Suzumiya Haruhi:Band4 Anmerkungen des Autors

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Anmerkungen des Autors

Anstelle meiner Ansichten möchte etwas über eine Erinnerung von mir schreiben, ich bitte um Euer Verständnis.


Ich hatte in der sechsten Klasse einen Mitschüler, den man wohl als Genie bezeichnen könnte. Er war der Anführer der Klasse, besaß einen hellen Verstand, stammte aus guten Familienverhältnissen und sorgte immer für gute Stimmung. Dieser sehr beliebte Mitschüler mit einem blendenden, heiligen Leuchten über seinem Kopf freundete sich mit mir an, weil wir die gleichen Interessen besaßen. Wir beide fischten gerne und interessierten uns für ausländische Krimiromane.

Immer wenn die Klasse in Gruppen aufgeteilt werden musste, landete ich mit ihm zusammen in einer Gruppe, natürlich war er stets der Anführer. Einmal, als die Schule gerade ein Fest veranstaltete, sollte eine Gruppe stellvertretend für die Klasse etwas für den ganzen Jahrgang aufführen. Unser Team wusste absolut überhaupt nicht was wir machen sollten und so schlug er vor: "Lasst uns ein Theaterstück aufführen" und fing danach an das Drehbuch zu schreiben. Ich werde nie vergessen wie sehr ich lachen musste, als ich das Drehbuch später las, ich kugelte mich sogar vor Lachen auf dem Boden. Ich hätte nie gedacht, dass so was Lustiges existierte!

Unsere Vorstellung hielt sich wortgetreu an das komödiantische Drehbuch und so lag es nur nahe, dass der ganze Jahrgang in schallendem Gelächter ausbrach, selbst die Lehrer mussten lachen. Letztendlich gewann unsere Gruppe den Goldpokal, wir bekamen ein Holzschild als Auszeichnung. Ich kann mich immer noch lebhaft daran erinnern welchen Charakter ich gespielt hatte.

Später gingen wir zusammen auf die gleiche Junior High, aber danach trennten sich unsere Wege. Erst schrieb er sich auf einer weit entfernten High School ein und dann auf einer noch viel weiter entfernten Universität.

Ich fragte mich, ob ich jemals in der Lage sein werde alle so hemmungslos zum Lachen zu bringen wie er es konnte. Und ich fragte mich auch, ob sein Drehbuch mein Leben verändert hatte ...

Dieser Gedanke hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt.


... Es sieht aus als gäbe es hier noch etwas Platz. Also kann ich noch ein wenig länger in Erinnerungen schwelgen.


In der High School war ich für kurze Zeit Mitglied im Literaturclub. Ich konnte nur einmal pro Woche in den Club gehen, da ich auch noch in einem anderen Club Mitglied war und dieser für mich eine höhere Priorität besaß. Der Literaturclub traf sich aber sowieso nur montags, da ein Mädchen aus einem Jahr über mir und ich die einzigen Mitglieder waren. Als ich das erste an die Tür des Clubs klopfte, fand ich im Raum nur dieses Mädchen vor. Sie trug eine Brille und wirkte sehr belesen. Als einziges Mitglied des Clubs war sie natürlich auch dessen Vorsitzende. Ich hatte schon längst vergessen was sie damals zu mir sagte, vielleicht hatte sie auch gar nichts gesagt.

Nachdem wir uns eine Weile getroffen hatten, begannen wir mit der Arbeit an einem Magazin. Ich hab keine große Lust mich daran zu erinnern was ich für Artikel geschrieben hatte, ich weiß nur noch, dass es keine Romane waren. Die Illustrationen auf dem Cover waren auch meine Aufgabe, aber ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen. Jedenfalls gelang es uns beiden nicht die Seiten im Magazin alleine zu füllen, also bat Senpai ein paar ihrer Freunde um Hilfe. Obwohl es alles Leute waren die ich nicht kannte, gab es da einen Namen, der bei mir einen tiefen Eindruck hinterließ und an den ich mich noch heute erinnern kann.

Als Senpai ihr drittes Jahr erreichte, entschloss sie sich den Club zu verlassen und auf das Lernen zu konzentrieren. Zur selben Zeit kamen fünf neue Mitglieder in den Club. Ich wusste nicht warum es so viele waren und da ich im anderen Club soviel Spaß hatte, bin ich sowieso nicht viel länger im Literaturclub geblieben.

Das nächste Mal als ich Senpai sah, war bei ihrem Schulabschluss. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern worüber wir gesprochen hatten, vermutlich war es nur normales Geplauder. Danach verschwand sie aus meiner Erinnerung. Das Letzte das ich von ihr sah war ihr Rücken als sie wegging.

An ihren Namen kann ich mich nicht erinnern. Wahrscheinlich kann sie sich auch nicht an meinen Namen erinnern, aber ich bin sicher, dass sie sich daran erinnern kann, dass jemand wie ich damals im Club war.

Denn auch ich kann mich daran erinnern, dass jemand wie sie damals im Club war.


... Nachdem ich nun die ganz Anmerkungsseite für zwei scheinbar erfundene und unangebrachte Erinnerungen verschwendet habe, merke ich erst wie tief ich gesunken sein muss. Aber aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, ist das Ausgraben einiger alter, lustiger Erinnerungen nicht der Rede wert, denn es gab da andere Dinge, die mir solche Kopfschmerzen bereitet haben, dass ich dachte ich würde zusammenbrechen … Obwohl mir dann später klar wurde, dass diese Probleme letztendlich alle gelöst werden konnten, also hatte ich mir darüber unnötigerweise den Kopf zerbrochen, in etwa so als ob ein Fußball, der in einen Fluss gefallen ist, sich darüber Gedanken machen würde wohin ihn der Fluss trägt. Ich sollte meine Energie besser nutzen.

Zum Abschluss möchte ich mich bei den Verlegern und allen die bei der Veröffentlichung dieses Buches beteiligt gewesen sind bedanken. Mein aufrichtigster Dank gilt allen Lesern. Mögen wir uns wieder treffen.


Tanigawa Nagaru