals lügen, wie sie immer mit einem ernsten Gesichtsausdruck an unserer Seite stand...
Ich umklammerte die kleine Nadelpistole die ich von Nagato bekommen hatte fest und wartete weiter geduldig ab.
 
   
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Ich umklammerte die kleine Nadelpistole, die ich von Nagato bekommen hatte, fest und wartete weiter still ab.
Die Person lief in regelmäßigen Schritten bis zum Tor der North High, hob dann ihren Kopf und schaute in Richtung des von Finsternis umgebenen Schulgebäudes, bevor sie schließlich anhielt.
 
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Mit gleichmäßigen Schritten erschien "diese Person" vor dem Tor der North High. Sie hob ihren Kopf, um den in Dunkelheit getauchten Schulkomplex zu betrachten und hielt an.
   
 
Der Rock ihrer Matrosenuniform flatterte im Wind.
 
Der Rock ihrer Matrosenuniform flatterte im Wind.
   
Anscheinend bemerkte sie uns nicht, was wohl an Nagatos Nanomaschinen lag, die unsere Körper mit einem Tarnfeld und Schutzschild umgaben.
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Sie schien uns nicht zu bemerken. Das lag an den Nanomaschinen, die Nagato uns injiziert hatte, damit sie die Oberflächen unserer Körper mit einem Schutzschild und einem Tarnfeld umgaben.
   
Die Person hob plötzlich einen Arm und machte eine Bewegung, als wolle sie etwas in der Luft greifen. Es sah irgendwie unnatürlich aus, als würde etwas sie kontrollieren, aber ich wusste, dass das nicht der Fall war.
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"Diese Person" hob plötzlich einen Arm und machte eine Bewegung, als wolle sie etwas in der Luft greifen. Es sah irgendwie unnatürlich aus, als würde etwas sie kontrollieren, aber ich wusste, dass das nicht der Fall war.
   
"Unglaublich", rief Asahina-san, "Das war ein mächtiges Zeitbeben. Sie hatte wirklich solche Kräfte ... Ich kann es immer noch kaum glauben, selbst wenn ich es gerade mit meinen eigenen Augen gesehen habe."
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"Unglaublich", rief Asahina-san. "Das war ein mächtiges Zeitbeben. Sie hatte wirklich solche Kräfte... Ich kann es immer noch kaum glauben, selbst nachdem ich es gerade mit meinen eigenen Augen gesehen habe."
   
Meine eigenen Augen haben mir leider absolut gar keine Veränderung gezeigt, alles schien so wie früher zu sein, aber ich glaubte Asahina-san. Sie musste irgendwie bemerkt haben, wie die Person mit was für einer Methode auch immer eine gewaltige Veränderung der Welt ausgelöst hatte. Naja, da Asahina-san aus der Zukunft kommt, ist es keine große Überraschung, dass sie so was sehen kann.
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Meine eigenen Augen konnte ich keine solche Veränderung erkennen. Der Nachthimmel war immer noch dunkel. Trotzdem schien Asahina-san bemerkt zu haben, wie diese Person auf irgendeine Weise eine gewaltige Veränderung der Weltgeschichte vorgenommen hatte. Allerdings stammt sie auch aus der Zukunft, es ist also keine Überraschung, dass sie es wahrnehmen kann.
   
Asahina-san lehnte sich eng an mich. Eigentlich hätte uns die Veränderung der Welt auch beeinflusst, aber durch Nagatos Biss waren wir geschützt. Nagato und Asahina-san hatten mir wirklich weitergeholfen, also war meine Entscheidung sie aufzusuchen richtig gewesen. Nun musste ich nur noch dieses eine Problem lösen, ich konnte mir einfach nicht erlauben an der letzten Hürde zu scheitern.
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Asahina-san lehnte sich eng an mich. Eigentlich hätte uns die Veränderung der Welt durch "diese Person" auch beeinflusst, aber durch Nagatos Biss waren wir geschützt. Nagato und Asahina-san hatten mir wirklich weitergeholfen, meine Entscheidung war also richtig gewesen. Als nächstes kam nun die Aktion, die die ganze Sache beenden würde; ich konnte mir einfach nicht erlauben, an der letzten Hürde zu scheitern.
   
 
Als ich sah, dass die Person ihren Arm runternahm und sich plötzlich in unsere Richtung drehte, hielt ich meinen Atem an. Zunächst dachte ich, dass sie bemerkte hätte, dass wir sie beobachtet hatten, aber anscheinend schaute sie sich nur um.
 
Als ich sah, dass die Person ihren Arm runternahm und sich plötzlich in unsere Richtung drehte, hielt ich meinen Atem an. Zunächst dachte ich, dass sie bemerkte hätte, dass wir sie beobachtet hatten, aber anscheinend schaute sie sich nur um.
   
"Keine Angst, sie hat uns nicht bemerkt. Sie wurde gerade 'wiedergeboren'. Das Zeitbeben ... die Veränderung der Welt hat aufgehört. Kyon-kun, nun sind wir am Zug."
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"Keine Angst, sie hat uns nicht bemerkt. Sie wurde gerade 'wiedergeboren'. Das Zeitbeben... die Veränderung der Welt ist abgeschlossen. Kyon-kun, nun sind wir am Zug",
   
Sagte Asahina-san mit einer monotonen, ernsten Stimme und gab mir das Signal.
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sagte Asahina-san mit einer angespannten und ernsten Stimme und gab mir das Signal.
   
Ich trat aus der Dunkelheit hervor und begab mich in Richtung Schultor. Es gab keinen Grund sich zu beeilen, da sie nicht weglaufen würde. Als die Person mich im Licht der Straßenlaterne bemerkte, stand sie wie erwartet immer noch vor dem Tor der Schule. Wenn sich etwas geändert hatte, dann ihr Gesichtsausdruck. Ihr erstaunter Blick ließ mich plötzlich melancholisch werden.
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Ich trat aus der Dunkelheit hervor und begab mich in Richtung Schultor. Es gab keinen Grund, sich zu beeilen, da sie nicht weglaufen würde. Wie erwartet stand "diese Person", als sie mich im Licht der Straßenlaterne bemerkte, immer noch vor dem Schultor. Die einzige Veränderung war ihr Gesichtsausdruck. Als ich ihren erstaunten Gesichtsausdruck sah, fühlte ich mich auf einmal melancholisch.
   
"Hallo."
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"Hallo",
   
Ich rief sie so, als würde ich einen Freund ansprechen, den ich eine lange Zeit nicht gesehen hatte.
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rief ich ihr zu. Ich näherte mich ihr wie einem Freund, den ich lange nicht gesehen hatte.
   
 
"Ich bin's. Wir sehen uns also wieder."
 
"Ich bin's. Wir sehen uns also wieder."
   
Asahina-sans Tonfall sagte eigentlich schon alles. Von allen Leuten die ich kannte, gab es außer Haruhi nur eine einzige Person, bei der Asahina-san sich so unsicher fühlte. Denkt darüber nach. Nach dem 18. verschwanden alle Spuren von Übernatürlichkeit aus den Akten der Mitglieder der SOS-Brigade, doch ihre Persönlichkeiten blieben so wie sie waren. Nur bei einer Person hatten sich Aktionen, Ausdruckweise und Verhalten komplett verändert.
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Aus Asahina-sans Tonfall konnte ich etwas schließen. Von allen Leuten die ich kannte, gab es außer Haruhi nur eine einzige Person, bei der Asahina-san sich so unsicher fühlte. Denkt darüber nach. Nach dem 18. waren sämtlichen Geheimidentitäten der SOS-Brigade Mitglieder plötzlich verschwunden gewesen. Trotzdem waren die Persönlichkeiten von allen gleich geblieben, abgesehen von einer einzigen, bei der sich Handlungen, Ausdrucksweise und Verhalten komplett verändert hatten.
   
Unter dem matten Nachthimmel stand eine kleine Gestalt in der Uniform der North High und wusste nicht was gerade passierte. Sie wirkte wie ein Schlafwandler, der plötzliche aufgewacht ist und sich verwirrt umschaut, ohne zu wissen, wo er gerade ist ...
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Unter dem dunklen Nachthimmel stand die kleine Gestalt in der Uniform der North High und wusste nicht, was gerade geschah. Sie schien nicht zu wissen, warum sie hier war, wie ein Schlafwandler, der plötzliche aufgewacht ist und sich verwirrt umschaut...
   
"Nagato"
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"Nagato",
   
Sagte ich.
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sagte ich.
   
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"Das war alles dein Werk, nicht wahr?"
"Du bist also dafür verantwortlich, habe ich Recht?"
 
   
Die vor mir stehende Nagato Yuki, diesmal mit Brille, war weder eine Außerirdische, noch irgendeine andere geheimnisvolle Entität, sondern nur ein sehr schüchterner Bücherwurm.
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Es war Nagato mit ihrer Brille. Nach dem 18. war diese Nagto Yuki lediglich das einzige verbliebene Mitglied des Literaturclubs; sie war weder ein Alien noch irgendeine Entität, nur ein äußerst schüchterner Bücherwurm.
   
Nagato wirkte noch überraschter als vorher und verstand nicht, was gerade passierte.
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Die brillentragende Nagato sah jetzt noch überraschter aus und verstand nicht, was gerade geschah.
   
"Warum ... warum ... bist du hier?"
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"Warum... warum... bist du hier?"
   
"Das wollte ich dich gerade fragen, weiß du weshalb du hier bist?"
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"Dasselbe wollte ich dich gerade fragen, weiß du überhaupt, weshalb du hier bist?"
   
"Ich gehe nur spazieren."
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"Ich gehe nur spazieren",
   
Sagte Nagato nervös und weitete dabei ihre Augen. Das Licht der Straßenlampe reflektierte sich in ihren Brillengläsern. Ich schaute sie an und dachte:
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sagte Nagato nervös, während sich ihre Augen weiteten. Die Brille im Gesicht des :
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Mädchens, das ich ansah, reflektierte das Licht der Straßenlaternen. Ich blickte sie so an und dachte:
   
''Nein Nagato, so einfach ist das nicht.''
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''Nein, so ist es nicht, Nagato.''
   
Dieses Mädchen war einfach nur erschöpft. Wenn man den ganzen Tag von Haruhi schikaniert wird, nebenbei ständig mein Leben retten muss und im Geheimen noch an irgendeinem unbekannten Ort aktiv ist, dann ist es nur verständlich, wenn einen irgendwann die Puste ausgeht.
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Dieses Mädchen war einfach nur erschöpft. Den ganzen Tag von Haruhi herumgescheucht zu werden, während man mein Leben retten muss, und hinter unserem Rücken noch an einem geheimen Ort tätig ist - es war nur natürlich, dass sie von all dem erschöpft war.
   
Als wir vor einer Weile in Nagatos Wohnung waren, sagte sie uns folgendes:
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Als wir vor einer Weile in Nagatos Wohnung waren, sagte die Nagato von vor drei Jahren folgendes:
   
"Die fehlerhaften Dateien in meiner Erinnerungsdatenbank werden eine anormale Reaktion auslösen. Es war absehbar, dass dieses Ereignis eintreten wird. Am 18. Dezember drei Jahre in der Zukunft werde ich die Welt rekonstruieren."
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"Die fehlerhaften Dateien, die sich in meiner Erinnerungsdatenbank angesammelt haben, werden eine anormale Reaktion auslösen. Es ist vorhersehbar, dass dies unausweichlich ist. Am 18. Dezember drei Jahre in der Zukunft werde ich die Welt rekonstruieren."
   
 
Sie fuhr ruhig fort:
 
Sie fuhr ruhig fort:
   
"Es gibt keine Gegenmaßnahmen, da ich nicht weiß, wie diese Fehler auftreten konnten."
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"Es gibt keine Gegenmaßnahmen, da ich nicht weiß, wie derartige Fehler auftreten konnten."
   
Aber ich wusste es.
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Aber ich schon.
   
Ich wusste was sich hinter Nagatos unerklärlichem, abnormalem Verhalten versteckte und woher diese fehlerhaften Dateien kamen, die sie angesammelt hatte.
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Ich kenne den Grund für Nagatos unerklärliches, abnormales Verhalten und weiß, woher diese fehlerhaften Dateien, die sie angesammelt hat, kommen.
   
Es war eines der elementarsten Grundbedürfnisse. Selbst für eine aus komplexen Programmen bestehende künstliche Intelligenz, selbst für einen menschenähnlichen Androiden, der so was nie installiert bekommen hatte, war es verständlich irgendwann so ein Verlangen zu entwickeln. Du wirst es niemals verstehen, aber ich schon. Und Haruhi vermutlich auch.
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Es war eines der elementarsten Grundbedürfnisse. Selbst für eine aus komplexen Programmen bestehende künstliche Intelligenz, selbst für eine Androidenschnittstelle, die sowas nie installiert bekommen hatte, war es natürlich, so ein Verlangen zu entwickeln, nachdem er eine Weile gelebt hat. Du wirst es niemals verstehen, aber ich schon. Und Haruhi wahrscheinlich auch.
   
Ich fuhr unbeeindruckt von ihrem besorgten Gesichtsausdruck damit fort Nagato zu beobachten. Das Traummädchen aus dem Literaturclub wirkte nun noch unsicherer. Als ich sah wie hilflos sie war, wollte ich am liebsten schreien: "Nagato! So was nennt man Gefühle!"
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Ich fuhr fort, Nagatos verwirrten Gesichtsausdruck offen zu beobachten. Das Traummädchen aus dem Literaturclub wirkte nun noch beklommener. Als ich sah, wie hilflos sie wirkte, konnte ich nur in meinem Inneren schreien: ''Nagato! Das nennt man Gefühle!''
   
Deine Reaktion war nur deswegen so heftig, weil du eigentlich keine Emotionen haben dürfest. Du wolltest vermutlich am liebsten schreien, durchdrehen oder Haruhi: "Du dummes Mädchen! Ich hab genug von dir!" an den Kopf werfen. Stimmt's? Nein, selbst wenn sie nicht so dachte, was sie getan hatte war absolut verständlich. Ich kann ihr das vergeben, weil ich selber teilweise dafür verantwortlich war. Ich hatte zu sehr darauf vertraut, dass sie mir immer aus der Patsche hilft, mich daran gewöhnt, dass sie alle Probleme löst. Ich dachte immer, dass ich solange Nagato da ist mein Gehirn ausschalten könnte. Was für ein Idiot ich doch gewesen bin; ein noch größerer Idiot als Haruhi. Deshalb hatte ich nicht das Recht Nagato irgendetwas vorzuhalten.
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Weil du eigentlich nicht dafür vorgesehen warst, Emotionen zu haben, war deine Reaktion umso heftiger. Du wolltest vermutlich am liebsten schreien, durchdrehen oder Haruhi ein "Du dummes Mädchen! Ich hab genug von dir!" an den Kopf werfen, stimmt's? Nein, selbst wenn sie nicht so gedacht hatte, war das, was sie getan hatte, absolut verständlich. Ich kann ihr das vergeben, weil ich schließlich selbst teilweise dafür verantwortlich war. Ich hatte mich zu sehr auf sie verlassen, hatte mich daran gewöhnt, dass Nagato sich um alles kümmerte. Ich dachte immer, dass ich, solange Nagato mir half, mein Gehirn ausschalten könnte. Was für ein Idiot ich doch gewesen war; ein noch größerer Idiot als Haruhi. Deshalb hatte ich kein Recht, ihr irgendetwas vorzuwerfen.
   
Das war also der Grund, wieso Nagato auf die dumme Idee kam die Welt zu verändern.
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Deshalb war Nagato - dieses Mädchen hier, auf die dumme Idee gekommen, die Welt zu verändern.
   
Eine anormale Reaktion oder ein Programmfehler?
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War es also eine anormale Reaktion oder ein Programmfehler?
   
Mann, du nervst wirklich, es ist keines von beiden.
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Junge, du nervst wirklich, es war keines von beiden.
   
Das was sich Nagato wünschte war einfach nur eine normale Welt.
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Das war es, was Nagato sich gewünscht hatte - eine normale Welt wie diese.
   
Sie ließ nur meine Erinnerungen unangetastet und veränderte die der anderen, inklusive ihrer eigenen.
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Sie ließ nur meine Erinnerungen unangetastet und veränderte die aller anderen, inklusive ihrer eigenen.
   
Jetzt kannte ich endlich die Antwort auf die Frage, die mich schon seit Tagen beschäftigte.
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Jetzt verstand ich endlich die Frage, die mich die letzten Tage beschäftigt hatte:
   
   
   
''Warum war ich der einzige, dessen Erinnerungen nicht verändert wurden?''
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''Warum war ich der einzige, der nicht beeinflusst worden war?''
   
   
   
Die Antwort war einfach, das Mädchen wollte mir die Wahl lassen.
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Die Antwort war einfach, das Mädchen wollte mich die entscheiden lassen:
   
''Ist die veränderte Welt besser? Oder ist die ursprüngliche Welt besser?'' Nach ihrem gut ausgearbeiteten Drehbuch war ich es, der die letzte Entscheidung treffen musste.
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''Ist die veränderte Welt besser? Oder ist die ursprüngliche Welt besser?'' Gemäß ihrem sorgfältig ausgearbeiteten Drehbuch lag die endgültige Entscheidung bei mir.
   
"Verdammt noch mal!"
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"Verdammt nochmal!"
   
Zur Höhle mit "die Wahl lassen"! Ich hatte niemals eine!
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Zur Höhle mit entscheiden! Ich hatte niemals eine Wahl!
   
Hätte ich einfach nur die SOS-Brigade zurückgewollt, dann hätte ich mir die ganze Mühe nicht machen brauchen. Ich könnte sie in der neuen Welt einfach wieder aufmachen. Haruhi und Koizumi würden zwar auf eine andere Schule gehen, aber das wäre kein großes Problem. Nennen wir es einfach außerschulisches Hobby. Dieser Mystery-Club könnte sich dann wie üblich im Cafe treffen und Haruhi würde wie immer mit irgendwelchem lächerlichen Kram ankommen, während Koizumi dabei die ganze Zeit grinst. Asahina-san würde sehr verzweifelt aussehen und ich würde mit einem mürrischen Blick mein Gesicht abwenden ... Diese Szene zog an meinem geistigen Auge vorbei. Die Nagato dort würde vermutlich auch beunruhigt sein, aber trotzdem still ihr Buch weiterlesen. Aber ...
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Hätte ich einfach nur die SOS-Brigade zurückgewollt, dann hätte ich nicht extra zurückkehren müssen. Ich hätte sie in der neuen Welt einfach neu gründen können. Haruhi und Koizumi würden zwar auf eine andere Schule gehen, aber das wäre kein großes Problem. Nennen wir es einfach ein außerschulisches Hobby. Dieser mysteriöse Club könnte sich wie üblich im Cafe treffen. Dort würde Haruhi mit irgendwelchem lächerlichen Kram ankommen, während Koizumi die ganze Zeit grinsen würde. Asahina-san würde extrem verstört aussehen und ich würde mein Gesicht einfach mit einem mürrischen Ausdruck abwenden... Ein Bild dieser Szene entstand auf einmal vor meinem geistigen Auge. Die Nagato dort würde vermutlich auch beunruhigt aussehen, aber natürlich trotzdem still ihr Buch weiterlesen. Aber...
   
Das wäre einfach nicht mehr die SOS-Brigade, die ich kenne. Nagato wäre keine Außerirdische mehr, Asahina-san keine Zeitreisende aus der Zukunft, Koizumi nur ein normaler Mensch und Haruhi würde keine außergewöhnlichen Kräfte mehr besitzen. Es würde nur noch ein einfacher, normaler und glücklicher Club sein.
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Das wäre nicht die SOS-Brigade, die ich kannte. Nagato wäre keine Außerirdische mehr, Asahina-san keine Zeitreisende aus der Zukunft und Koizumi wäre nur ein normaler Mensch, während Haruhi keine außergewöhnlichen Kräfte mehr besäße. Es wäre einfach nur ein gewöhnlicher, normaler und glücklicher Club.
   
Würde mir das gefallen? Wäre das nicht besser?
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Würde mir das gefallen? Wäre das nicht sogar besser?
   
Wie hatte ich eigentlich am Anfang gedacht? Was hätte ich am liebsten zu Haruhi gesagt, als sie mich ständig mit ihren absurden, schwachsinnigen Ideen nervte?
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Wie hatte ich eigentlich am Anfang gedacht? Was hatte ich von Haruhis ständigen Spinnereien jenseits des gesunden Menschenverstandes gehalten?
   
''Was für ein Mist.''
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''Einfach schrecklich.''
   
 
''Es reicht!''
 
''Es reicht!''
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''Bist du blöd?''
 
''Bist du blöd?''
   
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''Ich hab die Schnauze voll von dir!''
''Mir reicht es langsam!''
 
   
 
"..."
 
"..."
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Mein Herz begann zu schmerzen.
 
Mein Herz begann zu schmerzen.
   
Ein normaler High-School-Schüler wurde dazu gezwungen an irgendwelchen nervenden Aktivitäten teilzunehmen und schaffte es gerade noch so zu überleben, damit er diese Geschichte erzählen kann. Das war die Rolle, die ich die ganze Zeit spielte.
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Ein normaler High-School-Schüler, der dazu gezwungen wurde an irgendwelchen anstrengenden Aktivitäten teilzunehmen, sich ständig bei Haruhi beschwerte und es trotzdem schaffte, zu überleben, um diese Geschichte zu erzählen. Das war die Rolle, die ich die ganze Zeit gespielt hatte.
   
Was nun? Ja, Kyon, ich rede mit dir! Ich will dir eine sehr wichtige Frage stellen, also hör genau zu und beantworte sie. Du kannst der Frage nicht ausweichen. Nur ein einfaches "Ja" oder "Nein" reicht aus. Also Ohren auf, hier kommt die Frage:
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Jetzt aber? Ja, Kyon! Ich rede mit dir! Ich will dir eine äußerst wichtige Frage stellen, also hör gut zu und antworte mir. Du kannst dich nicht weigern zu antworten. Nur ein einfaches "Ja" oder "Nein" reicht aus. Also Ohren auf, hier kommt die Frage:
   
   
   
''Macht so ein verrücktes und außergewöhnliches Schulleben nicht Spaß?''
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''Macht dir so ein verrücktes und außergewöhnliches Schulleben nicht Spaß?''
   
   
   
Beeil dich und antworte, Kyon, aber denk vorher sehr gut über die Antwort nach. Nun? Die Frage ist doch berechtigt, oder? Beeil dich und sag es mir endlich. Eine Welt, in der ich ständig von Haruhi schikaniert werde; mich Außerirdische angreifen; ich mir wilde Theorien von einer Zeitreisenden anhören muss; das philosophische Gelaber eines Espers ertragen muss; in einer geschlossenen Parallelwelt zusammen mit amoklaufenden Riesen eingesperrt werde; mit einer sprechenden Katze zusammen wohne; unbegreifliche Sprünge durch die Zeit mache und obendrein immer verhindern muss, dass Haruhi etwas von allem mitbekommt, damit die Kommandantin der SOS-Brigade fröhlich damit weitermachen kann nach übernatürlichen Dingen zu suchen, ohne zu wissen, dass sie dabei nur Chaos anrichtet ...
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Beeil dich und antworte, Kyon! Denk gut nach. Nun? Die Frage ist doch berechtigt, oder? Beeil dich und sag es mir endlich. Eine Welt, in der ich ständig von Haruhi schikaniert werde; von Außerirdischen angegriffen werde; mir wilde Theorien von einer Zeitreisenden erklären lassen muss; das philosophische Gelaber eines Espers ertragen muss; in einer geschlossenen Parallelwelt , in der Riesen amoklaufen, eingesperrt werde; mit einer sprechenden Katze zusammenwohne; einen unbegreiflichen Sprung durch die Zeit mache und obendrein immer verhindern muss, dass Haruhi etwas von all dem mitbekommt, damit die Kommandantin der SOS-Brigade fröhlich damit weitermachen kann, nach übernatürlichen Dingen zu suchen, ohne zu wissen, dass sie ein gewaltiges Chaos angerichtet hat...
   
 
Findest du so eine Welt nicht interessant?
 
Findest du so eine Welt nicht interessant?
   
Oder hat dich das alles nur genervt? Wolltest du ihr lieber sagen, dass es endlich reicht? Immerhin hast du sie immer für einen Dummkopf gehalten und dich entschlossen sie zu ignorieren. Stimmt das? Würdest du also lieber sagen:
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Oder hat dich das alles nur genervt, und du wolltest ihr sagen, dass es endlich reicht? Schließlich hast du sie immer für einen Idioten gehalten und beschlossen, sie zu ignorieren. Nun? Stimmt es? In anderen Worten? Ist das, was du wirklich denkst:
   
   
   
''Diese Welt war nicht wirklich interessant.''
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''Diese Welt war eigentlich gar nicht interessant.''
   
   
   
Immerhin ging dir Haruhi in der Ursprungswelt total auf die Nerven. Egal was für dumme Ideen sie hatte, du hattest dabei immer ein Gefühl der Melancholie. Natürlich dürfest du so eine Welt doch nicht interessant finden, oder? Und sag mir nicht, dass es nicht stimmt. Du weißt, dass es so ist.
+
Bist du sicher? Angeblich findest du Haruhi in der originalen Welt ziemlich nervig. Egal was für dumme Ideen sie hatte, du hattest dabei immer ein Gefühl der Melancholie. Natürlich kannst du so eine Welt nicht interessant finden. Und erzähl mir nicht, dass es nicht wahr wär! Du weißt, dass es so ist.
   
Aber in Wirklichkeit hast du das alles heimlich genossen. Weil diese Welt interessant ist.
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Trotzdem genießt du all das in Wirklichkeit insgeheim. Weil diese Welt interessant ''ist''.
   
Du fragst mich warum ich das sage?
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Du fragst mich, warum ich das sage?
   
Dann lass mich sagen warum:
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Dann lass mich dir sagen, warum:
   
   
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Du weißt schon, die für das Notfall-Flucht-Programm, das Nagato für dich zurückgelassen hatte.
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Du weißt schon, die für das Notausstiegsprogramm, das Nagato für dich zurückgelassen hatte.
   
 
''Bist du bereit?''
 
''Bist du bereit?''
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Habe ich nicht Recht?
 
Habe ich nicht Recht?
   
Obwohl unsere große Göttin Nagato so weit ging und für dich eine stabile Welt erschuf, hast du ihr großzügiges Angebot einfach so ausgeschlagen. Diese idiotische Welt, in der du seit dem ersten Treffen mit Haruhi im April leben musstest, ist für dich anscheinend zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Du möchtest tatsächlich in diese verrückte Welt zurückkehren, in der Außerirdische, Zeitreisende und Esper einfach so in der Schule herumlaufen. Warum willst du das? Hast du dich nicht die ganze Zeit darüber beschwert, wie bedauernswert dein Leben ist?
+
Unsere große Göttin Nagato hat große Mühen auf sich genommen, um für dich eine stabile Welt zu schaffen, aber du musstest ihr Angebot ja ausschlagen. Seit du Haruhi damals im April getroffen hast, hast du diese idiotische Welt einfach als selbstverständlich betrachtet. Du möchtest tatsächlich in diese verrückte Welt zurückkehren, in der Außerirdische, Zeitreisende und Esper einfach so in der Schule herumlaufen. Woran liegt das? Bist du nicht derjenige, der sich die ganze Zeit darüber beschwert hat, wie schlecht es ihm gehe?
   
Wenn dem wirklich so wäre, warum hast du dann nicht das Flucht-Programm ignoriert? Hättest du dich dazu entschieden in der normalen Welt zu bleiben, wären Haruhi, Asahina-san, Koizumi und Nagato ganz normale High-School-Schüler und du könntest unter Haruhis Herrschaft ein glückliches Leben führen. Da sie keine übernatürlichen Kräfte mehr hätte, könntest du dich von den ganzen surrealen Erlebnissen verabschieden.
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Wenn dem wirklich so wäre, warum hast du dann nicht das Notausstiegsprogramm ignoriert? Würdest du dich dafür entscheiden, in dieser völlig normalen Welt zu bleiben, würdest du Haruhi, Asahina-san, Koizumi und Nagato als ganz normale High-School-Schüler kennen und wie üblich unter Haruhis Herrschaft ein glückliches Leben führen. Da Hatuhi keine Kräfte besitzt, könntest du dich von diesen ganzen surrealen Erlebnissen verabschieden.
   
In dieser Welt würde Haruhi nur ein ganz normales Mädchen sein, das gerne andere Leute herumkommandiert; Asahina-san wäre nicht länger eine Zeitreisende, sondern nur eine sehr süße Person; Koizumi wäre ein normaler Schüler und hätte nichts mehr mit einer mysteriösen "Organisation" zu tun und Nagato würde nur ein schüchternes und buchliebendes Mädchen sein, das keine erstaunlichen Kräfte mehr einsetzen müsste, um jemanden zu beobachten oder zu beschützen. Natürlich würde sie die meiste Zeit nur ausdruckslos herumsitzen, aber ich bin mir sicher, dass sie auch mal über den einen oder anderen doofen Witz herzhaft lachen und danach heftig erröten würde. Wer weiß, vielleicht würde sie durch die Zeit die ich mit ihr verbringe sogar irgendwann offener werden.
+
In dieser Welt wäre Haruhi nur ein ganz normales Mädchen, das gerne andere Leute herumkommandiert; Asahina-san hätte nicht länger die Eigenschaft, eine Zeitreisende zu sein, sondern wäre nur eine sehr süße Person; Koizumi wäre ein normaler Schüler und hätte nichts mehr mit einer mysteriösen "Organisation" zu tun und Nagato wäre nur ein schüchterner und zurückhaltender Bücherwurm, der keine Last zu tragen hätte und keine außergewöhnlichen Kräfte benutzen müsste, um jemanden zu beobachten oder beschützen. Oh ja, obwohl sie die meiste Zeit über ausdruckslos bleiben würde, würde sie trotzdem herzlich über irgendeinen lahmen Witz lachen und dann heftig erröten. Wer weiß, vielleicht würde sie sogar offener werden, wenn ich etwas Zeit mit ihr verbrächte.
   
So ein idyllisches Leben würde es sein und trotzdem hast du es nicht gewollt.
+
Das wäre so ein idyllisches leben. und trotzdem hast du es nicht gewollt.
   
 
Warum nur?
 
Warum nur?
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Ich frage dich ein letztes Mal. Antworte mir ehrlich.
 
Ich frage dich ein letztes Mal. Antworte mir ehrlich.
   
''Findest du Haruhi die Nervensäge und die albtraumhaften Ereignisse die sie verursacht hat interessant? Beeile dich und antworte!''
+
''Findest du Haruhi, die Unruhestifterin, und die albtraumhaften Ereignisse, die sie verursacht, interessant? Beeile dich und antworte!''
   
 
"Natürlich tue ich das."
 
"Natürlich tue ich das."
Line 349: Line 351:
 
Antwortete ich und ergänzte:
 
Antwortete ich und ergänzte:
   
"Ich muss keine wissenschaftliche Abhandlung darüber schreiben, um zu erkennen, dass es Spaß gemacht hat. Frag mich so was triviales nie wieder."
+
"Man muss kein Raketenwissenschaftler sein, um zu erkennen, dass es lustig war. Frag mich nie wieder sowas offensichtliches."
   
Hätte jemand gesagt das wäre nicht interessant, dann wäre diese Person ein Vollidiot. Ihr Verstand wäre dreißig Mal kleiner als der von Haruhi.
+
Hätte jemand gesagt, er fände das nicht interessant, dann wäre diese Person ein Vollidiot. Sie wäre dreißigmal blöder als Haruhi.
   
Ich meine, es geht hier um Außerirdische, Zeitreisende und Esper!
+
Ich meine, es gibt Außerirdische, Zeitreisende und Esper!
   
Selbst einer von denen würde schon faszinierend sein, aber gleich drei dieser interessanten Charaktere auf einen Schlag, und Haruhi darf ich natürlich nicht vergessen, sorgen garantiert für Unterhaltung. Ich würde mich nie wieder langweilen. Wenn jemand irgendwelche Einwände hätte, würde ich ihn vermutlich sofort zusammenschlagen.
+
Selbst einer von denen wäre schon faszinierend, aber gleich drei Arten interessanter Charaktere auf einen Schlag! Mit Haruhi zusammen war die Reaktion einer gewaltigen Macht zu erwarten. Auf diese Art werde ich mich nie langweilen. Wenn jemand irgendwelche Einwände dagegen vorbringen würde, würde ich ihn wohl umgehend zusammenschlagen.
   
"So ist das also."
+
"So ist das also",
   
Sagte ich zu mir selbst. Man könnte sagen, dass ich endlich die Erleuchtung gefunden hatte.
+
sagte ich zu mir selbst. Man könnte sagen, dass ich endlich erleuchtet worden bin.
   
"Ich bevorzuge die ursprüngliche Welt. Diese Welt passt einfach nicht zu mir. Tut mir leid, Nagato. Dein aktuelles Ich sagt mir nicht so zu, ich ziehe lieber die Nagato von früher vor. Außerdem steht dir die Brille nicht."
+
"Ich bevorzuge immernoch die ursprüngliche Welt. Diese Welt passt einfach nicht zu mir. Tut mir leid, Nagato. Ich mag dein aktuelles Ich nicht, ich ziehe die Nagato von früher vor. Außerdem gefällst du mir ohne Brille besser."
   
Die Nagato aus dieser Welt schaute mich verwirrt an.
+
Die Nagato aus dieser Welt blickte mich verwirrt an.
   
"Was redest du da ..."
+
"Was redest du da..."
   
Die Nagato Yuki die ich kenne würde so was niemals sagen.
+
Die Nagato Yuki die ich kenne würde sowas niemals sagen.
   
Dieses Mädchen wusste nichts von den drei Tagen, als ich herausfand, dass irgendetwas nicht stimmte. Das lag daran, dass diese Nagato sozusagen wiedergeboren wurde ich mich niemals getroffen hatte. Sie konnte sich also nicht daran erinnern, dass ich panisch in den Literaturclub gestürmt kam.
+
Dieses Mädchen wusste nichts von den drei Tagen, an denen ich herausfand, dass etwas nicht stimmte bis heute. Das war zu erwarten, denn diese Nagato war gerade wiedergeboren worden und hatte mich daher nie getroffen. Sie hatte keine Erinnerung daran, wie sie schockiert geschaut hatte, als ich in den Literaturclub gestürmt kam.
   
Die einzigen Erinnerungen, die diese Nagato besaß, waren die künstlich erschaffenen Erinnerungen aus der Bibliothek. Sonst gab es absolut nichts.
+
Die einzigen Erinnerungen, die diese Nagato besaß, waren die künstlich erschaffenen Erinnerungen an die Bibliothek. Abgesehen davon, waren die einzigen Erinnerungen, die wir teilten, die, die entstanden waren, seit sie vorhin die Welt verändert hatte.
   
Vor einigen Monaten waren Haruhi und ich in dieser grauen, geschlossenen Parallelwelt gefangen. Nach Koizumi handelte es sich dabei um eine Welt, die von Haruhi erschaffen wurde.
+
Vor einigen Monaten war ich allein mit Haruhi in der grauen versiegelten Dimension gefangen gewesen. Laut Koizumi handelte es sich dabei um eine neue Welt, die von Haruhi erschaffen worden war.
   
Vermutlich hat Nagato diese Kraft irgendwie genutzt. Irgendwie muss es ihr gelungen sein Haruhi diese geheimnisvolle Kraft zu stehlen, um damit dann diese Welt zu erschaffen.
+
Vermutlich hatte Nagato diese Kraft genutzt. Irgendwie hatte sie es geschafft, diese Kraft von Haruhi zu nick oder stehlen und hatte sie dann benutzt, um diese Welt zu erschaffen.
   
Wirklich ziemlich praktisch, diese Kraft. Egal wer sie besitzt, jeder würde sie dafür benutzen um entweder noch mal von ganz vorne anzufangen oder zu einem Zeitpunkt zu springen, an dem es gerade besonders gut lief.
+
Das war wirklich eine praktische Kraft. Jeder würde darüber nachdenken, sie zu benutzen, um nochmal von vorne anzufangen oder sich wünschen, zu einer Situation zurückzukehren, die günstig für sie war.
   
Ein normaler Mensch könnte sich diese Wünsche natürlich niemals erfüllen und das war auch gut so. Ich wollte nicht noch mal von ganz vorne anfangen und deswegen bin auch mit Haruhi aus der geschlossenen Parallelwelt geflüchtet.
+
Allerdings wäre eine normale Person niemals in der Lage, sich so einen Wunsch zu erfüllen. Und es war besser, dass sie diese Idee aufgaben. Ich wollte nicht noch mal von ganz vorne anfangen und deswegen bin auch mit Haruhi aus der versiegelten Dimension geflüchtet.
   
Dieser Zwischenfall fand also statt, weil Nagato irgendwie die gottgleichen, allmächtigen Fähigkeiten von Haruhi auf sich übertragen hatte. Haruhi wusste nichts davon und Nagato hatte die Kontrolle verloren, was schließlich zur Veränderung der Welt führte.
+
Dieser Zwischenfall war darauf zurückzuführen, dass eine gottähnliche allmächtige Kraft von Haruhi auf Nagato übertragen worden war. Haruhi war sich dessen nicht bewusst, während Nagato die Kontrolle verlor und sich daranmachte, die Welt zu verändern.
   
"Nagato ..."
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"Nagato..."
   
Ich ging zur kleinen, angespannt wirkenden Gestalt vor mir. Nagato bewegte sich nicht und starrte mich nur an.
+
Ich ging auf die kleine, angespannt wirkenden Gestalt zu. Nagato bewegte sich nicht und erwiderte meinen Blick.
   
"Egal wie oft ich gefragt werde, meine Antwort bleibt immer die gleiche. Bitte mach das alles wieder rückgängig und vergiss dich dabei nicht. Wir haben das bis jetzt immer überstanden und wir werden auch noch viele weitere Tage in der SOS-Brigade überstehen. Falls du meine Hilfe brauchst, reicht es aus ein Zeichen zu geben und ich bin sofort zur Stelle. Außerdem hat sich Haruhi in letzter Zeit sowieso zurückgehalten, es gibt also keinen Grund, dass du so eine ungesunde Kraft benutzt, um damit gewaltsam die Welt zu verändern. Lass alles einfach so wie es ist."
+
"Egal wie oft ich es sagen muss, meine Antwort bleibt immer die gleiche. Bitte bring alles wieder in den ursprünglichen Zustand zurück, einschließlich dir selbst. Lass uns weiterleben um an einem weiteren Tag im Clubraum zu überstehen. Sobald du mir das Zeichen gibst, werde ich für dich da sein. In letzter Zeit hat Haruhi nicht grundlos irgendwelchen Blödsinn angestellt, also gibt es keinen Grund für dich, so eine ungesunde Kraft zu benutzen, um die Welt gewaltsam zu verändern. Lass einfach alles, wie es ist."
   
In Nagatos Augen unter den Brillengläsern konnte man langsam Furcht erkennen.
+
Die Augen hinter den Brillengläsern verrieten einen Anflug von Furcht.
   
"Kyon-kun ..."
+
"Kyon-kun..."
   
Asahina-san zog mich an meinem Ärmel und sagte:
+
Asahina-san zog an meinem Ärmel und sagte:
   
"Es hat keinen Zweck ihr das zu erklären. Sie hat sich ja auch verändert. Diese Nagato-san ist ein ganz normales Mädchen ohne irgendwelche Kräfte ..."
+
"Es hat keinen Sinn, es dieser Nagato-san zu erklären. Weil sogar sie sich verändert hat. Diese Nagato-san ist bloß ein normales Mädchen ohne irgendwelche Kräfte..."
   
Ich dachte plötzlich über etwas nach.
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Plötzlich fiel mir etwas ein.
   
Die langhaarige Haruhi aus dieser Welt besaß keine gott- oder sollte ich lieber sagen teufelsähnlichen Kräfte, sie war nur eine ganz gewöhnliche Schülerin, obwohl sich an ihrem dreisten Charakter natürlich nichts geänderte hatte, was man gut daran sah, dass sie ohne zu zögern in die North High platzte. Ihre Augen funkelten hell, als sie mir, den sie nur unter dem Namen John Smith kannte, neugierig dabei zuhörte, wie ich ihr die Geschichte der SOS-Brigade erzählte und dann rief: "Klingt nach Spaß!"
+
Die langhaarige Haruhi in jener Welt hatte mich John genannt. Ohne irgendwelche gott- oder dämonenartigen Kräfte war sie einfach nur ein gewöhnliches Schulmädchen, das ohne zu zögern in die North High gestürmt war. Ihre Augen hatten hell geleuchtet und sie zeigte großes Interesse an meiner Geschichte über die SOS-Brigande, während sie gerufen hatte: „Klingt nach Spaß!"
   
Der stets ein breites Grinsen tragende Koizumi sagte er würde Haruhi mögen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass er dabei meine Sportuniform trug und eine seltsame Grimasse verzog.
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Allzeit mit einem breiten Grinsen sagte der dortige Koizumi, er würde auf Haruhi stehen. Meine Sportuniform tragend hatte er dabei einen komplizierten Gesichtsausdruck.
   
Und diese bebrillte Nagato lud mich in den Literaturclub ein und erinnerte sich zusammen mit mir an die künstlich erschaffenen Erinnerungen. Ihr Lächeln war so wie ein Sonnenaufgang hinter dem Horizont. Ich würde es gerne noch mal wieder sehen.
+
Mich in den Literaturclub einladend, würde diese bebrillte Nagato mit mir ihrer künstlichen Erinnerung nachhängen. Ihr Lächeln war wie die am Horizont aufgehende Sonne. Ich kann nicht anders, als mir zu wünschen, diese Lächeln noch einmal zu sehen.
   
Aber mir war klar, dass ich diese Leute nie wieder sehen würde. Wenn ich ehrlich bin vermisste ich sie schon jetzt ein wenig. Nur waren sie nun mal künstlich hergestellt worden. Nicht die Haruhi, Koizumi, Nagato und Asahina-san die ich kannte. Es war schade, dass ich mich von ihnen nicht verabschieden konnte, aber mein Entschluss stand fest. Ich möchte "meine" Haruhi, Koizumi, Nagato und Asahina-san zurückhaben.
+
Mir wurde klar, dass ich diese Leute nie wiedersehen würde. Um ehrlich zu sein vermisste ich sie ein wenig. Nur dass ihre Existenz bloß künstlich war. Sie waren nicht die Haruhi, Koizumi, Nagato und Asahina-san, die ich kannte. Es war schade, dass ich mich nicht von ihnen verabschieden konnte, aber ich hatte mich entschieden. Ich will zu der Haruhi, Koizumi Nagato und Asahina-san zurückkehren, die ich kenne.
   
 
"Tut mir leid."
 
"Tut mir leid."
   
Ich hob die Pistole und richtete sie auf Nagato, die augenblicklich auf der Stelle einfror. Als ich ihre Reaktion sah, fühlte ich mich so, als würde ich gerade ein Verbrechen begehen, aber nun war nicht der Zeitpunkt um noch zu zögern.
+
Ich hob die Pistole und zielte. Nagato erstarrte unverzüglich, und als ich ihre Reaktion sah, fühlte ich mich, als würde ich ein Verbrechen begehen. Aber nachdem ich so weit gekommen war, hatte es keinen Sinn zu zögern
   
"Alles wird bald wieder normal sein. Wir werden viele unterschiedliche Orte besuchen, zusammen an Weihnachten Feuertopf essen und dann zusammen zum Landhaus in den verschneiten Bergen gehen. Du kannst diesmal die große Detektivin spielen. Eine große Detektivin, die den Fall schon aufgeklärt hat, bevor er überhaupt stattfinden konnte, nicht wahr? Das wird ..."
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"Bald wird alles wieder normal sein. Wir werden wieder zu vielen verschiedenen Orten gehen können, unseren Weihnachtseintopf essen, und dann die Villa in den verschneiten Bergen besuchen. Du kannst diesmal die große Detektivin sein. Eine große Detektivin, die den Fall in dem Moment aufklären kann, in dem er entsteht? Das wird..."
   
"Kyon-kun! Pass auf ... KYAA!!"
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"Kyon-kun! Pass auf... KYAA!"
   
Als Asahina-san schrie, hatte schon jemand meinen Rücken gerammt. Der dumpfe Aufprall ließ mich erzittern, selbst mein Schatten unter der Straßenlaterne zitterte. In diesem Schatten tauchte die Silhouette einer anderen Person auf. Was? Wer ist das?
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Als Asahina-san schrie, rammte mich jemand von hinten. Klatsch. Ein heftiger Schlag ließ mich erzittern, selbst mein Schatten unter der Straßenlaterne zitterte. In diesem Schatten stand die Silhouette einer anderen Person. Was zum? Wer war es?
   
"Ich werde nicht zulassen, dass du Nagato-san etwas antust!"
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"Ich kann nicht zulassen, dass du Nagato-san wehtust!"
   
Ich schaute über meine Schulter und sah das blasse Gesicht eines Mädchens.
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Ich blickte über meine Schulter und sah das blasse Gesicht eines Mädchens.
   
 
Asakura Ryoko.
 
Asakura Ryoko.
   
"Was zum ..."
+
"Was zum..."
   
Ich konnte nichts machen, als sich plötzlich etwas Eiskaltes in meinen Unterleib bohrte. Es war ein flacher Gegenstand, der tief in meinen Körper eindrang. So kalt. Das Gefühl der Desorientierung war viel stärker als der Schmerz. Was passierte gerade? Wie kann das sein? Wieso ist Asakura hier?
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Ich konnte nichts sagen, da ich plötzlich fühlte, wie sich etwas Eiskaltes in meinen Unterleib bohrte. Es war ein flacher Gegenstand, der tief in meinen Körper gestoßen wurde. So kalt. Das Gefühl der Desorientierung war viel stärker als der Schmerz. Was ging hier vor? Wie konnte das sein? Wieso war Asakura hier?
   
 
"Hehe."
 
"Hehe."
   
Ihr Grinsen wirkte auf mich wie eine ausdruckslose Maske, die plötzlich anfing zu lächeln. Asakura trat zurück und zog das blutbefleckte Messer, das sie in meinen Unterleib gerammt hatte, wieder aus mir raus.
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Ihr Grinsen wirkte auf mich wie das einer ausdruckslosen Maske, die plötzlich anfing zu lächeln. Asakura wich von mir zurück, wobei sie das blutbesudelte Messer, mit dem sie mich gestochen hatte, herauszog.
   
Ich verlor sofort die Balance und fiel wie ein Brummkreisel auf den Boden. Nagato, die die ganze Zeit in meiner Nähe stand, ging ebenfalls in die Knie und sagte ängstlich:
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Ich verlor die Balance und stürzte wie ein Kreisel zu Boden. Nagato, die die ganze Zeit vor mir gestanden hatte, sank zu Boden, als ihre Beine nachgaben und sagte furchtsam:
   
"Asakura ... -san?"
+
"Asakura... -san?"
   
Asakura winkte mit dem Schweizer-Armee-Messer, das in mein Blut getaucht war, als wolle sie jemanden grüßen und sagte dann:
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Als ob sie jemanden begrüßen wollte, winkte Asakura mit dem schweizer Armeemesser, das mit meinem Blut besudelt war, und sagte:
   
"Hallo, Nagato-san. Mach dir keine Sorgen, solange ich hier bin, werde ich jeden eliminieren, der dich bedroht. Das war der Grund weshalb ich erschaffen wurde."
+
"Hallo, Nagato-san. Mach dir keine Sorgen, solange ich hier bin, werde ich jeden eliminieren, der versucht, dir etwas anzutun. Das ist der Grund, aus dem ich erschaffen worden bin."
   
 
Asakura lächelte und fuhr fort:
 
Asakura lächelte und fuhr fort:
   
"Das hast du dir doch so gewünscht, oder nicht?"
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"Das ist es doch, was du dir gewünscht hast, oder?"
   
Das ist eine Lüge. Nagato würde sich niemals so etwas wünschen. Sie würde nicht einfach einen Vogel töten, nur weil er nicht so singt wie es ihr gefällt. Auf keinen Fall. Als Nagato anfing sich seltsam zu verhalten, begann auch die neu erschaffene Asakura sich seltsam zu verhalten, so wie ein Schatten von Nagato ...
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Das ist eine Lüge. Nagato hätte sich niemals so etwas gewünscht. Sie würde nicht einfach einen Vogel töten, nur weil er nicht so singt, wie es ihr gefällt. Auf keinen Fall. So wie Nagato anfing, sich seltsam zu verhalten, benahm sich auch diese wiedererschaffene Asakura seltsam, so dass sie praktisch zu einem Schatten von Nagato wurde...
   
Asakuras Schatten bewegte sich langsam über meinen Körper und es dauerte nicht lange, bis ihre Silhouette meine Sicht auf den Mond verdeckte.
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Asakuras Schatten fiel langsam auf meinen Körper. Bald darauf blockierte ihre Silhouette meine Sicht auf den Mond.
   
"Lass mich dich nun auf deine letzte Reise schicken. Wenn du erst mal tot bist, ist alles wieder in Ordnung. Es ist ja sowieso deine Schuld, dass Nagato leiden musste. Tut es weh? Ja, da bin ich mir sicher. Genieß dieses Gefühl solange es anhält, denn es wird dein letztes sein."
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"Erlaube mir, dich auf deine letzte Reise zu schicken. Wenn du erstmal tot bist, wird alles in Ordnung sein. Immerhin ist es deine Schuld, dass Nagato leiden musste. Tut es weh? Das tut es sicher. Genieß dieses Gefühl solange es anhält, denn es wird wohl das letzte sein, was du jemals fühlen wirst."
   
Das breite Messer erhob sich langsam und seine Spitze war auf mein Herz gerichtet. Das Blut strömte unaufhörlich aus mir heraus. "War es das?" ... Ich strengte mich an bei Bewusstsein zu bleiben, aber langsam verschwamm alles vor mir. Das ist also deine Aufgabe, Psycho-Asakura? Nagato Yuki auf diese Weise zu helfen ...
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Das breite Messer wurde langsam angehoben, seine Spitze war auf mein Herz gerichtet. Das Blut strömte unaufhörlich aus mir heraus. "Ist das das Ende?"... Ich musste mich anstrengen, um bei Bewusstsein zu bleiben, weil sich mein Verstand vernebelte. Ich verlor jeden Sinn für Realität. Also, Psycho-Asakura, ist das deine Mission? Als Helferin für Nagato Yuki zu dienen...
   
Das Messer raste auf mich zu ...
+
Das Messer begann sich zu senken...
   
Urplötzlich kam von der Seite eine Hand.
+
Innerhalb eines Augenblicks erschien von der Seite eine Hand.
   
 
"...!!!"
 
"...!!!"
   
Jemand hielt die Klinge des Messers mit der bloßen Hand fest.
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Jemand hatte die Klinge des Messers gepackt, noch dazu mit der bloßen Hand.
   
"Wer ...?"
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"Wer zum...?"
   
Mit der bloßen Hand ...!? Wo hab ich das schon mal gesehen?
+
Mit der bloßen Hand...!? Wo hatte ich das schon mal gesehen?
   
Da meine Sicht immer stärker verschwamm, konnte ich nicht sagen wer es war. Hier ist zuwenig Licht, kann jemand nicht mal das Licht anmachen? Sie stand vor der grellen Straßenlaterne, deshalb konnte ich ihr Gesicht nicht erkennen. Ich wusste nur, dass es ein kurzhaariges Mädchen war ... sie trug die Uniform der North High ... hatte keine Brille auf ... mehr konnte ich nicht erkennen ... Koizumi! Wo ist der Kerl, der eigentlich für die Beleuchtung zuständig ist, wenn man ihn mal braucht?
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Meine Sicht verschwamm immer stärker, daher konnte ich nicht sagen, wer es war. Hier ist nicht genug Licht, könnte mal jemand das Licht einschalten? Sie stand vor der grellen Straßenlaterne, daher konnte ich ihr Gesicht nicht richtig erkennen. Ich wusste nur, dass es ein kurzhaariges Mädchen war... das eine North High Uniform trug... keine Brille aufhatte... das war alles, was ich erkennen konnte... Koizumi! Wo ist der Kerl, der für die Beleuchtung zuständig ist, wenn man ihn braucht?
   
„Was ...!?“
+
„Was...!?“
   
Rief die auf dem Boden sitzende Nagato leise. In ihren Brillengläsern wurde das grelle Licht der Straßenlaterne reflektiert, deswegen konnte ich ihren Gesichtsausdruck nicht klar erkennen. Hatte sie Angst? Oder war sie überrascht?
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rief die auf dem Boden sitzende Nagato leise. Ihre Brillengläsern reflektierten das Licht der Straßenlaterne, deswegen konnte ich ihren Gesichtsausdruck nicht richtig erkennen. War es Angst? Oder Überraschung?
   
"Warum? Du bist doch ...!? Warum ..."
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"Warum? Aber du...?! Warum..."
   
Schrie Asakura. Sie sprach anscheinend mit dem Mädchen, das die Klinge mit ihrer bloßen Hand gestoppt hatte, aber das Mädchen reagierte nicht.
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schrie Asakura. Sie schien mit dem Mädchen, das die Klinge mit der bloßen Hand abgefangen hatte, zu reden, aber das Mädchen blieb still und sagte nichts.
   
Es klang so, als würde Asahina-san direkt neben mir sein, als sie sagte:
+
Asahina-san klang, als wäre sie direkt neben mir, als sie sagte:
   
"Tut mir leid, Kyon, ich hätte es ja eigentlich wissen müssen, aber trotzdem ..."
+
"Tut mir leid, Kyon, ich hätte es wissen müssen, aber trotzdem..."
   
"Kyon-kun! Kyon-kun ... Nein! Das darf nicht passieren!"
+
"Kyon-kun! Kyon-kun... Nein! Das darfst du nicht!"
   
Nun waren da anscheinend zwei Asahina-sans. Die eine war die erwachsene Asahina-san und die andere war die jüngere Version. Beide hatten Tränen in ihren Augen und schüttelten meinen Körper. He ihr beiden, das tut weh ...
+
Da schienen zwei Asahina-sans zu sein. Die eine war die erwachsene Asahina-san, während die andere die Lolita Asahina-san war, die ich kannte. Beide waren tränenüberströmt und schüttelten meinen Körper. He ihr beiden, das tut weh...
   
Moment? Was macht die junge Asahina-san hier? Ich konnte ja verstehen, dass die erwachsene Version meine Hand hielt und weinte, da sie mit mir zusammen in diese Zeitebene gekommen ist, aber woher kam die andere Asahina-san? Ah, nun verstehe ich es. Das ist eine von diesen Halluzinationen, bei denen das ganze Leben noch mal an einem vorbeizieht, wenn man gerade dessen Ende erreicht hat ...
+
... Hä? Was tat die junge Asahina-san hier? Ich konnte zwar verstehen, dass die erwachsene Version mich in ihren Armen hielt und weinte, da sie mit mir zusammen in diese Zeitebene gekommen war; aber wo um Himmels willen kam die junge Asahina-san her? Ah, jetzt verstehe ich es. Das ist eine von diesen Halluzinationen, bei denen das ganze Leben noch mal an einem vorbeizieht, wenn man gerade dessen Ende erreicht hat...
   
Und das war viel unheimlicher als die Schmerzen und das viele Blut, das aus meinem Körper strömte.
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Nun, das war erschreckender, als das Gefühl des Schmerzes und zu sehen, wie ununterbrochen Blut aus einem herausströmt.
   
 
Verdammt, ich sterbe.
 
Verdammt, ich sterbe.
   
Ich dachte gerade darüber nach, wie bedauerlich es ist, dass ich kein Testament aufgesetzt hatte, als ich bemerkte, dass jemand sich über mich beugte. Die Person hob mich und die nun auf dem Boden liegende Nadelpistole auf.
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Als ich es gerade bedauerte, kein Testament aufgesetzt zu haben, fühlte ich, wie sich mir jemand näherte. Die Person hob mich hoch und nahm die von Nagato gemachte Nadelpistole, die auf den Boden gefallen war.
   
Eine bekannte Stimme war zu hören, obwohl ich mich nicht daran erinnerte wem sie gehörte:
+
Eine bekannte Stimme war zu hören, obwohl ich mich nicht daran erinnern konnte, wem sie gehörte:
   
"Tut mir ja leid, aber ich hab meine Gründe warum ich dir nicht sofort helfen kann, also hasse mich nicht dafür. Immerhin war es für mich genauso schmerzhaft. Wie auch immer, wir wissen was getan werden muss und kümmern uns um den Rest. Ach ja, du wirst später auch wissen was du zu tun hast. Also versuch jetzt zu schlafen."
+
"Entschuldige das. Ich habe meine Gründe, dich nicht sofort zu retten, aber hasse mich nicht dafür. Immerhin war es für mich auch schmerzhaft. Wie auch immer, wir werden uns um den Rest kümmern. Nein, ich weiß schon, was ich tun muss, und das wirst du auch. Also schlaf jetzt ein bisschen."
   
Über was spricht er da gerade? Und mit wem spricht er überhaupt? Was tun? Und wer kümmert sich um was? Bilder zogen an meinem geistigen Auge vorbei; Asakuras verheerender Treffer; die sich auf ihren Händen abstützende Nagato auf dem Boden; die beiden Asahina-sans und die Haruhi in einer anderen Schuluniform; alles verschmolz miteinander und wurde zu einem Chaos aus Farben und Formen ...
+
Wovon sprach er? Und mit wem sprach er? Was tun? Und wer kümmerte sich um was? Die Bilder von Asakuras tödlichem Schlag, der bebrillten Nagato, die sich mit ihren Armen abstützte, während sie auf dem Boden kniete, den beiden Asahina-sans und Haruhi in einer anderen Schuluniform waren jetzt alle zu einem einzigen verschmolzen...
   
   

Revision as of 10:34, 25 April 2009

Kapitel 5

"..."

Ich wusste noch immer nicht, was ich sagen sollte. Nagato wandte sich zu Asahina-san und sagte:

"Lass mich dir die Raum-Zeit-Koordinaten des Zieles geben."

"Oh, in Ordnung."

Wie ein artiger Hund, der seinem Herrchen die Pfote geben will, streckte Asahina-san ihre Hand aus.

"Nur zu."

Nagato tippte leicht mit ihrem Finger auf Asahina-sans Handrücken und zog ihn danach wieder zurück... Das war alles? Asahina-san schien sich jedenfalls damit zufriedenzugeben.

"Jetzt verstehe ich alles, Nagato-san. Wir müssen nichts weiter machen als 'sie' zu kurieren, oder? Das sollte nicht schwer sein, da 'sie' zu diesem Zeitpunkt ja keine Kräfte haben wird..."

Die Zeitreisende wirkte entschlossen und ballte ihre Faust, dann sagte die Außerirdische:

"Bitte wartet."

Die brillenlose Nagato sagte daraufhin:

"In eurem Zustand wärt ihr von den Veränderungen im Raum-Zeit-Kontinuum auch betroffen. Es ist nötig, Gegenmaßnahmen zu ergreifen."

Dann streckte sie ihre Hand aus.

"Deine Hand."

Wofür? Wollte sie Hände schütteln? Ich streckte gehorsam meine rechte Hand aus. Nagatos eiskalte Finger ergriffen mein Handgelenk, wodurch sich mein Herzschlag für eine Weile beschleunigte.

"…"

Plötzlich bewegte Nagato ihr missmutig wirkendes Gesicht in Richtung meines Armes.

"Huch!"

rief ich unfreiwillig. Es war wohl eine unvermeidbare Reaktion, nehme ich an. Die neben mir kniende Nagato berührte mein Handgelenk nicht nur sanft mit ihren Lippen, sondern entblößte sogar ihre Zähne. Es war wie während dem Filmdreh, als sie Asahina-san ständig angegriffen und gebissen hatte.

Es tat eigentlich nicht weh, sondern fühlte sich eher so wie die sanften, spielerischen Bisse von Shamisen an, die ich immer zu spüren bekam, wenn ich ihn streichelte. Obwohl es so prickelte, als würde mich etwas stechen, als sich die Eckzähne in meine Haut gruben, tat es überhaupt nicht weh. Vielleicht lag es daran, dass Nagatos Speichel irgendein Betäubungsmittel enthielt, das die Schmerzen unterdrückte. Es fühlte sich eher wie ein Moskitostich an.

Die neben mir kniende Nagato berührte mein Handgelenk nicht nur sanft mit ihren Lippen, sondern entblößte sogar ihre Zähne.

Nachdem sie etwa fünf bis zehn Sekunden in meine Hand gebissen hatte, hob Nagato langsam ihren Kopf.

"Deine Körperoberfläche wurde mit einem datenmanipulierenden Tarnfeld und Schutzschild versehen",

sagte Nagato ohne dabei auch nur rot zu werden. Asahina-san hielt sich hingegen die Hände vor den Mund und wirkte ziemlich beeindruckt. Ich fühlte mich etwas benommen und schaute auf mein Handgelenk. Dort waren zwei kleine Löcher zu sehen, die wirkten, als stammten sie von einem Vampirbiss. Während ich sie anblickte, begannen die beiden Löcher zu heilen und verschwanden spurlos. Genauso wie bei Asahina-san während des Filmdrehs, waren auch in meinen Körper Nagatos Nanomaschinen injiziert worden.

"Du auch."

Gemäß Nagatos Aufforderung streckte die verängstigte Asahina-san ihre Hand aus.

"Es ist eine Weile her, seit du mir das letzte Mal eine Injektion gegeben hast. Es muss für dich damals schwer gewesen sein..."

"Das ist das erste Mal, dass ich dir eine Injektion gebe."

"Ach ja, stimmt. Das hatte ich vergessen..."

Mit fest geschlossenen Augen streckte die Zeitreisende ihr Handgelenk aus und empfing die Kusszeremonie des Aliens. Das Injizieren der Nanomaschinen dauerte bei ihr nicht so lange wie bei mir. Nachdem es vorbei war, fing Asahina-san an, trocken zu husten.

"Lass uns losgehen. Kyon-kun, jetzt wird es ernst."

Wirklich? Die Aufwärmphase hatte diesmal ganz schön lange gedauert! Andererseits gab ich nur mein Bestes, das hier für alle nachzuerzählen, obwohl ich es eigentlich nicht wollte.

"Danke."

Ich versuchte, ruhig zu bleiben, als ich mich bei der Herrin der Wohnung bedankte. Die stille Nagato reagierte nicht. Ich konnte keinerlei Persönlichkeit in ihren Zügen erkennen. Aber ich hatte trotzdem aus irgendeinem Grund das Gefühl, dass sich die dort vor mir stehende Nagato einsam fühlte. Lag ich mit meiner Annahme richtig?

"Also bis dann, Nagato. Stell sicher, dass du, bis Haruhi und ich auftauchen, im Literaturclubraum auf uns wartest."

Das von Außerirdischen erschaffene, organische Wesen nickte mechanisch, als wäre es eine Puppe, der man gerade Leben eingehaucht hatte.

"Ich werde warten."

Dieser Satz reichte aus, um in meinem Herzen ein geheimnisvolles Feuer zu entfachen. Obwohl es nicht heller war als das eines Zigarettenstummels, den jemand auszumachen vergessen hatte. Während ich darüber nachdachte, woher dieser kleine Funken kam, sagte Asahina-san:

"Damit dir nicht unwohl wird..."

Sie hielt meine Schultern fest.

"Könntest du bitte deine Augen schließen."

Ich folgte ihren Anweisungen. Asahina-san schien direkt vor mir zu stehen und hielt meine Hände.

"Kyon-kun."

Diese weiche Stimme klang einfach zu angenehm. Wollte sie mir einen Kuss geben?

"Los geht's"

Bitte, mach weiter. Du kannst mich so oft küssen wie du willst; je leidenschaftlicher, desto besser. Gerade als ich das dachte...

Das dramatische Schwindelgefühl hatte begonnen. Es war gut, dass ich meine Augen geschlossen hatte. Selbst wenn ich sie geöffnet hätte, hätte ich um mich herum vermutlich sowieso nur Schwärze gesehen, als ob es einen Stromausfall gegeben hätte. Nun fühlte ich mich so, als ob ich ohne Gurt in einer Achterbahn sitzen würde; ich war nicht mehr sicher, ob mein Blut meinen Körper verlassen hatte oder in mein Gehirn strömte. Das Gefühl, schwerelos durch die Gegend zu schweben, hielt an. Obwohl ich meine Augen geschlossen hielt, wurde mir trotzdem schwindelig. Dass ich nicht das Bewusstsein verlor, verdanke ich nur der Wärme, die ich durch Asahina-sans Hand fühlte.

Wieviele Minuten dauerte es schon? Oder waren es sogar Stunden? Ich hatte mein Raum- und Zeitgefühl völlig verloren. Ich halte es nicht mehr lange aus. Asahina-san, ich hab das Gefühl, ich muss mich übergeben...

Als ich mich gerade unhöflich nach etwas umschauen wollte, in das ich mich übergeben konnte...

"Äh... wir sind angekommen."

Endlich fühlte ich nach langer Zeit wieder festen Boden unter meinen Füßen. Die Kälte des Bodens kroch durch meine Socken in meinen Körper. Mein Gleichgewichtssinn funktionierte auch wieder. Und der Drang, mich zu übergeben, war plötzlich auch verschwunden, als hätte ich ihn mir nur eingebildet gehabt.

"Du kannst die Augen wieder öffnen. Glücklicherweise sind wir am Ort gelandet, den Nagato-san uns genannt hat... und die Zeit stimmt auch."

Ich hob meinen Kopf und sah am Nachthimmel einige Sternenbilder des Winters funkeln. Da die Luft suaberer war, konnte man die Sterne viel deutlicher als im Sommer erkennen. Ich drehte mich um und erkannte sofort das Dach der North High, das sich weit über die Dächer der Wohnhäuser erhob.

Um nochmal zu bestätigen, wo ich mich befand, schaute ich mich um. Obwohl es dunkel war, konnte ich mich nicht täuschen. Erst vor wenigen Stunden hatte ich hier gestanden. Ich konnte mich immer noch sehr gut an Haruhi mit Pferdeschwanz und Koizumi in meiner Sportuniform erinnern.

Das hier war der Ort, an dem sich die beiden umgezogen hatten. Musste wohl ein zufall sein, nehme ich an!

Und welche Zeit war es?

Asahina-san sagte, während sie auf ihre Uhr schaute:

"Es ist 4:48 am Morgen des 18. Dezembers. In ungefähr fünf Minuten wird die Welt verändert werden."

Von dem 20., an dem ich die "Enter"-Taste drückte und drei Jahre in der Zeit zurückreiste aus gesehen, lag der 18. zwei Tage in der Vergangenheit. An diesem Tag ging ich wie üblich zur Schule ohne zu ahnen, was geschehen würde, und als ich sah, dass sich die North High komplett verändert hatte, stürzte ich in einen Zustand des Chaos. Haruhi war plötzlich verschwunden, während Asakura zurückgekehrt war, und Asahina erkannte mich nicht, wohingegen Nagato zu einer völlig anderen Person geworden war.

Hier hatte alles begonnen, ich befand mich nun in der Zeitperiode, in der die Veränderung stattfinden würde. Anders ausgedrückt konnte ich es auch verhindern, und das war der grund, aus dem ich jetzt hier stand.

Während ich von der intensiven Erwartung aufgeputscht wurde...

"Oh nein! Ich hab meine Schuhe vergessen!"

rief Asahina-sans leise aus.

Da wir direkt aus einer Wohnung in die Zukunft gereist waren, hatten wir natürlich keine Schuhe an. Wie von asahina-san zu erwarten war, konnte nichtmal eine Zeitreise ihre Schusseligkeit kurieren…

"Wird Nagato sich für mich gut um sie kümmern?"

Ihre Unsicherheit ließ meine eigene Nervosität für einen Moment verschwinden. Ich war mir sicher, dass sie sich gut um sie kümmern würde. Immerhin hatte sie es geschafft, einen Tanzaku (eine Art Talisman) drei Jahre lang aufzubewahren. Sie würde ein Paar Schuhe nicht so leicht verlieren. Du kannst jederzeit zu ihrer Wohnung gehen und in ihrem Schrank nachsehen...

Als ich ruhig darüber nachdachte, fuhr plötzlich ein sehr unangenehmes Gefühl durch meinen Körper, als hätte ich einen Stromschlag bekommen.

Das lag daran, dass ich keine Schuhe trug, ganz zu schweigen davon, dass ich vom Sommer zurück in den eisigen Winter gesprungen war, so dass sich die Kälte besonders intensiv anfühlte. Ich dachte sofort daran, die Jacke, die ich immer noch in meinen Händen hielt, wieder anzuziehen. Aber dann bemerkte ich, dass Asahina-san zittere, während sie ihre Arme fest um sich geschöungen hatte. Nun ja, wenn man bei diesen niedrigen Temperaturen nur eine langärmelige Bluse und einen engen Minirock trug, war es nur natürlich, dass man verdammt fror.

"Zieh das hier an."

Ich legt ihr meine Jacke um die bebenden Schultern. Selbst ich war von meiner Selbstlosigkeit beeindruckt.

"Oh, vielen Dank. Es tut mir so leid."

Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen, das war nichts. Hättest du vor drei Jahren nicht auf mich gewartet, dann hätte ich gar nicht hierher zurückkommen können. Das allein reichte schon aus, dass ich alle meine Klamotten für sie ausgezogen hätte.

Asahina-san schenkte mir ein Lächeln, das Sinnlichkeit und Niedlichkeit perfekt verband, und mehr als der Hälfte derjenigen, die es zu sehen bekämen, weiche Knie bescheren würde, und sagte dann ernst:

"Es ist gleich soweit."

Vielleicht war es gar nicht mal so schlecht, dass wir unsere Schuhe vergessen hatten, denn so machten wir beim Laufen keine Geräusche. Trotzdem wagten Asahina-san und ich es, laut zu atmen, als wir mit kleinen Schritten in Richtung Eingang der North High gingen. Wir hielten an der Ecke und steckten wie Jäger, die ihrer Beute folgten, nur unsere Köpfe heraus, um den Pfad vor uns im Dunkeln zu beobachten.

Obwohl es in dieser Gegend wenig Straßenlaternen gibt, stand eine von ihnen direkt vor dem Tor. Nur im beleuchteten gebiet war etwas zu erkennen. Obwohl das Licht nur schwach war, würden wir trotzdem erkennen können, wer darunter stand.

"Da kommt sie..."

Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter. Ich fühlte Asahina-sans intensiven, aber trotzdem süßen Atem in meinem Ohr. Normalerweise wäre ich wie verzaubert gewesen, aber ich war jetzt nicht in der Stimmung dafür.

Der Raum-Zeit-Umwandler tauchte aus den Schatten auf und war nun deutlich unter der Lampe zu erkennen.

Eine Uniform der North High. Dies war die Person, von der Nagato gesprochen hatte. "Diese Person" war der Übeltäter, der unsere Welt verändert, die Mitglieder der SOS-Brigade getrennt und alle zu normalen Menschen gemacht hatte. Nur meine Erinnerungen waren verblieben, während die Erinnerungen und Vorgeschichten aller anderen völlig verändert worden waren.

"Diese Person" war gerade dabei, sich ans Werk zu machen.



Ich konnte noch nicht losstürmen, ich musste warten, bis sich alles verändert hatte. Das war die Anweisung, die mir Nagato gegeben hatte. Sonst würde die Zeitlinie, in der ich das Ausstiegsprogramm aktiviert hatte, niemals existiert haben. Ich hatte nicht wirklich verstanden was Nagato meinte, obwohl sie und Asahina-san sich ihrer Sache ziemlich sicher waren. Sie kennen sich anscheinend ziemlich gut mit dem Zeitfluss aus, während eine Person wie ich das nie verstehen könnte. Da ich es sowieso nicht verstehen werde, kann ich auch gleich den Anweisungen der Profis folgen. Diese Nagato würde niemals lügen, wie sie immer mit einem ernsten Gesichtsausdruck an unserer Seite stand...

Ich umklammerte die kleine Nadelpistole, die ich von Nagato bekommen hatte, fest und wartete weiter still ab.

Mit gleichmäßigen Schritten erschien "diese Person" vor dem Tor der North High. Sie hob ihren Kopf, um den in Dunkelheit getauchten Schulkomplex zu betrachten und hielt an.

Der Rock ihrer Matrosenuniform flatterte im Wind.

Sie schien uns nicht zu bemerken. Das lag an den Nanomaschinen, die Nagato uns injiziert hatte, damit sie die Oberflächen unserer Körper mit einem Schutzschild und einem Tarnfeld umgaben.

"Diese Person" hob plötzlich einen Arm und machte eine Bewegung, als wolle sie etwas in der Luft greifen. Es sah irgendwie unnatürlich aus, als würde etwas sie kontrollieren, aber ich wusste, dass das nicht der Fall war.

"Unglaublich", rief Asahina-san. "Das war ein mächtiges Zeitbeben. Sie hatte wirklich solche Kräfte... Ich kann es immer noch kaum glauben, selbst nachdem ich es gerade mit meinen eigenen Augen gesehen habe."

Meine eigenen Augen konnte ich keine solche Veränderung erkennen. Der Nachthimmel war immer noch dunkel. Trotzdem schien Asahina-san bemerkt zu haben, wie diese Person auf irgendeine Weise eine gewaltige Veränderung der Weltgeschichte vorgenommen hatte. Allerdings stammt sie auch aus der Zukunft, es ist also keine Überraschung, dass sie es wahrnehmen kann.

Asahina-san lehnte sich eng an mich. Eigentlich hätte uns die Veränderung der Welt durch "diese Person" auch beeinflusst, aber durch Nagatos Biss waren wir geschützt. Nagato und Asahina-san hatten mir wirklich weitergeholfen, meine Entscheidung war also richtig gewesen. Als nächstes kam nun die Aktion, die die ganze Sache beenden würde; ich konnte mir einfach nicht erlauben, an der letzten Hürde zu scheitern.

Als ich sah, dass die Person ihren Arm runternahm und sich plötzlich in unsere Richtung drehte, hielt ich meinen Atem an. Zunächst dachte ich, dass sie bemerkte hätte, dass wir sie beobachtet hatten, aber anscheinend schaute sie sich nur um.

"Keine Angst, sie hat uns nicht bemerkt. Sie wurde gerade 'wiedergeboren'. Das Zeitbeben... die Veränderung der Welt ist abgeschlossen. Kyon-kun, nun sind wir am Zug",

sagte Asahina-san mit einer angespannten und ernsten Stimme und gab mir das Signal.

Ich trat aus der Dunkelheit hervor und begab mich in Richtung Schultor. Es gab keinen Grund, sich zu beeilen, da sie nicht weglaufen würde. Wie erwartet stand "diese Person", als sie mich im Licht der Straßenlaterne bemerkte, immer noch vor dem Schultor. Die einzige Veränderung war ihr Gesichtsausdruck. Als ich ihren erstaunten Gesichtsausdruck sah, fühlte ich mich auf einmal melancholisch.

"Hallo",

rief ich ihr zu. Ich näherte mich ihr wie einem Freund, den ich lange nicht gesehen hatte.

"Ich bin's. Wir sehen uns also wieder."

Aus Asahina-sans Tonfall konnte ich etwas schließen. Von allen Leuten die ich kannte, gab es außer Haruhi nur eine einzige Person, bei der Asahina-san sich so unsicher fühlte. Denkt darüber nach. Nach dem 18. waren sämtlichen Geheimidentitäten der SOS-Brigade Mitglieder plötzlich verschwunden gewesen. Trotzdem waren die Persönlichkeiten von allen gleich geblieben, abgesehen von einer einzigen, bei der sich Handlungen, Ausdrucksweise und Verhalten komplett verändert hatten.

Unter dem dunklen Nachthimmel stand die kleine Gestalt in der Uniform der North High und wusste nicht, was gerade geschah. Sie schien nicht zu wissen, warum sie hier war, wie ein Schlafwandler, der plötzliche aufgewacht ist und sich verwirrt umschaut...

"Nagato",

sagte ich.

"Das war alles dein Werk, nicht wahr?"

Es war Nagato mit ihrer Brille. Nach dem 18. war diese Nagto Yuki lediglich das einzige verbliebene Mitglied des Literaturclubs; sie war weder ein Alien noch irgendeine Entität, nur ein äußerst schüchterner Bücherwurm.

Die brillentragende Nagato sah jetzt noch überraschter aus und verstand nicht, was gerade geschah.

"Warum... warum... bist du hier?"

"Dasselbe wollte ich dich gerade fragen, weiß du überhaupt, weshalb du hier bist?"

"Ich gehe nur spazieren",

sagte Nagato nervös, während sich ihre Augen weiteten. Die Brille im Gesicht des : Mädchens, das ich ansah, reflektierte das Licht der Straßenlaternen. Ich blickte sie so an und dachte:

Nein, so ist es nicht, Nagato.

Dieses Mädchen war einfach nur erschöpft. Den ganzen Tag von Haruhi herumgescheucht zu werden, während man mein Leben retten muss, und hinter unserem Rücken noch an einem geheimen Ort tätig ist - es war nur natürlich, dass sie von all dem erschöpft war.

Als wir vor einer Weile in Nagatos Wohnung waren, sagte die Nagato von vor drei Jahren folgendes:

"Die fehlerhaften Dateien, die sich in meiner Erinnerungsdatenbank angesammelt haben, werden eine anormale Reaktion auslösen. Es ist vorhersehbar, dass dies unausweichlich ist. Am 18. Dezember drei Jahre in der Zukunft werde ich die Welt rekonstruieren."

Sie fuhr ruhig fort:

"Es gibt keine Gegenmaßnahmen, da ich nicht weiß, wie derartige Fehler auftreten konnten."

Aber ich schon.

Ich kenne den Grund für Nagatos unerklärliches, abnormales Verhalten und weiß, woher diese fehlerhaften Dateien, die sie angesammelt hat, kommen.

Es war eines der elementarsten Grundbedürfnisse. Selbst für eine aus komplexen Programmen bestehende künstliche Intelligenz, selbst für eine Androidenschnittstelle, die sowas nie installiert bekommen hatte, war es natürlich, so ein Verlangen zu entwickeln, nachdem er eine Weile gelebt hat. Du wirst es niemals verstehen, aber ich schon. Und Haruhi wahrscheinlich auch.

Ich fuhr fort, Nagatos verwirrten Gesichtsausdruck offen zu beobachten. Das Traummädchen aus dem Literaturclub wirkte nun noch beklommener. Als ich sah, wie hilflos sie wirkte, konnte ich nur in meinem Inneren schreien: Nagato! Das nennt man Gefühle!

Weil du eigentlich nicht dafür vorgesehen warst, Emotionen zu haben, war deine Reaktion umso heftiger. Du wolltest vermutlich am liebsten schreien, durchdrehen oder Haruhi ein "Du dummes Mädchen! Ich hab genug von dir!" an den Kopf werfen, stimmt's? Nein, selbst wenn sie nicht so gedacht hatte, war das, was sie getan hatte, absolut verständlich. Ich kann ihr das vergeben, weil ich schließlich selbst teilweise dafür verantwortlich war. Ich hatte mich zu sehr auf sie verlassen, hatte mich daran gewöhnt, dass Nagato sich um alles kümmerte. Ich dachte immer, dass ich, solange Nagato mir half, mein Gehirn ausschalten könnte. Was für ein Idiot ich doch gewesen war; ein noch größerer Idiot als Haruhi. Deshalb hatte ich kein Recht, ihr irgendetwas vorzuwerfen.

Deshalb war Nagato - dieses Mädchen hier, auf die dumme Idee gekommen, die Welt zu verändern.

War es also eine anormale Reaktion oder ein Programmfehler?

Junge, du nervst wirklich, es war keines von beiden.

Das war es, was Nagato sich gewünscht hatte - eine normale Welt wie diese.

Sie ließ nur meine Erinnerungen unangetastet und veränderte die aller anderen, inklusive ihrer eigenen.

Jetzt verstand ich endlich die Frage, die mich die letzten Tage beschäftigt hatte:


Warum war ich der einzige, der nicht beeinflusst worden war?


Die Antwort war einfach, das Mädchen wollte mich die entscheiden lassen:

Ist die veränderte Welt besser? Oder ist die ursprüngliche Welt besser? Gemäß ihrem sorgfältig ausgearbeiteten Drehbuch lag die endgültige Entscheidung bei mir.

"Verdammt nochmal!"

Zur Höhle mit entscheiden! Ich hatte niemals eine Wahl!

Hätte ich einfach nur die SOS-Brigade zurückgewollt, dann hätte ich nicht extra zurückkehren müssen. Ich hätte sie in der neuen Welt einfach neu gründen können. Haruhi und Koizumi würden zwar auf eine andere Schule gehen, aber das wäre kein großes Problem. Nennen wir es einfach ein außerschulisches Hobby. Dieser mysteriöse Club könnte sich wie üblich im Cafe treffen. Dort würde Haruhi mit irgendwelchem lächerlichen Kram ankommen, während Koizumi die ganze Zeit grinsen würde. Asahina-san würde extrem verstört aussehen und ich würde mein Gesicht einfach mit einem mürrischen Ausdruck abwenden... Ein Bild dieser Szene entstand auf einmal vor meinem geistigen Auge. Die Nagato dort würde vermutlich auch beunruhigt aussehen, aber natürlich trotzdem still ihr Buch weiterlesen. Aber...

Das wäre nicht die SOS-Brigade, die ich kannte. Nagato wäre keine Außerirdische mehr, Asahina-san keine Zeitreisende aus der Zukunft und Koizumi wäre nur ein normaler Mensch, während Haruhi keine außergewöhnlichen Kräfte mehr besäße. Es wäre einfach nur ein gewöhnlicher, normaler und glücklicher Club.

Würde mir das gefallen? Wäre das nicht sogar besser?

Wie hatte ich eigentlich am Anfang gedacht? Was hatte ich von Haruhis ständigen Spinnereien jenseits des gesunden Menschenverstandes gehalten?

Einfach schrecklich.

Es reicht!

Bist du blöd?

Ich hab die Schnauze voll von dir!

"..."

Mein Herz begann zu schmerzen.

Ein normaler High-School-Schüler, der dazu gezwungen wurde an irgendwelchen anstrengenden Aktivitäten teilzunehmen, sich ständig bei Haruhi beschwerte und es trotzdem schaffte, zu überleben, um diese Geschichte zu erzählen. Das war die Rolle, die ich die ganze Zeit gespielt hatte.

Jetzt aber? Ja, Kyon! Ich rede mit dir! Ich will dir eine äußerst wichtige Frage stellen, also hör gut zu und antworte mir. Du kannst dich nicht weigern zu antworten. Nur ein einfaches "Ja" oder "Nein" reicht aus. Also Ohren auf, hier kommt die Frage:


Macht dir so ein verrücktes und außergewöhnliches Schulleben nicht Spaß?


Beeil dich und antworte, Kyon! Denk gut nach. Nun? Die Frage ist doch berechtigt, oder? Beeil dich und sag es mir endlich. Eine Welt, in der ich ständig von Haruhi schikaniert werde; von Außerirdischen angegriffen werde; mir wilde Theorien von einer Zeitreisenden erklären lassen muss; das philosophische Gelaber eines Espers ertragen muss; in einer geschlossenen Parallelwelt , in der Riesen amoklaufen, eingesperrt werde; mit einer sprechenden Katze zusammenwohne; einen unbegreiflichen Sprung durch die Zeit mache und obendrein immer verhindern muss, dass Haruhi etwas von all dem mitbekommt, damit die Kommandantin der SOS-Brigade fröhlich damit weitermachen kann, nach übernatürlichen Dingen zu suchen, ohne zu wissen, dass sie ein gewaltiges Chaos angerichtet hat...

Findest du so eine Welt nicht interessant?

Oder hat dich das alles nur genervt, und du wolltest ihr sagen, dass es endlich reicht? Schließlich hast du sie immer für einen Idioten gehalten und beschlossen, sie zu ignorieren. Nun? Stimmt es? In anderen Worten? Ist das, was du wirklich denkst:


Diese Welt war eigentlich gar nicht interessant.


Bist du sicher? Angeblich findest du Haruhi in der originalen Welt ziemlich nervig. Egal was für dumme Ideen sie hatte, du hattest dabei immer ein Gefühl der Melancholie. Natürlich kannst du so eine Welt nicht interessant finden. Und erzähl mir nicht, dass es nicht wahr wär! Du weißt, dass es so ist.

Trotzdem genießt du all das in Wirklichkeit insgeheim. Weil diese Welt interessant ist.

Du fragst mich, warum ich das sage?

Dann lass mich dir sagen, warum:


Hast du nicht die Enter-Taste gedrückt?


Du weißt schon, die für das Notausstiegsprogramm, das Nagato für dich zurückgelassen hatte.

Bist du bereit?

Diese Frage hast du mit einem entschlossenen "Ja" beantwortet.

Habe ich nicht Recht?

Unsere große Göttin Nagato hat große Mühen auf sich genommen, um für dich eine stabile Welt zu schaffen, aber du musstest ihr Angebot ja ausschlagen. Seit du Haruhi damals im April getroffen hast, hast du diese idiotische Welt einfach als selbstverständlich betrachtet. Du möchtest tatsächlich in diese verrückte Welt zurückkehren, in der Außerirdische, Zeitreisende und Esper einfach so in der Schule herumlaufen. Woran liegt das? Bist du nicht derjenige, der sich die ganze Zeit darüber beschwert hat, wie schlecht es ihm gehe?

Wenn dem wirklich so wäre, warum hast du dann nicht das Notausstiegsprogramm ignoriert? Würdest du dich dafür entscheiden, in dieser völlig normalen Welt zu bleiben, würdest du Haruhi, Asahina-san, Koizumi und Nagato als ganz normale High-School-Schüler kennen und wie üblich unter Haruhis Herrschaft ein glückliches Leben führen. Da Hatuhi keine Kräfte besitzt, könntest du dich von diesen ganzen surrealen Erlebnissen verabschieden.

In dieser Welt wäre Haruhi nur ein ganz normales Mädchen, das gerne andere Leute herumkommandiert; Asahina-san hätte nicht länger die Eigenschaft, eine Zeitreisende zu sein, sondern wäre nur eine sehr süße Person; Koizumi wäre ein normaler Schüler und hätte nichts mehr mit einer mysteriösen "Organisation" zu tun und Nagato wäre nur ein schüchterner und zurückhaltender Bücherwurm, der keine Last zu tragen hätte und keine außergewöhnlichen Kräfte benutzen müsste, um jemanden zu beobachten oder beschützen. Oh ja, obwohl sie die meiste Zeit über ausdruckslos bleiben würde, würde sie trotzdem herzlich über irgendeinen lahmen Witz lachen und dann heftig erröten. Wer weiß, vielleicht würde sie sogar offener werden, wenn ich etwas Zeit mit ihr verbrächte.

Das wäre so ein idyllisches leben. und trotzdem hast du es nicht gewollt.

Warum nur?

Ich frage dich ein letztes Mal. Antworte mir ehrlich.

Findest du Haruhi, die Unruhestifterin, und die albtraumhaften Ereignisse, die sie verursacht, interessant? Beeile dich und antworte!

"Natürlich tue ich das."

Antwortete ich und ergänzte:

"Man muss kein Raketenwissenschaftler sein, um zu erkennen, dass es lustig war. Frag mich nie wieder sowas offensichtliches."

Hätte jemand gesagt, er fände das nicht interessant, dann wäre diese Person ein Vollidiot. Sie wäre dreißigmal blöder als Haruhi.

Ich meine, es gibt Außerirdische, Zeitreisende und Esper!

Selbst einer von denen wäre schon faszinierend, aber gleich drei Arten interessanter Charaktere auf einen Schlag! Mit Haruhi zusammen war die Reaktion einer gewaltigen Macht zu erwarten. Auf diese Art werde ich mich nie langweilen. Wenn jemand irgendwelche Einwände dagegen vorbringen würde, würde ich ihn wohl umgehend zusammenschlagen.

"So ist das also",

sagte ich zu mir selbst. Man könnte sagen, dass ich endlich erleuchtet worden bin.

"Ich bevorzuge immernoch die ursprüngliche Welt. Diese Welt passt einfach nicht zu mir. Tut mir leid, Nagato. Ich mag dein aktuelles Ich nicht, ich ziehe die Nagato von früher vor. Außerdem gefällst du mir ohne Brille besser."

Die Nagato aus dieser Welt blickte mich verwirrt an.

"Was redest du da..."

Die Nagato Yuki die ich kenne würde sowas niemals sagen.

Dieses Mädchen wusste nichts von den drei Tagen, an denen ich herausfand, dass etwas nicht stimmte bis heute. Das war zu erwarten, denn diese Nagato war gerade wiedergeboren worden und hatte mich daher nie getroffen. Sie hatte keine Erinnerung daran, wie sie schockiert geschaut hatte, als ich in den Literaturclub gestürmt kam.

Die einzigen Erinnerungen, die diese Nagato besaß, waren die künstlich erschaffenen Erinnerungen an die Bibliothek. Abgesehen davon, waren die einzigen Erinnerungen, die wir teilten, die, die entstanden waren, seit sie vorhin die Welt verändert hatte.

Vor einigen Monaten war ich allein mit Haruhi in der grauen versiegelten Dimension gefangen gewesen. Laut Koizumi handelte es sich dabei um eine neue Welt, die von Haruhi erschaffen worden war.

Vermutlich hatte Nagato diese Kraft genutzt. Irgendwie hatte sie es geschafft, diese Kraft von Haruhi zu nick oder stehlen und hatte sie dann benutzt, um diese Welt zu erschaffen.

Das war wirklich eine praktische Kraft. Jeder würde darüber nachdenken, sie zu benutzen, um nochmal von vorne anzufangen oder sich wünschen, zu einer Situation zurückzukehren, die günstig für sie war.

Allerdings wäre eine normale Person niemals in der Lage, sich so einen Wunsch zu erfüllen. Und es war besser, dass sie diese Idee aufgaben. Ich wollte nicht noch mal von ganz vorne anfangen und deswegen bin auch mit Haruhi aus der versiegelten Dimension geflüchtet.

Dieser Zwischenfall war darauf zurückzuführen, dass eine gottähnliche allmächtige Kraft von Haruhi auf Nagato übertragen worden war. Haruhi war sich dessen nicht bewusst, während Nagato die Kontrolle verlor und sich daranmachte, die Welt zu verändern.

"Nagato..."

Ich ging auf die kleine, angespannt wirkenden Gestalt zu. Nagato bewegte sich nicht und erwiderte meinen Blick.

"Egal wie oft ich es sagen muss, meine Antwort bleibt immer die gleiche. Bitte bring alles wieder in den ursprünglichen Zustand zurück, einschließlich dir selbst. Lass uns weiterleben um an einem weiteren Tag im Clubraum zu überstehen. Sobald du mir das Zeichen gibst, werde ich für dich da sein. In letzter Zeit hat Haruhi nicht grundlos irgendwelchen Blödsinn angestellt, also gibt es keinen Grund für dich, so eine ungesunde Kraft zu benutzen, um die Welt gewaltsam zu verändern. Lass einfach alles, wie es ist."

Die Augen hinter den Brillengläsern verrieten einen Anflug von Furcht.

"Kyon-kun..."

Asahina-san zog an meinem Ärmel und sagte:

"Es hat keinen Sinn, es dieser Nagato-san zu erklären. Weil sogar sie sich verändert hat. Diese Nagato-san ist bloß ein normales Mädchen ohne irgendwelche Kräfte..."

Plötzlich fiel mir etwas ein.

Die langhaarige Haruhi in jener Welt hatte mich John genannt. Ohne irgendwelche gott- oder dämonenartigen Kräfte war sie einfach nur ein gewöhnliches Schulmädchen, das ohne zu zögern in die North High gestürmt war. Ihre Augen hatten hell geleuchtet und sie zeigte großes Interesse an meiner Geschichte über die SOS-Brigande, während sie gerufen hatte: „Klingt nach Spaß!"

Allzeit mit einem breiten Grinsen sagte der dortige Koizumi, er würde auf Haruhi stehen. Meine Sportuniform tragend hatte er dabei einen komplizierten Gesichtsausdruck.

Mich in den Literaturclub einladend, würde diese bebrillte Nagato mit mir ihrer künstlichen Erinnerung nachhängen. Ihr Lächeln war wie die am Horizont aufgehende Sonne. Ich kann nicht anders, als mir zu wünschen, diese Lächeln noch einmal zu sehen.

Mir wurde klar, dass ich diese Leute nie wiedersehen würde. Um ehrlich zu sein vermisste ich sie ein wenig. Nur dass ihre Existenz bloß künstlich war. Sie waren nicht die Haruhi, Koizumi, Nagato und Asahina-san, die ich kannte. Es war schade, dass ich mich nicht von ihnen verabschieden konnte, aber ich hatte mich entschieden. Ich will zu der Haruhi, Koizumi Nagato und Asahina-san zurückkehren, die ich kenne.

"Tut mir leid."

Ich hob die Pistole und zielte. Nagato erstarrte unverzüglich, und als ich ihre Reaktion sah, fühlte ich mich, als würde ich ein Verbrechen begehen. Aber nachdem ich so weit gekommen war, hatte es keinen Sinn zu zögern

"Bald wird alles wieder normal sein. Wir werden wieder zu vielen verschiedenen Orten gehen können, unseren Weihnachtseintopf essen, und dann die Villa in den verschneiten Bergen besuchen. Du kannst diesmal die große Detektivin sein. Eine große Detektivin, die den Fall in dem Moment aufklären kann, in dem er entsteht? Das wird..."

"Kyon-kun! Pass auf... KYAA!"

Als Asahina-san schrie, rammte mich jemand von hinten. Klatsch. Ein heftiger Schlag ließ mich erzittern, selbst mein Schatten unter der Straßenlaterne zitterte. In diesem Schatten stand die Silhouette einer anderen Person. Was zum? Wer war es?

"Ich kann nicht zulassen, dass du Nagato-san wehtust!"

Ich blickte über meine Schulter und sah das blasse Gesicht eines Mädchens.

Asakura Ryoko.

"Was zum..."

Ich konnte nichts sagen, da ich plötzlich fühlte, wie sich etwas Eiskaltes in meinen Unterleib bohrte. Es war ein flacher Gegenstand, der tief in meinen Körper gestoßen wurde. So kalt. Das Gefühl der Desorientierung war viel stärker als der Schmerz. Was ging hier vor? Wie konnte das sein? Wieso war Asakura hier?

"Hehe."

Ihr Grinsen wirkte auf mich wie das einer ausdruckslosen Maske, die plötzlich anfing zu lächeln. Asakura wich von mir zurück, wobei sie das blutbesudelte Messer, mit dem sie mich gestochen hatte, herauszog.

Ich verlor die Balance und stürzte wie ein Kreisel zu Boden. Nagato, die die ganze Zeit vor mir gestanden hatte, sank zu Boden, als ihre Beine nachgaben und sagte furchtsam:

"Asakura... -san?"

Als ob sie jemanden begrüßen wollte, winkte Asakura mit dem schweizer Armeemesser, das mit meinem Blut besudelt war, und sagte:

"Hallo, Nagato-san. Mach dir keine Sorgen, solange ich hier bin, werde ich jeden eliminieren, der versucht, dir etwas anzutun. Das ist der Grund, aus dem ich erschaffen worden bin."

Asakura lächelte und fuhr fort:

"Das ist es doch, was du dir gewünscht hast, oder?"

Das ist eine Lüge. Nagato hätte sich niemals so etwas gewünscht. Sie würde nicht einfach einen Vogel töten, nur weil er nicht so singt, wie es ihr gefällt. Auf keinen Fall. So wie Nagato anfing, sich seltsam zu verhalten, benahm sich auch diese wiedererschaffene Asakura seltsam, so dass sie praktisch zu einem Schatten von Nagato wurde...

Asakuras Schatten fiel langsam auf meinen Körper. Bald darauf blockierte ihre Silhouette meine Sicht auf den Mond.

"Erlaube mir, dich auf deine letzte Reise zu schicken. Wenn du erstmal tot bist, wird alles in Ordnung sein. Immerhin ist es deine Schuld, dass Nagato leiden musste. Tut es weh? Das tut es sicher. Genieß dieses Gefühl solange es anhält, denn es wird wohl das letzte sein, was du jemals fühlen wirst."

Das breite Messer wurde langsam angehoben, seine Spitze war auf mein Herz gerichtet. Das Blut strömte unaufhörlich aus mir heraus. "Ist das das Ende?"... Ich musste mich anstrengen, um bei Bewusstsein zu bleiben, weil sich mein Verstand vernebelte. Ich verlor jeden Sinn für Realität. Also, Psycho-Asakura, ist das deine Mission? Als Helferin für Nagato Yuki zu dienen...

Das Messer begann sich zu senken...

Innerhalb eines Augenblicks erschien von der Seite eine Hand.

"...!!!"

Jemand hatte die Klinge des Messers gepackt, noch dazu mit der bloßen Hand.

"Wer zum...?"

Mit der bloßen Hand...!? Wo hatte ich das schon mal gesehen?

Meine Sicht verschwamm immer stärker, daher konnte ich nicht sagen, wer es war. Hier ist nicht genug Licht, könnte mal jemand das Licht einschalten? Sie stand vor der grellen Straßenlaterne, daher konnte ich ihr Gesicht nicht richtig erkennen. Ich wusste nur, dass es ein kurzhaariges Mädchen war... das eine North High Uniform trug... keine Brille aufhatte... das war alles, was ich erkennen konnte... Koizumi! Wo ist der Kerl, der für die Beleuchtung zuständig ist, wenn man ihn braucht?

„Was...!?“

rief die auf dem Boden sitzende Nagato leise. Ihre Brillengläsern reflektierten das Licht der Straßenlaterne, deswegen konnte ich ihren Gesichtsausdruck nicht richtig erkennen. War es Angst? Oder Überraschung?

"Warum? Aber du...?! Warum..."

schrie Asakura. Sie schien mit dem Mädchen, das die Klinge mit der bloßen Hand abgefangen hatte, zu reden, aber das Mädchen blieb still und sagte nichts.

Asahina-san klang, als wäre sie direkt neben mir, als sie sagte:

"Tut mir leid, Kyon, ich hätte es wissen müssen, aber trotzdem..."

"Kyon-kun! Kyon-kun... Nein! Das darfst du nicht!"

Da schienen zwei Asahina-sans zu sein. Die eine war die erwachsene Asahina-san, während die andere die Lolita Asahina-san war, die ich kannte. Beide waren tränenüberströmt und schüttelten meinen Körper. He ihr beiden, das tut weh...

... Hä? Was tat die junge Asahina-san hier? Ich konnte zwar verstehen, dass die erwachsene Version mich in ihren Armen hielt und weinte, da sie mit mir zusammen in diese Zeitebene gekommen war; aber wo um Himmels willen kam die junge Asahina-san her? Ah, jetzt verstehe ich es. Das ist eine von diesen Halluzinationen, bei denen das ganze Leben noch mal an einem vorbeizieht, wenn man gerade dessen Ende erreicht hat...

Nun, das war erschreckender, als das Gefühl des Schmerzes und zu sehen, wie ununterbrochen Blut aus einem herausströmt.

Verdammt, ich sterbe.

Als ich es gerade bedauerte, kein Testament aufgesetzt zu haben, fühlte ich, wie sich mir jemand näherte. Die Person hob mich hoch und nahm die von Nagato gemachte Nadelpistole, die auf den Boden gefallen war.

Eine bekannte Stimme war zu hören, obwohl ich mich nicht daran erinnern konnte, wem sie gehörte:

"Entschuldige das. Ich habe meine Gründe, dich nicht sofort zu retten, aber hasse mich nicht dafür. Immerhin war es für mich auch schmerzhaft. Wie auch immer, wir werden uns um den Rest kümmern. Nein, ich weiß schon, was ich tun muss, und das wirst du auch. Also schlaf jetzt ein bisschen."

Wovon sprach er? Und mit wem sprach er? Was tun? Und wer kümmerte sich um was? Die Bilder von Asakuras tödlichem Schlag, der bebrillten Nagato, die sich mit ihren Armen abstützte, während sie auf dem Boden kniete, den beiden Asahina-sans und Haruhi in einer anderen Schuluniform waren jetzt alle zu einem einzigen verschmolzen...


Ich fiel langsam in Ohnmacht.



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