Difference between revisions of "Suzumiya Haruhi:Band4 Kapitel1"

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''Warte. Was war hier nochmal?''
 
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Ein Kleiderständer, ein Wasserkocher, ein Teekessel, ein alter Kassenrekorder…
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Ein Kleiderständer, ein Wasserkocher, ein Teekessel, ein alter Kassetenrekorder…
   
 
“Nicht das.”
 
“Nicht das.”

Revision as of 11:50, 3 December 2008

Kapitel 1

Morgens wurde ich von der üblichen Bettdecken-wegzieh-Attacke meiner Schwester geweckt, zusammen mit der dreifarbig gestreiften Katze, die sich neben mir in die Bettdecke gehüllt hatte. So ist meine Schwester, die frühmorgendliche Assassine die die Befehle meiner Mutter pflichtbewusst ausführte.

„Mama sagt, du solltest ein vernünftiges Frühstück zu dir nehmen.“

Lächelnd nahm meine Schwester mit beiden Armen die widerwillige Katze vom Bett auf und strich mit ihrer Nase hinter ihre Ohren. “Shami auch! Essenszeit!”

Shamisen, der nach dem Kulturfest unser Haustier geworden war, gähnte mit einem ausdruckslosen Gesicht und leckte seine Vorderpfote. Der ursprünglich gesprächige dreifarbige Kater hatte seine Stimme komplett verloren und sich seinen Status in unserem Haushalt als einfaches Haustier gefestigt. Er war zu einer unscheinbaren Katze geworden, wie man sie überall finden kann – als hätte ich es nur halluziniert, dass diese Katze je in menschlicher Sprache geredet hat. Wo ich jetzt so drüber nachdenke. Diese Katze ist großartig und nicht anspruchsvoll: Sie schnurrt selten, fast gar nicht, als hätte sie die Katzensprache zusammen mit der Menschsprache verlernt. Irgendwie hatte sie mein Zimmer zu ihrem Bett gemacht und blieb folglich auch beim regelmäßigen auftauchen meiner Schwester ruhig, die sich eifrig um Shamisen kümmerte.

"Shamiiii, Shamiiii. Es ist Essenszeit!"

Sang meine Schwester, deren Gesang nicht zum Rhythmus passte und verließ mein Zimmer, während sie die Katze mit offensichtlicher Anstrengung umarmte. Mit Gänsehaut aufgrund der kalten Morgenluft, warf ich einen kurzen Blick auf die Uhr. Letztlich erhob ich mich und ließ die nachklingende Gunst meines warmen Bettes hinter mir.

Daraufhin zog ich mich an, wusch mich, ging nach unten ins Esszimmer, verschlang mein Frühstück in fünf Minuten und verließ das Haus weit früher als meine Schwester. Heute war das Wetter wieder mal einen guten Schritt kälter geworden.

Bislang war alles noch normal verlaufen.

Ich war dabei, die übliche Steigung zu bewältigen, als ich den bekannten Hinterkopf erblickte. Die Gestalt ungefähr zehn Meter vor mit, war zweifelsohne Taniguchi. Normalerweise hüpfte und sprang dieser Typ diesen Wanderpfad hinauf, doch heute ging er definitiv langsam. Einen Moment später hatte ich ihn eingeholt.

"Hey, Taniguchi!"

Es wäre nett, die Initiative zu ergreifen und mal derjenige zu sein, der ihm auf die Schulter klopft, dachte ich mir und tat genau das.

"...Hmm, Kyon?"

Die Stimme war gedämpft. Natürlich; Taniguchi trug eine weiße Maske.

“Was los? Erkältet?”

“Eh…?” Taniguchi sah erschöpft aus. “Eine Erkältung wie du sehen kannst. Ehrlich gesagt, würde ich am liebsten die Schule ausfallen lassen, doch meinem Alten gefiel das nicht.“

Gestern war er noch so energisch, hat sich dann aber anscheinend eine Erkältung eingefangen.

“Was zum Teufel? Ich fühlte mich auch gestern nicht gut! *hust hust*“

Okay, bring mich nicht durcheinander, nur weil ich nicht daran gewöhnt war, Taniguchi schwach und hustend zu sehen. Aber war er schon gestern kurz davor krank zu sein? Ich hatte nur den üblichen Dummkopf gesehen.

“Hmm… wirklich? Ich hatte nicht vor, gut auszusehen.”

Taniguchi verdrehte seinen Kopf und grinste böse.

“Du hast doch fröhlich über dein Heiligabend-Date gepfiffen, oder? Nun, werd schnell gesund, bevor das Date ist! So eine Gelegenheit bietet sich selten, weißt du?“

Allerdings verdrehte Taniguchi seinen Kopf noch mehr.

“Date? Was zum Teufel? Idiot, ich hab Heiligabend nichts vor!”

Die “Was?” Frage hätte von mir kommen sollen. Was ist aus seiner Freundin an der Kouyouen Girls High geworden? Hat er erst gestern Abend einen Korb bekommen?

“Hey, Kyon, wovon zum Teufel sprichst du da? Ich weiß von nichts!“

Mürrisch schloss Taniguchi seinen Mund und drehte sich um wieder geradeaus zu gehen. Es schien als hätte er alle Symptome einer Erkältung und seine Schwäche sah nicht gespielt aus. Vielmehr waren in seinem Zustand seine Date-Pläne hinüber und er wäre genau so sicher erschöpft. Dank seiner großen Ankündigung vorher, zerriss es ihm sicher das Herz, mir ins Gesicht zu sehen. Ich verstehe.

„Schau nicht so böse!“

Ich drückte Taniguchis Rücken.

“Warum schließt du dich nicht der Eintopf-Party an? Wir können dich immer noch einplanen!“

“Welcher Eintopf? Von was für einer Party sprichst du? Ich kann mich nicht erinnern, was davon gehört zu haben…“

Oh, wirklich? Anscheinend saß der Schock so tief, dass es auf taube Ohren fiel, egal was ich sagte, dachte ich. Also lass mich ihn an die Hand nehmen. Der unendliche Lauf der Zeit würde alles lösen. Ich versprach die Sache nicht wieder zu erwähnen.

Taniguchi schleppte sich weiterhin hoch und auch ich setzte meinen Aufstieg langsam neben ihm fort.

In diesem Moment war es noch unmöglich, es zu bemerken.

Ich wurde kalt erwischt: Die Erkältung hat sich in eine Epidemie innerhalb von Klasse 1-5 entwickelt, ohne dass ich es gemerkt hatte. Ich kam gerade vorm Läuten der Schulglocke in die Klasse, doch es gab noch einige leere Stühle und ein Fünftel der Klasse hatte sich der Mode mit der weißen Maske ergeben. Die einzige Erklärung war, dass sie alle eine Doppelbuchung zwischen der Ansteckungszeit ihrer Erkältungen und der Schulzeit hatten.

Ich war noch überraschter darüber, dass der Platz direkt hinter mir von der ersten Stunde an leer geblieben ist.

“Das ist unglaublich…”

Hat sich Haruhi krank schreiben lassen? War die Erkältungswelle so schlimm und wild dieses Jahr? Es ist unglaublich, dass es Krankheitserreger gibt, die den Mut haben, ihren Körper anzugreifen, ganz zu schweigen davon, dass sich Haruhi von Bazillen und Viren geschlagen gibt. Die glaubwürdigere Erklärung wäre, dass Haruhi irgendwelche Pläne vorbereitet, die ihr gerade eingefallen sind. Vielleicht gäbe es noch mehr als einen Eintopf.

Die Stimmung in der Klasse war öde und es lag nicht daran, dass es keine Klimaanlage gab. Ein plötzlicher Anstieg an Abwesenden. Es schien als hätte sich die Bevölkerung der Klasse 1-5 irgendwie verringert.

Tatsächlich spürte ich Haruhis überwältigende Präsenz nicht von hinten. Aber gleichzeitig fühlte ich auch, dass sich die Atmosphäre auf unerklärliche Weise geändert hatte.

Dann kamen die Unterrichtsstunden, denen ich träge folgte und danach folgte ruhig die Mittagspause.

Als ich meine eiskalte Lunchbox aus meiner Tasche holte, näherte sich Kunikida mit seinem Mittagessen in der Hand und setzte sich hinter mich.

“Anscheinend machst du ne Pause. Was dagegen, wenn ich hier sitze?“

Sagte Kunikida, während er seine Tupperware aus ihrer Folie wickelte. Nachdem wir in der High School Klassenkameraden wurden, war es schon fast Gewohnheit, mit diesem Typen zu Mittag zu essen. Ich suchte nach meinem anderen Mittagsessenskumpel Taniguchi, doch der war nicht im Klassenzimmer; vielleicht war er in die Schulcafeteria gegangen.

Ich drehte meinen Stuhl zur Seite.

“Irgendwie ist die Erkältung plötzlich beliebt geworden. Zum Glück hab ich mich noch nicht angesteckt.”

"Hmm?"

Kunikida setzte seine Tupperware vorsichtig auf die ausgebreitete Folie und studierte den Inhalt, als er mir einen erstaunten Blick zuwarf. Während er seine Stäbchen bewegte, wie ein Krebs seine Scheren, sagte Kunikida.

“Anzeichen dafür, dass sich die Erkältung ausbreitet waren schon vor einer Woche erkennbar! Es scheint keine Grippe zu sein, aber es wäre besser, wenn sie es wäre. Heutzutage gibt es dafür ja spezielle Hilfsmittel.“

“Seit einer Woche?”

Ich hörte damit auf, mein mit Spinat verfeinertes Omelette zu schneiden und fragte erneut.

Ich konnte mich an niemanden erinnern, der letzte Woche die Erkältungsbazillen verteilt hätte. Niemand hat gefehlt und niemand hat im Unterricht gehustet, soweit ich mich erinnern konnte. Jeder in Klasse 1-5 schien gesund, aber könnte es sein dass der Krankheitsteufel im Geheimen außerhalb meiner Sicht operiert hatte.

“Was? Es haben einige Leute gefehlt. Hast du das nicht gemerkt?”

Hab ich absolut nicht. Stimmte das wirklich?

“Natürlich tut es das. Anfang dieser Woche wurde es immer schlimmer. Aber bitte grenze nicht die ganze zehnte Klasse so aus. Die Winterpause wird sonst sicher recht abgeschlagen.“

Kunikida stopfte sich mehr Furikake-Reis in den Mund.

„Taniguchi war die letzten Tage auch ganz grün um die Kiemen. Sein Vater will Krankheiten prinzipiell durch Elan bekämpfen und so kann er nicht zu Hause bleiben, wenn sein Fieber nicht über 40 Grad ist. Ich hoffe er macht was, bevor seine Erkältung schlimmer wird.“

Ich hielt meine Stäbchen still.

“Kunikida. Entschuldige, aber ich dachte, Taniguchi ist erst seit heute halb tot.“

„Oh, auf keinen Fall. Er war doch schon seit Anfang der Woche so, oder? Er war auch gestern nicht im Sportunterricht.“

Ich wurde immer verwirrter.

Moment mal Kunikida. Wovon redest du da überhaupt? Soweit ich mich erinnern kann, hat sich Taniguchi gestern im Sportunterricht mit einem Elan an einem Fußballspiel beteiligt, als wäre er auf Steroide. Ich kann mich nicht irren, denn ich war in der Gegner Mannschaft und hab ihn mehrmals von der Seite gerammt. Ich war nicht nachtragend, weil Taniguchi jetzt ne Freundin hatte, aber wenn ich gewusst hätte, dass das heute passiert, hätte ich es mir zweimal überlegt, ihn zu rammen.

“Bist du dir wirklich sicher? Das ist komisch!”

Kunikida verdrehte den Kopf als er die Karrotten aus seiner Kinpiragobou Mahlzeit pickte.

“Hab ich das falsch gesehen?”

Sagte er in einem zurückhaltenden Ton.

“Hmm, wir werden es sehen, wenn Taniguchi zurückkommt.”

Was zum Teufel ist heute passiert? Taniguchi und Kunikida reden, wie hinter dichtem Nebel und sogar Haruhi ist abwesend! Sag nicht, dass dies ein Omen für Geschehnisse ist, die die gesamte Menschheit außer Haruhi besorgt. Mein normalerweise nicht existenter sechster Sinn schlug Alarm und mir lief ein komischer Schauer über den Rücken.


Ich hatte Recht.

Mein Bauchgefühl sollte man nicht unterschätzen. Das war ohne Zweifel ein Omen. Was mir mein Bauchgefühl nicht verriet, war wen das betreffen würde. Die ganze Menschheit mit Ausnahme von Haruhi… nun nicht genau. So überraschend es scheint, bemerkte nur eine Person den Verlauf der Ereignisse und war besorgt. Mit Ausnahme dieser einen Person, war die ganze Menschheit absolut unbesorgt. Das liegt daran, dass es keine Möglichkeit gab, den Beginn dieses Zwischenfalls zu bemerken. Es ist unmöglich etwas zu bemerken, das sich außerhalb der eigenen Wahrnehmung abspielt. Aus ihrer Sicht hatte sich die Welt gar nicht verändert.

Also, wer war der Besorgte?

Die Antwort war offensichtlich.

Ich.

Ich stand sprachlos in der Verwirrung und wurde von der Welt zurückgelassen.

Ja, ich habs endlich begriffen.

In der Mittagspause des 18. Dezember.

Das Omen kam in körperlicher Form und öffnete die Klassentür.

Wow! Eine Gruppe Mädchen, die im vorderen Teil des Klassenzimmers saßen brachen in Freudenschreie aus. Die Schreie rührten offensichtlich daher, dass sie den Klassenkameraden erkannten, der gerade eingetreten war. Durch die Lücken der lockeren Gruppe an Matrosenkleidern, erhaschte ich einen Blick auf diese Person im Mittelpunkt des Geschehens.

Mit einer Tasche in der Hand, lächelte diese Person den sich nähernden Freunden zu.

"Ja, mir geht‘s jetzt gut. Ich fühlte mich viel besser, nachdem ich heute Morgen im Krankenhaus eine Spritze bekam. Und weil ich zu Hause nichts zu tun hatte, dachte ich, ich könnte wieder zur Schule gehen, wenn auch nur für die Nachmittagsstunden."

Ein freundliches Lächeln beantwortete die Frage, ob die Erkältung auskuriert wäre. Als die kurzlebige Unterhaltung beendet war, kam diese Person mit halblangem Haar – auf und zu.

“Ups, ich muss weg!”

Kunikida biss auf seine Stäbchen und stand auf. Für mich war es, als hätte man meinen Stimmbändern die Stimmfähigkeit genommen oder sogar als hätte ich vergessen Sauerstoff einzuatmen. Ich starrte diese Person einfach an. Der Lauf der Zeit schien unendlich, doch tatsächlich war sie nur ein paar Schritte gegangen. Als die Schritte endlich aufhörten stand diese Person direkt neben mir.

“Was ist los?”

Während sie mich ansah, sagte sie etwas Triviales in einem mysteriösen Tonfall.

“Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen! Oder hab ich etwas was im Gesicht?“

Dann wandte sie sich Kunikida zu, der versuchte seine Tupperware aufzuräumen.

„Oh, lass mich nur einfach meine Tasche aufhängen. Iss bitte weiter. Ich hab schon gegessen bevor ich herkam. Für die Mittagspause leih ich dir meinen Platz.”

Genau wie sie uns sagte, hing sie ihre Tasche am Haken an der Tischseite auf und drehte sich graziös zum Ring wartender Freundinnen um.

“Warte.”

Ich glaube meine Stimme muss schrill geworden sein.

“Warum bist du hier?”

Diese Person drehte sich um und durchbohrte mich mit einem kühlen Blick.

“Was meinst du? Ist es komisch, dass ich hier bin? Oder meinst du, dass es besser wäre, wenn ich noch länger wegen einer Erklätung flach liege? Was genau meinst du damit?“

“Das nicht. Es ist mir egal, ob du erkältet bist oder nicht. Nicht dass…”


"Kyon."

Kunikida stieß besorgt an meine Schulter.

“Du bist heute so komisch! Kyon hat schon den ganzen Tag komische Dinge gesagt.“

“Kunikida, fällt dir gar nichts ein, wenn du diese Person siehts?”

Ich konnte das nicht mehr ertragen, stand auf und zeigte mit dem Finger auf die Person, die mich anschaute als wär ich ein Mysterium.

“Du weißt doch auch, wer das ist oder? Diese Person sollte nicht einmal hier sein!“

“…Kyon, wie unhöflich, eine Mitschülerin zu vergessen, nur weil sie kurz abwesend war! Was meinst du damit, dass ich nicht hier sein sollte?Wir waren schon immer in der selben Klasse, oder?“

Ich könnte es unmöglich vergessen. Dieser Mordversuch! Selbst wenn ich das Gesicht der Person vergessen würde, die mich gerne töten würde, ein halbes Jahr war ein wenig zu kurz dafür.

„Ich verstehe.“

Die Person begann zu lächeln als hätte sie sich gerade einen super Streich ausgedacht.

“Du bist nach dem Mittagessen eingenickt, richtig? Bist du dir sicher, dass du nicht schlecht träumst? Das ist es. Los, wach auf!“

“Glaubst du?” Mit einem breiten Grinsen auf ihrem lieblichen Gesicht wandte sich die Person Kunikida zu, um auf seine Zustimmung zu warten. Sie nahm die Gestalt eines Mädchens an, deren Bild sich in mein Gehirn eingebrannt hatte und nicht abgeschüttelt werden konnte.

Mir schossen verschiedene Bilder durch den Kopf. Ein Klassenraum, der im Sonnenuntergang gebadet wurde – Schatten, die sich auf dem Boden ausbreiteten – Wände ohne Fenster – ein verzerrter Raum – ein gezogenes Messer – die Spur eines Lächelns – Sandartige Kristalle, die abbrachen…

Nachdem sie in ihrem Kampf mit Nagato besiegt und vernichtet wurde, war die ursprüngliche Klassensprecherin offiziell auf eine Schule nach Kanada gewechselt.

Vor mir stand Ryouko Asakura.


“Dir wird erfrischt sein, wenn du dein Gesicht wäschst. Hast du ein Taschentuch dabei? Ich kann dir meins leihen.“

Asakura griff mit ihrer Hand in ihre Rocktasche und ich stoppte sie mit meiner. Wer wüsste schon, ob sie nicht mehr als nur ihr Taschentuch herausholen würde?“

„Nein danke. Sag mir lieber was los ist. Alles. Besonders sag mir, warum du deine Tasche an Haruhis Platz ablegst? Das ist nicht dein Platz sondern Haruhis.”

"Haruhi?"

Asakura faltete ihre Augenbrauen und fragte Kunikida.

“Wer ist Haruhi? Gibt es jemanden mit diesem Spitznamen?”

Kunikida gab eine Antwort, die jegliche Hoffnung beendete.

“Sagt mir nichts. Haruhi-san… wie schreibt man das?“

"Haruhi ist Haruhi!"

Murmelte ich verwirrt.

“Habt ihr alle Haruhi Suzumiya vergessen? Wie könnt ihr jemals so eine Person vergessen?“

" Haruhi Suzumiya... Nun, Kyon."

Mit tröstender Stimme enthüllte Kunikida langsam.

“So jemanden gibt es in unserer Klasse nicht! Übrigens war dieser Platz Asakura-sans seit der Neuordnung der Plätze neulich. Hast du das mit einer anderen Klasse verwechselt? Hmm, ich habe nie von einer Suzumiya gehört. Dürfte nicht in der zehnten Klasse sein…“

„Ich hab auch keine Ahnung.“

Mit der Stimme einer freundlichen Katze sprach Asakura, als wollte sie mich dazu überreden, mich in Behandlung zu begeben.

“Kunikida-kun, kannst du in meinen Schreibtisch schauen? In der Ecke sollte ein Buch mit den Namen der Klassen sein.

Ich riss Kunikida das Buch aus der Hand, das er hervorholte. Ich öffnete als erstes die Seite zur Klasse 1-5 des ersten Jahres und ging mit meinem Finger über die Namen der Mädchen.


Saeki, Sakanaka, Suzuki, Seno...

Kein einziger Name zwischen zwischen Suzuki und Seno. Der Name von Haruhi Suzumiya war aus dem Klassenbuch verschwunden. Wonach suchst du? So ein Mädchen interessiert gar nicht erst! Schrie die Seite laut heraus und ich schloss es zusammen mit meinen Augen.


"...Kunikida, Ich hab eine Bitte."

"Ja?"

"Hau mir auf die Wange, ich will aufwachen."

"Bist du sicher?"

Er hat seine ganze Kraft hineingesteckt. Es war schmerzhaft. Aber ich wachte nicht auf. Als ich meine Augen öffnete konnte ich noch immer Asakura dastehen sehen, deren Lippen sich zu einem Bogen krümmten.

Was zum Henker war passiert?

Ich bemerkte plötzlich, dass wir zum Mittelpunkt der Klasse geworden waren. Alle Augen waren auf mich gerichtet, als würden sie einen alten streunenden Hund sehen, der unter dem Staupevirus litt. Verdammt! Warum? Ich hab nichts Falsches gesagt.

"Verdammt!"

Ich stellte den Leuten um mir immer wieder zwei Fragen:

Wo ist Haruhi Suzumiya? Hat Ryouko Asakura nicht die Schule gewechselt?

"Keine Ahnung"

"Nein, hat sie nicht."

Die Antworten die ich bekam gefielen mir gar nicht. Vielmehr beeinträchtigten sie mich bis hin zu Schwindelgefühl und Übelkeit. Ich konnte meinen Körper nur abstützen, indem ich meine Hand auf einen naheliegenden Tisch legte. Irgendein Teil meines Verstands schien zersprungen zu sein.

Asakura legte ihre Hand um mein Handgelenk und schaute mich besorgt an. Der süße Geruch ihres Haares war für mich wie ein Betäubingsmittel.

„Scheint als müsstest du ins Krankenzimmer. Sowas kann passieren, wenn es dir nicht gut geht. Das muss es sein! Kann es sein, dass du dich erkältet hast?“

Unmöglich!

Ich würde am liebsten laut schreien. Ich war nicht der seltsame! Die Situation selbst war seltsam!

“Lass deine Hände von mir!”

Ich stieß Asakuras Hand beiseite und rann zur Klassentür. Das leicht unangenehme Gefühl auf meiner Haut drang in mein Gehirn an. Die Erkältungswelle, die plötzlich ausgebrochen war, die Lücke in der Unterhaltung mit Taniguchi, das Verschwinden von Haruhis Namen aus dem Klassenbuch, das Auftauchen von Asakura… Was? Haruhi war verschwunden? Niemand erinnerte sich an sie? Das konnte nicht sein. Drehte sich die Welt nicht um dieses Mädchen? War dieses Mädchen nicht DER Charakter auf der schwarzen Liste des Universums?

Kurz bevor ich vornüber fiel, stieß ich meine Beine hart ab und betrat den Flur fast auf allen Vieren.

Das erste, was mir einfiel war Nagatos Gesicht. Sie würde mir die Situation definitiv erklären. Schließlich war sie Yuki Nagato, die leise aber allmächtige außerirdische Androidin. Sie würde es immer in Ordnung bringen. Es ist keine Übertreibung, dass ich dank Nagato überleben konnte.

Ich hab Nagato!

Und sie würde jemandem wie mir in dieser gestrandeten Situation helfen!

Nagatos Klasse war in Sicht. Ohne laufen zu müssen, kam ich wenige Sekunden später an. Ohne nachdenken zu können, öffnete ich die Tür und suchte nach der kleinen, kurzhaarigen Erscheinung.

Nicht da.

Doch es war zu früh um aufzugeben. In der Mittagspause saß sie sicher im Clubraum und las Bücher. Auch wenn sie nicht im Klassenzimmer war, wäre es unklug gewesen, daraus zu schließen, dass auch Nagato verschwunden war.

Der nächste Typ, an den ich dachte war Koizumi. Der Clubraum des Literaturclubs befand sich im alten Flügel und war weit von hier. Das Gebäude war sogar jenseits von Asahina-sans Klassenraum der elften Klasse. Es wäre schneller in die Klasse 1-9 ein Stockwerk tiefer zu gehen. Itsuki Koizumi, sei einfach da! Nie würde ich dein immer lächelndes Gesicht lieber sehen.

Ich rann gemächlich den Flur entlang, sprang die letzten drei Stufen der Treppe hinunter und ging in Richtung Klasse 1-9 in der Ecke des Schulgebäudes während ich betete dass dieser Typ mit übernatürlichen Kräften da sein würde.

Ich passierte Klasse 1-7, ich passierte Klasse 1-8 und Klasse 1-9 würde…

„Was? Wie ist das möglich?“

Ich hielt an, begann zu verstehen und überprüfte noch einmal die Schilder, die an der Wand hingen. Links neben Klasse 1-8 war Klasse 1-7. Rechts neben Klasse 1-8 war…

Nur der Absatz der Feuertreppe.

Sonst nichts. Keine Spur von irgendwas.

“Von allen Dingen, wer hätte sich das vorstellen können…?”

Nicht nur Koizumi.

Die ganze Klasse 1-9 war verschwunden.


Jetzt waren mir wirklich die Hände gebunden.

Wer hätte sich vorstellen können, dass ein Klassenraum, der gestern noch existiert hat, heute verschwunden sein würde? Es war nicht, als wäre nur eine Person verschwunden, die ganze Klasse war ausgelöscht und das Gebäude geschrumpft. Egal wie sehr man sich bei der Arbeit beeilte, sowas konnte man unmöglich in einer Nacht schaffen. Wohin sind die ganzen Leute aus Klasse 1-9 verschwunden?

Dieser große Schock hatte mein Zeitgefühl getroffen. Gott weiß, wie lang ich da wie festgewurzelt stand, bis ich durch einen leichten Stoß in meinen Rücken mein Bewusstsein wiedererlangte. Benebelt hörte ich die Stimme eines Biologielehrers, der aussah, wie ein Marshmallow, der ein paar Bücher umarmt.

“Was machst du hier? Der Unterricht hat begonnen! Geh in dein Klassenzimmer!”

Ich muss das Schellen verpasst haben, dass das Pausenende verkündete. Der Flur war bereits von den Leuten verlassen und hallte nur die erhobene Stimme eines Lehrers aus dem Klassenraum 1-7.

Ich setzte mich schwankend in Bewegung. Die Zeit, um die Zeichen zu überprüfen war abgelaufen. Die Dinge waren bereits in Gang gesetzt. Jene, die nicht existieren sollten waren aufgetaucht und jene, die existieren sollten verschwunden. Das Haruhi, Koizumi und alle Schüler der Klasse 1-9 nur gegen Asakura ausgetauscht wurden, stand in keinem Verhältniss.

„Was zum Teufel?“

Wenn ich nicht spann, spannte die Welt.

Wer hat das gemacht?

Warst du es, Haruhi?


Dank dieser Geschehnisse bekam ich absolut nichts vom Nachmittagsunterricht mit. Alle Stimmen und Geräusche gingen direkt durch meinen Verstand und keine Information schaffte es, sich in meinem Gehirn einzunisten. Eh ich mich versah, war die letzte Stunde zuende und die Zeit nach der Schule hatte begonnen.

Ich war beängstigt, nicht so sehr wegen Asakura, die hinter mir mit ihrem Druckbleistift kritzelte, sondern vielmehr, weil weder Haruhi noch Koizumi in der Schule waren. Auch dass ich mir bei anderen Leuten die erneute Bestätigung suchte verunsicherte mich über meine Belastungsgrenze hinaus. „Das sagt mir nichts.“ Jedes Mal, wenn ich diesen Satz hörte versank ich tiefer in einem Sumpf ohne Boden. Ich hatte noch nicht mal genug Energie wiederaufgeladen, um meinen Hintern von meinem Stuhl zu erheben.

Taniguchi ging direkt nach Hause, zusammen mit Kunikida, der meinetwegen etwas besorgt war. Asakura verließ den Klassenraum fröhlich lachend mit ein paar Mädchen. Sie warf mir noch einen Blick zu, bevor sie raus ging, einen Blick der ernste Besorgnis für einen deprimierten Mitschüler zeigte und mir wurde deswegen ganz schwindelig. Verdächtig. Alle miteinander.

Als mich die Typen, die mit Aufräumen dran waren fast wegzogen, schaffte ich es endlich, in den Flur hinauszugehen und meine Tasche mitzunehmen.

Schließlich gehörte ich nach dem Unterricht nicht hier hin.

Schweren Herzens ging ich die Treppen hinunter und erreichte das Erdgeschoss. Dort erschien mir ein Lichtblick vor meinen Augen und ich rannte auf ihn zu.

"Asahina-san!"

Hätte es einen schöneren Anblick als diesen geben können? Mir entgegen lief meine Göttin, mein Augenschmaus. Was das Ganze noch besser machte, war der Anblick von Tsuruya-san neben der neben der bezaubernden, milchgesichtigen Schönheit. Der überwältigende Genuss warf mein Empfindungsvermögen über Bord.

-- Ich hätte mich wohl ein wenig mehr zurückhalten sollen.

Ich stürmte mit unglaublicher Geschwindigkeit zu den Schülerinnen aus dem Jahrgang über mir und ergriff die Schultern von Asahina-san, deren Augen sich weiteten.

"He-eh!"

Der Schock war offensichtlich in ihrem Gesicht, doch mein Mund redete einfach weiter.

"Haruhi ist verschwunden. Aus Koizumis Klasse wurde der Drifting Classroom! Ich habe Nagato noch nicht gefunden, aber Asakura ist hier und die Schule selbst ist zu einem komischen Ort geworden! Du bist noch meine Asahina-san, oder!?"

Bang! Das war das Geräusch, dass Asahina-sans Tasche und Kalligraphie Set machten, als sie auf den Boden fielen.

"Eh? Ah, he... Eh. Nun…Aber"

“Also, bist du Asahina-san aus der Zukunft?”

“…die Zukunft? Was meinst du? Und, bitte… lass mich los.”

Mein Magen zog sich zusammen. Asahina-san schaute mich an, wie eine domestizierte Impala, die einen wilden Jaguar sah. Ihre Augen waren klar mit Angst gefüllt und das war es, was ich am meisten fürchtete.

Gerade als ich vor Schock ganz steif war spürte ich, wie sich mein Arm nach oben hin verdrehte. Meine Gelenke ließen ein auffallendes Knacken verspüren. Autsch!

“Warte mal, Junge!”

Tsuruya-san griff meinen Arm mit einer alten Kampftechnik.

„Hör auf Leute anzuspringen! Sieh nur, meine Mikuru zittert von Kopf bis Fuß!“

Die Stimme lachte, doch der Blick ihrer Augen war so scharf wie ein Schwert. Ich sah zu Asahina-san. Sie wich definitiv mit tränenden Augen zurück.

Die Stimme lachte, doch der Blick ihrer Augen war so scharf wie ein Schwert. Ich sah zu Asahina-san. Sie wich definitiv mit tränenden Augen zurück.


“Bist du ein Zehntklässler aus dem Mikuru Fan Club? Es gibt für alles Vorgaben, Jungchen. Es beeindruckt mich nicht, wenn du es überstürzt.“

Der psychologische Schauer, den ich heute schon so oft gespürt hatte, lief mir über den Rücken.

“Tsuruya-san…” Noch immer in der Udegarami Haltung festgehalten, zwang ich ein Geräusch heraus.

Tsuruya-san schaute mit direkt ins Gesicht, als wär ich für die ein Wildfremder.


Tsuruya-san, du auch...?

“Hey, woher kennst du mich? Außerdem, wer bist du? Ein Bekannter von Mikuru?“

Ich sah etwas, das ich am wenigsten sehen wollte. Asahina-san, die sich hinter Tsuruya-san verkrochen hatte, schaute mich genauer an und schüttelte heftig ihren Kopf.

„Ich k-k-kenne ihn überhaupt nicht. E…eh. Er muss mich mir wem anderen verwechseln…“

Ich fühlte mich, als hätte ich die Führung beim totalen Versagen dieses Jahr erlang, kurz bevor sich mein zehntes Jahr dem Ende neigte. Meine Augen ließen nach. Von jedem würde ich verbale Angriffe still hinnehmen, doch Asahina-sans Wörter waren der größte Schock für mich, seit meine Kousine, in die ich in meiner Jugend verknallt war, mit einem anderen Jungen durchgebrannt ist.

Sicher hab ich sie nicht verwechselt indem ich Asahina-san Asahina-san nannte, außer diese Asahina-san war eine Asahina-san aus einer anderen Zeit… Oh, ich verstehe! Es gab einen Weg herauszufinden, ob diese Asahina-san tatsächlich die Asahina-san ist, die ich kenne, oder?

"Asahina-san."

Ich zeigte mit meiner freien Hand auf meine Brust. Ich kann nur sagen, dass ich den Verstand verloren habe. Mein Mund sagte den folgenden Satz von alleine.

“Du müsstest ungefähr hier auf deiner Brust ein sternförmiges Geburtsmal haben. Hast du eins? Wenns dir recht ist, lass mich nachschauen--“

Mich traf ein kräftiger Schlag.

Von Asahina-sans Faust.

Sprachlos von dem Satz, den ich gerade ausgespuckt hatte, wurde Asahina-san immer röter. In ihren Augen waren Tränen zu sehen und in einer amateurhaften Bewegung schlug sie mein Gesicht mit einer rechten Geraden. „…Urgh“ ein schluchzendes Geräusch kam aus ihrer Kehle, als sie wegrannte.

“Hey, Mikuru! Ach egal. Und du, Jungchen, pass auf deinen Otaku-Gestank auf! Mikuru-chan ist rech ängstlich, weißt du! Solltest du es wagen, ihr noch etwas anzutun, kriegst du meinen haarsträubenden Zorn zu spüren!“

Tsuruya-san gab meinem Handgelenk noch einen ungebeten engen letzten Griff, bevor sie die Tasche und das Kalligraphie Set aufhob, vor ihre Brust hielt und hinter Asahina-san herjagte.

“Hey, warte kurz—Mikuru—“

"..."

Als ich die beiden betäubt ansah, blies in meinem Kopf ein kalter winterlicher Wind.

Das ist zweifelsohne das Ende von allem.

Würde ich morgen überleben? Wenn sich die Nachricht, dass ich Asahina-san zum Weinen gebracht hatte in der Schule rumsprach, dann gäbe es mehr als nur ein paar Typen, die mich angreifen würden. Wäre es umgekehrt, würde ich mich genauso verhalten. Vielleicht sollte ich mein Testament machen.


Ich wurde allmählich an das Ende meines Verstandes gedrängt. Ich rief Haruhis Handy an, nur um den üblichen Spruch „die gewählte Rufnummer ist nicht mehr verfügbar“ zu hören. Ich hatte keine Ahnung ihrer Haustelefonnummer und ihr Name war komplett aus dem Klassenbuch gelöscht. Ich überlegte zu ihr nach Hause zu gehen, doch um genau zu sein, war ich dort noch gar nicht gewesen. Es war unfair, bedachte man, dass Haruhi schon bei mir zu Hause gewesen war, doch es war zu spät, darüber nachzudenken.

Trotz des Verschwindens der Klasse 1-9, ging ich ins Sekretariat und fragte, ob Koizumi oder Haruhi, wegen Krankheit fehlten. Das Resultat war glatt negativ. Es gab keine Schülerin namens Haruhi Suzumiya in irgendeiner Klasse. Es gab keinen Schüler der vorher oder jetzt auf diese Schule gewechselt hatte und Itsuki Koizumi hieß. Oder so ähnlich, hörte ich.

Ich war in einer Sackgasse gelandet.

Wo könnten Spuren sein. Wurde dieses Wo ist Haruhi Spiel von Haruhi veranstaltet? War dies ein Spiel, bei dem man herausfinden musste, wo die verschwundene Haruhi hin ist? Aber wozu war dieses Spiel?

Als ich ging, dachte ich nach. Dank Asahina-sans einzelnem Schlags hatte sich mein Kopf ein wenig abgekühlt. Es machte keinen Sinn, mir den Arsch abzurennen. In so einer Situation musste ich ruhig bleiben. Ruhig.

„Bitte, ich flehe dich an.“ Murmelte ich.

Es gab jetzt nur ein Ziel. Es war der letzte Grundstein, die letzte Verteidigungslinie. Wenn dies einbrach, dann wäre alles vorbei. Game Over.

Der Literaturclubraum im Clubraum Block, der normalerweise Alter Block genannt wurde.

Wenn Nagato nicht da war, was könnte ich überhaupt tun?

Bedächtig verringerte ich meine Geschwindigkeit und nahm mir die Zeit, den Clubraum zu erreichen. Nach ein paar Minuten stand ich vor der alten und verbrauchten Holztür und legte mir die Hand auf die Brust um meinen Herzschlag zu fühlen. Er war weit vom Normalbetrieb entfernt, doch es war deutlich besser als in der Mittagspause. Scheinbar waren meine Sinne immer tauber geworden nachdem sie zu oft von den Anomalitäten getroffen wurden. Ich stand mit dem Rücken zur Wand. Es gab keinen anderen Weg, als in die Dunkelheit zu stürmen und dabei den Schlimmsten Fall im Kopf zu haben.

Ich klopfte gar nicht erst und warf die Tür weit auf.


"...!"

Und dann sah ich.

Eine kleine Gestalt, die auf einem behelfsmäßigen Stuhl saß, mit einem Buch aufgeschlagen auf dem langen Tisch vor ihr.

Es war Yuki Nagato, die mich direkt durch ihre Brille anstarrte, die Überraschung quer über ihr Gesicht geschrieben und ihr Mund aufgeklappt.


“Du bist hier…”

Ich gab ein leises Seufzen von mir, das halb Resignation und halb Erleichterung war und schloss die Tür hinter mir. Wie üblich sagte Nagato nichts, doch ich konnte mich nicht entspannen und jubeln. Die Nagato, die ich kannte trug seit dem Vorfall mit Asakura keine Brille mehr. Dennoch trug die Nagato hier genau die selbe Brille, die sie noch vor kurzem getragen hatte. Ich dachte nochmal drüber nach, aber Nagato sah ohne Brille einfach cooler aus. Mir gefiel es jedenfalls besser.

Vielmehr passte dieser Ausdruck einfach nicht. Was war mit ihrem Gesicht, das aussah wie ein Literaturclubmitglied, dass von einem männlichen Schüler überrascht wurde, den sie gar nicht erkannte? Was hatte es mit dieser Überraschung auf sich? Ist es nicht charakteristisch für Nagato, am weitesten von Emotionen entfernt zu sein?

"Nagato..."

Mit Asahina-sans Lektion noch Frisch in meinem Verstand, hielt ich meinen sprungbereiten Oberkörper zurück und ging zum Tisch.

“Was?”

Nagato antwortete ohne sich einen Zentimeter zu bewegen.

“Sag mir. Kennst du mich?”

Sie spannte ihre Lippen und und drückte den Bügel ihrer Brille. Dann folge eine lange Stillephase.

Ich dachte schon darüber nach, aufzugeben und mich in ein Kloster von der Welt zurückzuziehen, als eine Antwort kam.

“Ich kenne dich.”

Nagato starrte irgendwo in meine Brustgegend. Meine Hoffnung stieg an. Diese Nagato könnte die Nagato sein, die ich kannte.

“Tatsächlich weiß ich auch ein wenig über dich. Würdest du mir für eine Sekunde zuhören?“


"..."

“Du bist kein Mensch, sondern eine organische Androidin die von Außerirdischen geschaffen wurde. Du hast schon mehrmals beeindruckende besondere Fähigkeiten wie Magie benutzt, wie ein Baseballschläger im Home-Run-Modus und einen Angriff in den Raum einer Höhlengrille…“

Kaum hatte ich angefangen, zu reden schon spürte ich, wie ich es bereute. Nagato machte anscheinend ein komisches Gesicht. Ihre Augen und Mund waren offen und ihr Blick wanderte um meine Schultern. Aus dieser Atmosphäre schloss ich, dass sie offensichtlich zu verängstigt war um mich direkt anzuschauen.

“… So hab ich dich immer gekannt. War das korrekt?”

“Es tut mir leid.”

Nagatos Antwort ließ mich daran zweifeln, dass meine Ohren richtig funktionierten. Warum entschuldigen? Warum sagt Nagato das?

“Ich weiß nicht. Ich weiß, dass du ein Schüler der Klasse 1-5 bist. Ich sehe dich gelegentlich. Aber ansonsten weiß ich nicht. Für mich ist es das erste Mal, dass ich mit dir gesprochen habe.”

Aus der letzten Grundmauer wurde ein Haus, dass auf losem, gewetterten Sand gebaut wurde, dass zerbrach und in sich zusammenstürzte.

“…Also bist du keine Außerirdische? Der Name Haruhi Suzumiya sagt dir überhaupt nichts?“

Nagato drehte verwirrt ihren Kopf , während sie das Wort “Außerirdische” recht genoss.

“Nein” antwortete sie.

“Warte mal!”

Abgesehen von Nagato, auf wen konnte ich mich sonst verlassen? Ich war wie ein Schwalbenküken, dass von seinen Eltern zurückgelassen wurde. Die einzige Möglichkeit, meinen Verstand nicht zu verlieren, wäre dadurch, dass sie etwas macht. Wenn das so weiter geht, würde ich durchdrehen.

"Unmöglich!"

Oh nein, ich verlor meine Haltung erneut. Mein Geist war verwirrt, mit Meteoriten, die in den drei Primärfarben wie wild herumflogen, umrundete ich den Tisch und näherte mich Nagatos Seite.

Die blassen Finger schlossen das Buch. Es war ein dickes Hardcover. Ich konnte den Titel nicht rechtzeitig entdecken. Nagato stand von ihrem Stuhl auf und ging einen Schritt zurück, als würde sie vor mir flüchten. Ihre beiden Augen, die aussahen wie polierte schwarze Go Steine, rollten zögernd hin und her.

Ich legte meine Hände auf Nagatos Schultern. Rückblickend auf mein vorheriges Versagen mit Asahina-san hatte ich meine Selbstbeherrschung verloren. Ich war total darauf fokussiert, Nagato nicht weggehen zu lassen. Wenn ich sie nicht so gegriffen hätte, fürchtete ich, wären mir alle meine Freunde durch die Finger gegangen. Ich wollte nicht noch jemanden verlieren.

Während meine Hand ihre Körperwärme durch die Schuluniform spürte, sprach ich zu ihrem von kurzem Haar umrandeten Profil, da sie ihr Gesicht von mir abwandte.

“Bitte erinnere dich! Die Welt hat sich verändert, als aus gestern heute wurde. Haruhi wurde durch Asakura ersetzt! Wer steckt hinter diesem Spielertausch? Informationssyntetische Gedankenentitäten?Asakura wurde wiederbelebt, also musst du etwas wissen! Du und Asakura sind vom gleichen Schlag oder? Selbst wenn du große Reden schwingst, solltest du es erklären können--“

Wie du es schon immer gemacht hast, wollte ich fortfahren, doch ich spürte, wie sich flüssiges Blei in meinem Magen ausbreitete.

Was hat diese Reaktion zu bedeuten… die wie die einer normalen Person ist?

Nagatos Augen waren fest verschlossen und eine leichte Rötung breitete sich auf ihrer porzellanartigen blassen Wange aus. Gestöhne, wie leichtes seufzen kam von ihren leicht geöffneten Lippen und ich bemerkte endlich das zittern ihrer zierlichen Schultern unter meinen Händen, wie ein Hundewelpe in kalter Luft. Eine zitternde Stimme drang an mein Ohr.

“Hör auf…”

Ich fasse zusammen. Seit einiger Zeit war Nagatos Rücken an die Wand gedrückt. Mit anderen Worten, ich hatte sie gegen die Wand gedrängt ohne es zu merken. Was hatte ich getan? Ich verhielt mich, wie ein Verbrecher, richtig? Wenn das jemand gesehen hätte, wäre ich sofort in Handschellen gelegt worden und öffentlich gerichtet worden. Objektiv betrachtet, war ich nur ein Bastard, der ein frommes weibliches Mitglied im Literaturclubraum angriff, als nur wir beide da waren.

“Es tut mir leid.”

“Ich hielt meine Hände hoch, während ich spürte wie mich meine Kraft verließ.

“Ich wollte dich nicht angreifen. Ich wollte nur etwas bestätigen…“

Meine Knie wurden weich. Ich zog einen nahestehenden Klappstuhl an meine Seite und sackte auf ihn zusammen, wie ein Weichtier nach der Landung. Mit ihrem Rücken zur Wand bewegte sich Nagato gar nicht. Ich konnte mich glücklich schätzen, dass sie nicht aus dem Raum gestürmt ist.

Ich schweifte meinen Blick noch einmal durch den Raum und erkannte mit einem Blick, das dies nicht das geheime Hauptquartier der SOS Brigade war. In diesem Raum gab es Bücherregale und Klappstühle sowie einen Desktop Computer auf einem langen behelfsmäßigen Tisch. Der Desktop war nicht das neueste Modell, das sich Haruhi vom Computerclub erpresst hatte, sondern ein Modell, dass mindestens drei Generationen älter war. Der Unterschied in der Prozessorstärke war wie der Unterschied zwischen einer zwei-Pferde Kutsche und einem Transrapid.

Der Captain-Schreibtisch mit dem Prisma auf dem das Wort “Captain” geschrieben war, war wie erwartet nirgends zu sehen. Der Kühlschrank und der Kleiderständer mit den verschiedenen Kostümen fehlten ebenfalls. Keine von Koizumi hergebrachten Brettspiele. Kein Dienstmädchen. Keine Enkelin von Santa. Überhaupt nichts.

“Verdammt!”

Ich hielt meinen Kopf in den Händen. Game Over! Wenn das jemandes psychologischer Angriff war, dann herzlichen Glückwunsch für den herausragenden Erfolg. Ich würde ihr als erstes die Ehre erweisen. Also, wer war hinter diesem Experiment? Haruhi? Imformationssynthetische Gedankenentität? Irgendein unbekannter neuer Feind der Welt?...

Es dauerte ungefähr fünf Minuten. Während ich versuchte meine Stimmung zu verbessern, erhob ich schüchtern meinen Kopf.

Noch immer an die Wand gelehnt, hatte Nagato ihre Ebenholzartigen Augen auf mich fixiert. Ihre Brille war leicht geneigt. Das einzige, wofür ich dem Himmel dankte, war dass Nagatos Augen keine Zeichen von Angst oder Entsetzen zeigten, sondern funkelten wie die einer Schwester, die zufällig auf der Straße mit ihrem todgeglaubten Bruder wieder vereint wurde. Es schien zumindest nicht so, als würde sie den Vorfall melden. In all dieser Panic, war dies die einzige kleine Quelle der Erleichterung.

Warum setzt du dich nicht? Fing ich an, doch merkte ich, dass ich Nagatos Stuhl genommen hatte. Sollte ich ihr den Stuhl zurückgeben oder ihr einen anderen ausklappen. Oh, und sie wird wohl nicht in meiner Nähe sitzen wollen.

“Entschuldige”

Mit einer weiteren Entschuldigung stand ich auf. Ich nahm einen der angelehnten zusammengefalteten Stühle und begab mich in die Mitte des Raumes. Ich schätzte einen sicheren Abstand zu Nagato ab, klappte den Stuhl auseinander, setzte mich drauf und hielt meinen Kopf wieder mit den Händern.

Dies war nur ein kleiner Literaturclub. Eines Tages im Mai hatte Haruhi mich hierher geschleift wie ein durchgedrehter Industrieroboter und wir waren Nagato zum ersten Mal begegnet. Der Raum, den ich bei dieser ersten Begegnung sah, war genau so. Damals war dieser Raum nur mit den Tischen, den Stühlen, den Bücherregalen und Nagato ausgestattet gewesen. Seitdem tauchten verschiedene Sachen auf, nur weil Haruhi verkündete, „Von nun an ist dies unser Clubraum!“. Zu diesen Sachen gehörten ein tragbarer Herd, ein Kessel, ein Tontopf, ein Kühlschrank, ein Desktop…

“Warte.”

Ich nahm die Hände von meinem Kopf.

Warte. Was war hier nochmal?

Ein Kleiderständer, ein Wasserkocher, ein Teekessel, ein alter Kassetenrekorder…

“Nicht das.”

Suche nach Gegenständen, die nicht in diesem Raum existierten bevor er zum Bau der SOS Brigade wurde, danach existierte und nun hier in diesem Raum existeren.

"Der Desktop!"

Das Modell war definitive unterschiedlich. Nur das Stromkabel lief über den Boden, also war er höchstwahrscheinlich nicht mit dem Internet verbunden. Dennoch war dies der einzige Gegenstand, der meine Aufmerksamkeit erregte. Es war die einzige Lösung für dieses „Finde den Unterschied“ Spiel.

Nagato stand noch immer. Ihre Augen waren lange auf mich fixiert, als wäre ich es wert, komplett alarmiert zu sein. Doch als ich ihr mein Gesicht zuwandte, fiel ihr Blick direkt sofort auf den Boden. Als ich genauer hinsah, konnte ich tatsächlich sehen, wie ihre Wangen erröteten. Hey… Nagato. Das bist nicht du! Du lässt deine Augen niemals umherwandern und dein Gesicht vor Verwirrung erröten.

Vielleicht war es hoffnungslos, doch ich tat ungerührt, als ich aufstand, in der Hoffnung sie nicht zu alarmieren.

"Nagato,"

Ich zeigte auf die Rückseite des Desktops.

„Könnte ich kurz damit spielen?“

Nagatos Ausdruck war zuerst geschockt und wurde immer mehr zu Verlegenheit, als ihre Augen einige Male zwischen mir und dem Desktop hin und her schossen. Sie holte tief Luft.

"Einen Moment."

Tollpatschig brachte sie ihren Stuhl vor den Desktop, drückte den Schalter an der Haupteinheit und setzte sich hin.

Um das Betriebssystem zu booten dauerte es so lang, wie es dauerte eine heiße frisch gekaufte Kanne Kaffee auf eine Temperatur abzukühlen, so dass eine Katze es trinken würde. Nachdem das Geräusch, das an ein Eichhörnchen erinnerte, dass an Baumwurzeln knabberte endlich aufhörte, bewegte Nagato schnell die Maus, wovon ich ausging, dass es zum Löschen oder Verschieben von Dateien war. Vielleicht gab es etwas, von dem sie nicht wollte, dass andere es sahen. Ich verstand ihre Gefühle. I würde auch nicht wollen, dass jemand den MIKURU Ordner sieht.

“Hier, bitte.”

Sagte Nagato mit leiser Stimme ohne mich anzuschauen, verließ dann ihren Platz und stand an der Wand wache.

“Entschuldige den Aufwandt.”

Nachdem ich mich auf dem Platz niedergelassen hatte, spähte ich auf den Bildschirm und nutzte alle mir bekannten Techniken um nach dem MIKURU Ordner und den Dateien der SOS Brigade Seite zu suchen. Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit wog schwer auf meiner Schulter.

"...Nicht hier."

Trotz allem, was ich gemacht hatte, konnte ich die Verbindung nicht finden. Der Beweis von Haruhis Existenz war nirgends zu finden.

Ich fragte mich, welche Daten Nagato vorher versteckt hatte, doch ich konnte einen wachsamen Blick von hinten spüren. Die Stimmung war, als wäre sie bereit, sofort den Stecker zu ziehen sobald die nicht-gesehen-werden-sollenden Daten davor waren entdeckt zu werden.

Ich stand von meinem Sitz auf.

Der Computer enthielt anscheinend keine Hinweise. Was ich wirklich sehen wollte, waren weder Asahina-sans Fotogalerie noch die Webseite der SOS Brigade. Ich hatte gehofft, dass eine Hinweismeldung von Nagato erscheinen würde, wie damals als Haruhi und ich in der Parallelwelt gefangen waren. Meine Hoffnung wurde gnadenlos niedergeschossen.

“Entschuldige den Aufstand.”

Ich entschuldigte mich mit einer müden Stimme und wandte mich der Tür zu. Ich geh nach Hause. Und dann geh ich ins Bett.

Dann passierte etwas Überraschendes.

„Warte!“

Nagato zog ein grobes Papierstück aus einer Lücke eines Bücherregals und stand zögernd vor mir. Während ihre Augen irgendwo auf meinen Krawattenknoten schauten, sagte sie.

“Falls du Lust hast…”

Sie streckte ihre Hand aus.

„Nimm dies.“

Der Zettel den sie mir gab, war ein leeres Eintrittsformular des Clubs.


Nun.

Ich sollte zumindest dankbar sein, dass ich bereits allen Arten von Absurditäten begegnet bin. Anderenfalls würde ich jetzt sicher rumlaufen und mit einen Ratgeber suchen.

Wenn man die Situation betrachtete, war ich entweder ganz verrückt geworden, oder die Welt war komplett aus den Fugen geraten, doch jetzt konnte ich erstere Möglichkeit fast komplett ausschließen. Ich bin immer der Nüchterne und ich erkenne mich auch als den nüchternen Tsukkomi Kommentator vor allem unter der Sonne an. Hey, ich kann sogar zu dieser unfassbaren Welt einen Kommentar einwerfen: Was zum Teufel?


"..."

Ich verstummte im Nagato-Stil. Es wurde auf mehrere Arten ein wenig kalt. Es gab eine Grenze für all meinen falschen Mut.

Nagato war zu einem bebrillten bücherliebenden Mädchen geworden. Asahina-san war zu einer fremden höheren Schülerin geworden. Koizumi ist nie auf die North High gewechselt und besucht sicher noch immer eine andere Schule.

Was zum Teufel war das?

Bedeutet das, ich sollte von vorn beginnen? Wenn ja, war die Jahreszeit nicht verkehrt? Wenn es ein Reset war, hätte es an den Anfang zurückkehren sollen… was bedeutete an den ersten Tag in der High School zurückzukehren, oder? Ich hatte keine Ahnung, wer auf den Reset.-Knopf gedrückt hat, doch nur die Umgebungseinstellungen zu ändern und den Zeitfluss intakt zu lassen ist einfach nur verwirrend, wisst ihr? Schaut mich nun an, komplett verunsichert und orientierungslos. Ich dachte diese Rolle wäre Asahina-san vorbehalten!

Und wo war dieses andere Mädchen jetzt? Wo war dieser Dummkopf, die mit ihrem schönen Leben entkam, während ich hier in der Kälte war, an so einem Ort?

Wo ist Haruhi?

Wo bist du?''

Zeig dein Gesicht, jetzt! Ist es nerv tötend oder was?

“Verdammt. Warum muss ich nach dir suchen?”


Oder gibt es dich hier gar nicht, Haruhi?

Hör mit diesem Witz auf, bitte?! Ich weiß nicht, warum zum Teufel ich so denke, aber die Geschichte kann so nicht weitergehen, wenn du nicht auftauchst! Es ist einfach unverschämt nur mir solche deprimierenden traurigen Gefühle zuzuwerfen. Was ist mit dir los?

Mit dem zögernden Blick, wie professionelle Sklaven, die riesige Felsen eine Steigung hochschleppten um ein Mausoleum zu bauen, schaute ich auf den leicht bewölkten kalten Himmel aus dem Verbindungsflur.

Das Clubanmeldeformular raschelte in meiner Tasche.

Als ich in mein Zimmer zurückkehrte, wurde ich von Shamisen und meiner Schwester begrüßt. Meine Schwester hielt unschuldig lachend einen Stab mit einem zerzausten Haarballen an der Spitze. Shamisen, der flach auf meinem Bett lag, wurde wiederholt von diesem Stab getroffen. Shamisen verengte die Augen als wäre er verärgert und erhob manchmal seine Tatzen gegen die Angriffe meiner Schwester.

“Oh willkommen zurück~”

Meine Schwester schaute lächelnd hinauf in mein Gesicht.

“Abendessen ist fast fertig. Abendessen-en-miau Shami~“

Shamisen erhob ebenfalls den Kopf, doch gab bald ein großes Gähnen von sich und wehrte sich gegen die durchgehenden Grasborsten Angriffe meiner Schwester.

Ah, hier gab es noch eine verbleibende Hoffnung.


"Hey."

I nahm den Grasborstenstab und traf die Stirn meiner Schwester leicht.


Als ich in mein Zimmer zurückkehrte, wurde ich von Shamisen und meiner Schwester begrüßt.


Erinnerst du dich an Haruhi? Wie sieht’s mit Asahina-san aus? Nagato? Koizumi? Haben wir nicht gemeinsam im Baseballspiel und im Film mitgespielt?

“Was? Kyon-kun? Ich hab keine Ahnung~”

Dann hielt ich Shamisen in meinen Armen hoch.

“Wann kam diese Katze hier nach Hause? Wer hat sie hergebracht?“

Die runden Augen meiner Schwester wurden immer kreisähnlicher.

“Hmmm… Letzten Monat. Du hast sie mitgebracht, Kyon-kun, oder? Erinnerst du dich? Du hast sie von einem Freund der ins Ausland gezogen ist. Richtig, Shami~?“

Nachdem sie die dreifarbige Katze aus meinen Armen gerissen hat, strich meine Schwester mit ihrer Wange liebevoll über sie. Shamisen, der seine Augen schläfrig verengte, schaute mich mir einem Ich-gebe-auf-Ausdruck an.

„Gib mir den.“

Ich griff die Katze zurück. Shamisens Schnurrhaare wackelten, anscheinend war er verärgert darüber, wie ein Spielzeug behandelt zu werden. Verzeih, ich belohne dich danach mit Trockenfutter.

“Ich muss mit ihm reden. Nur wir zwei. Also raus aus meinem Zimmer. Sofort!“

“Hey ich möchte auch mitreden. Das ist unfair, Kyon-kun! Eh… du sprichst mit Shami? Eh? Wirklich?“

Ohne weiter zu antworten hob ich meine Schwester an der Taille auf und setzte sie außerhalb meines Zimmers ab. „Öffne die Tür nicht! Komme was wolle!” Nach der scharfen Warnung schloss ich die Tür.

“Mama, Kyon-kuns Gehirn ist zu Nudeln geworden!”

Man konnte meine Schwester die Treppe hinuntergehen hören, während sie einen Satz sagte, der sich bewahrheiten könnte.

"So, Shamisen."

Ich saß im Schneidersitz auf dem Boden und began mit der edlen dreifarbigen Katze zu sprechen.

“Okay, ich hab dir früher gesagt, dass du aufhören sollst zu sprechen, komme was wolle. Aber jetzt kümmere dich nicht darum. Es würde mich jetzt vielmehr beruhigen, wenn du etwas sagen würdest. Also Shamisen. Sag etwas. Alles wär gut. Philosophie, Naturwissenschaften, deine Entscheidung. Selbst wenn es schwer zu verstehen ist. Bitte sprich!”

Shamisen schaute mit einem gelangweilten Gesicht zu mir hoch. Als wäre er total gelangweilt, begann Shamisen sein Fell zu lecken.

“…Verstehst du, was ich gesagt habe? Meinst du, du kannst nicht sprechen, aber du kannst zuhören und verstehen? Warum hebst du nicht deine rechte Tatze für „Ja“ und deine linke Tatze für „Nein“?

Ich stupste seine Nase mit meiner Handfläche. Shamisen roch kurz an meinen Fingerspitzen, doch wie erwartet, leckte er sein Fell wieder weiter ohne etwas zu sagen oder ein Zeichen des Verständnisses zu geben.

Normal, nehme ich an.

Diese Katze sprach nur während wir den Film gedreht haben und das war nur für einen kurzen Zeitraum. Im selben Moment, als wir den Dreh beendeten wurde diese Katze wieder eine normale Katze. Eine normale Katze, wie sie überall gefunden werden konnte und die nur mit Verben wie essen, schlafen und spielen in Verbindung gebracht werden konnte.

Eins weiß ich, in dieser Welt kann keine Katze sprechen.

„Ist das nicht normal?”

Erschöpft, viel flach auf meinen Rücken und strecke meine Arme und Beine. Katzen sprechen nicht. Also war der komische Zeitpunkt jener, in dem Shamisen seinen Mund zum Sprechen geöffnet hatte und nicht jetzt. Oder war es das?

Ich würde einfach nur eine Katze sein wollen. Dann könnte ich damit aufhören über irgendwas nachzudenken und mein Leben nach meinen Instinkten leben.

Ich verharrte in dieser Position, bis meine Schwester zurückkehrte und mir sagte, dass das Abendessen fertig war.



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