Zero no Tsukaima Deutsche Version:Volume1 Kapitel 8

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Kapitel 8 – Der Stab der Zerstörung[edit]

Am nächsten Morgen… In der Tristain Magieakademie herrschte wegen den Ereignissen des Vorabends eine unglaubliche Aufregung. Es war schon fast so, als hätte jemand ein Wespennest in Aufruhr versetzt.

Und warum das ganze? Weil der Stab der Zerstörung entwendet worden war. Fkf

Nicht zu vergessen, dass es ein Erdgolem war, der durch die Mauern eingedrungen war.

Die Lehrer der Magieakademie, die sich in der Schatzkammer versammelt hatten, waren sprachlos als sie das gigantische Loch sahen, das in der Mauer hinterlassen wurde.

Die Inschrift, die von Fouquet, dem Erdbrecher hinterlassen wurde, sagte alles:

[Ich habe den Stab der Zerstörung an mich genommen. Fouquet, der Erdbrecher]

Zu diesem Zeitpunkt war alles, was die Lehrer tun konnten, nörgeln und jammern.

“Es ist der Dieb, der den Adligen alles weggenommen hat, Fouquet der Erdbrecher! Wie anmaßend von ihm, die Akademie ins Visier zu nehmen!”

“Wo sind bloß die Wachen?”

“Selbst wenn die Wachen hier wären, was würde das ändern? Sie sind ohnehin nichts als Bürgerliche! Apropos, welcher Adlige war gestern der Verantwortliche?”

Mrs. Chevreuse wirkte verängstigt. Sie hätte gestern Nacht auf die Kammer aufpassen sollen. “Aber wer würde denn von der Akademie stehlen wollen?” hatte sie sich gedacht, als sie es sich auf dem Bett in ihrem Zimmer gemütlich gemacht hatte, anstatt neben den Toren der Schatzkammer Wache zu schieben, wie man es von einem Adligen im Dienst erwartet hätte.

Einer der Lehrer deutete sofort auf sie und sagte, “Mrs. Chevreuse! Ihr hättet gestern vor der Kammer Wache schieben müssen, habe ich nicht Recht?”

Mrs. Chevreuse brach in Tränen aus, ”Es tut mir so Leid… so schrecklich Leid…”

“Selbst wenn Ihr Euch das Herz ausweinen würdet, würde uns das den Stab wiederbringen? Oder seid Ihr vielleicht bereit ihn zu bezahlen?”

“Aber…aber ich habe doch eben erst mein Haus abbezahlt.” Mrs. Chevreuse kniete am Boden und heulte.

Genau in diesem Augenblick betrat Old Osman den Raum. “Ähm… Ich würde meinen, dass dies nicht der rechte Zeitpunkt dafür ist, auf dieser guten Frau rumzuhacken, nicht wahr?”

Der Kollege, der Mrs. Chevreuse eben noch getadelt hatte, erwiderte, “Aber Osman, Mrs. Chevreuse hat ganz klar versagt! Sie hat geschlafen als man von ihr verlangt hatte, Wache zu halten!”

Old Osman fuhr sich nur langsam durch seinen langen Bart als er dem erschütterten Lehrer vor ihm entgegenblickte.

“Äh… Wie war Euer Name noch gleich?”

“Gimli! Habt Ihr das etwa vergessen?”

“Oh, richtig! Gimli! Nun, Mr. Gimli, bitte regt Euch nicht so auf. Seid ehrlich, wie viele von uns können behaupten unseren Wachdienst hier unten gewissenhaft vollzogen zu haben?” antwortete Old Osman.

Die Lehrer blickten sich gegenseitig an und senkten beschämt ihre Blicke. Es herrschte Stille.

“So sieht die Lage derzeit aus. Wo wir doch bereits von Verantwortung sprechen, so denke ich dass jeder von uns, selbst ich, für den gestrigen Vorfall verantwortlich ist. Warum sind wir davon ausgegangen, dass kein Dieb jemals in die Akademie eindringen könnte? Liegt es an der Vielzahl von Magiern, die wir in dieser Akademie beschäftigen, dass uns die Gewissheit bringt niemals angegriffen werden zu können? Nun, meine Freunde, dieser Gedanke war von Anfang an unser Fehler..”

Old Osman starrte durch das Loch in der Mauer und setzte seine Rede fort, “Es war diese Arroganz, die Fouquet den Mut gab, herzukommen und den Stab an sich zu nehmen. Ein jeder von uns trägt die Schuld daran.”

Mrs. Chevreuse schaute dankbar zu Old Osman auf und sagte, “Oh! Osman, Mr. Osman! Ich danke Euch für Eure Güte. Von diesem Augenblick an werde ich Euch wie einen Vater ansehen.”

“Ach was… Hehe… Miss…” Old Osman fing damit an Mrs. Chevreuses Hintern zu streicheln.

“Wenn es Euch recht ist, überlassen wir den Rest dem Direktor.”

Old Osman, der niemandem die Schuld für diese Sache in die Schuhe schieben wollte, entschied sich dafür, dass dies der beste Weg dafür war die angespannte Situation zu beruhigen. Anschließend räusperte er sich während die Blicke aller Anwesenden weiterhin auf ihm ruhten, darauf wartend, dass er das Wort erneut ergriff.

“Nun denn, wer hat den Diebstahl mit eigenen Augen mitverfolgt?” fragte Osman.

“Das waren diese drei.” sagte Mr. Colbert während er auf die drei besagten Personen hinter ihm deutete.

Diese drei waren Louise, Kirche and Tabitha. Saito war ebenfalls anwesend, aber da er nichts weiter war als ein Vertrauter, zählte er nicht als “Person”.

“Oh… ihr seid es…” sprach Osman und betrachtete Saito mit großem Interesse.

Saito hatte keine Ahnung wieso man ihn anstarrte, blieb aber dennoch höflich und schwieg.

“Bitte erzählt uns ganz genau was ihr gesehen habt.”

Louise trat vor und beschrieb, was sie sah. „Mm… Ein riesiger Lehmgolem erschien und durchbrach die Wand. Der verhüllte Magier, der auf seiner Schulter stand, sprang rein und nahm etwas… Ich denke, es war höchst wahrscheinlich der Stab der Zerstörung… Danach flüchtete der vermummte Magier auf dem Golem jenseits der Schulmauern… Der Golem wurde dann schließlich zu einem gewaltigem Haufen Erde.“

„Und, was ist dann passiert?“

„Alles was wir später sahen, war ein riesiger Haufen Erde, ohne jede Spur des verhüllten Magiers.“

„Also… Das ist passiert…“ sagte Osman, während er sich durch den Bart strich.

„Obwohl wir mit der Verfolgung aufnehmen wollten, konnten wir es nicht ohne jegliche Hinweise. Deshalb…“

An dieser Stelle erinnerte sich Old Osman plötzlich an eine Frage, die er Mr. Colbert stellen wollte.

„Ah, wo ist denn Miss Longueville?“

„Ich bin mir nicht sicher. Ich habe sie seit heute Morgen nicht mehr gesehen.“

„Wo könnte sie bloß in diesen ermüdenden Zeiten stecken?“

„Das stimmt, wo könnte sie bloß sein?“

Inmitten dieses Gemurmels erschien Miss Longueville endlich.

„Miss Longueville! Wo waren Sie? Etwas Schreckliches ist geschehen!“ sagte Mr. Colbert sorgenvoll.

Miss Longueville sprach zu Old Osman in einer sehr kühlen und ruhigen Art und Weise. „Es tut mir unendlich leid! Ich habe etwas nachgeforscht. Also…“

„Nachgeforscht?“

„Ja. Als ich heute Morgen aufgewacht bin, war schon eine Menge Tumult zugange, also ging ich zur Tresorkammer und sah die Inschrift von Fouquet an der Wand. Ich wusste, der im ganzen Land berüchtigte Dieb hat wieder einmal zugeschlagen. Daher habe ich augenblicklich mit meinen Nachforschungen begonnen.“

„Sie sind sehr tüchtig, Miss Longueville.“ Sodann sprach er aber mit einer dringlichen Stimme, „Aber habt ihr im Endeffekt irgendetwas herausfinden können?“

„Ja, ich weiß nun, wo Fouquet sich aufhält.“

„Was!?“ sagte Mr. Colbert mit Begeisterung. „Wo habt ihr diese Informationen her, Miss Longueville?“

„Den Bürgern in diesem Gebiet nach wurde eine Person mit einem schwarzen Umhang gesehen, die ein verlassenes Haus im nahegelegenen Wald betrat. Ich denke, diese Person ist höchst wahrscheinlich Fouquet und das verlassene Haus ist höchstwahrscheinlich sein Versteck.“

Als Louise das hörte, rief sie „Ein schwarzer Umhang? Ohne Zweifel, das muss Fouquet sein!“

Auch Old Osman wurde etwas energischer und fragte Miss Longueville, „Wie weit ist es von hier aus?“

„Zu Fuß ist es ein halber Tag, mit dem Pferd dürfte es nur 5 Stunden dauern.“

„Wir müssen das dem königlichen Hof umgehend melden! Wir müssen Unterstützung von der königleichen Armee anfordern!“ rief Mr. Colbert wieder.

Old Osman schüttelte seinen Kopf, starrte auf Colbert mit einer Energie, die man ihm nicht zugetraut hätte, und schrie, „Du Narr! Während wir dies dem königlichen Hof berichten, wird Fouquet ungestraft davonkommen! Und überhaupt, wenn wir nicht einmal mit so kleinen Problem fertig werden können, sind wir es nicht würdig, adelig genannt zu werden! Da der Stab aus der Akademie entwendet wurde, ist es die Pflicht der Akademie selbst den Stab wiederzuerlangen!“

Miss Longueville lächelte, als ob sie die ganze Zeit auf diese Antwort gewartet hätte.

Old Osman hustete eine Weile und began Freiwillige zu rekrutieren. „Nun, wir werden einen Suchtrupp zusammenstellen, um Fouquet zu finden. Jene, die sich dazu bereitstellen wollen, mögen bitte Ihren Zauberstab heben.“

Alle Adligen sahen sich gegenseitig beklommen an und niemand von ihnen hob seinen Stab.

„Niemand? Das ist sonderbar. Will niemand als der Held gefeiert werden, der Fouquet den Erdbrecher gefangen hat?“

Louise war eine unter denen, die ihren Kopf gesenkt haben, doch sie entschied sich doch, ihren Zauberstab zu heben.

„Miss Valliére!“ rief Mrs. Chevruse überrascht. „Ihr dürft das nicht tun! Ihr seid immer noch eine Schülerin! Überlasst das bitte den Lehrern!“

„Aber niemand anderes will helfen…“ murmelte sie.

Saito sah Louise mit offenem Mund an. Der eher ernste Blick von Louise, gepaart mit einem sanften Biss auf ihren Lippen war so überwältigend, dass er Saito völlig fesselte.

Als Kirche sah, dass Louise ihren Zauberstab in die Luft hob, hob sie auch ihren etwas widerwillig in die Luft.

Mr. Colbert war noch mehr überrascht und erwiderte; „Miss Zerbst! Seid Ihr nicht auch noch eine Schülerin?“

Kirche antwortete gleichgültig. „Nun ja, ich kann einfach nicht gegen die Vallière Familie verlieren.“

Sehend, wie Kirche ihren Zauberstab hob, tat Tabitha es ihnen nach.

„Tabitha! Du musst das nicht tun! Das betrifft dich kein bisschen!“ sagte Kirche.

Tabitha antwortete schlicht. „Ich bin besorgt.“

Innerlich berührt schaute Kirche voller Dankbarkeit zu Tabitha.

Louise nuschelte auch zur selben Zeit. „Danke… Tabitha.“

Old Osmand lachte, als er die drei sah und sagte, „Nun gut, es liegt nun in eurer Hand.“

„Sir! Schulleiter Osman! Ich erhebe Einspruch! Wir dürfen das Leben unserer Schüler nicht aufs Spiel setzen!“

„Nun, wollen Sie dann an Ihrer Stelle gehen, Mrs Chevruse?“

„Ah… Ehm.. Gut… Ich fühle mich in letzter Zeit etwas schwach, deshalb…“

„Sie haben Fouquet bereits gesehen und außerdem, obwohl Miss Tabitha hier sehr jung ist, habe ich gehört, dass sie bereits zum Chevalier ernannt wurde, habe ich nicht recht?“

Tabitha antwortet nicht und stand nur ruhig rum.

Alle Lehrer sahen Tabitha voller Erstaunen an.

„Ist das wahr, Tabitha?“ fragte Kirche mit ähnlichem Erstaunen.

Obwohl der Titel „Chevalier“ der niedrigste Rang ist, den die königliche Familie einer Person übertragen kann, war Kirche dennoch begeistert, dass Tabitha ihn in solch einem jungen Alter erhalten konnte. Wenn es der Titel des „Barons“ oder gar der des „Marquis“ wäre, so könnten diese erhalten werden, wenn man große Landteile erkaufte. Jedoch um den Titel eines „Chevalier“ zu erhalten, bedarf es, dem Heimatland einen großen Dienst erwiesen zu haben. Es ist ein Titel, den man sich nur durch große Anstrengungen verdienen kann .

Wieder herrschte große Aufregung im Gewölbe.

Old Osman fuhr fort, sah nun zu Kirche und sagte, „Miss Zerbst von Germania stammt aus einer Familie ausgezeichneter Kriegshelden, und auch sie selbst weist ein hohes Wissen von Feuermagie auf.“

Kirche warf ihr Haar voll Zuversicht zurück.

Louise, welche dachte, dass es Zeit war, dass auch sie nun gelobt werde, wartete starr und niedlich.

Old Osmond saß jetzt in der Klemme. Es gab so gut wie nichts, was man an ihr loben könnte…

„Ehem!“ Sich räuspernd drehte sich Osman zu Louise und sagte „Dass… Miss Vallière stammt aus der prestigevollen Vallière Familie, einer Familie berühmt für ihre Magier. Und… Sie wird auch ein vielversprechender sein in Zukunft… und ihr Vertrauter…“

Er fixierte seinen Blick auf Saito und fuhr fort: „Obwohl er ein Bürgerlicher ist, so hat er doch General Gramont’s Sohn, Guiche de Gramont im Kampf besiegt.“ Old Osman dachte: Und wenn er wiklich der legendäre Gandálfr ist… „Und somit sollte Fouquet, der Erdbrecher ihm auf keine Weise gewachsen sein.“

Mr. Colbert fügte enthusiastisch hinzu; „Ja, ja! Weil er der legendäre Gand…“

Old Osman hielt hastig Mr. Colbert’s Mund zu, bevor er sinen Satz beenden konnte. „A… Hahaha… Er redet Unsinn! Haha!…“

Dann herrschte wieder Stille.

Und dann sprach Old Osman in einem ernsten Ton, „Wenn irgendjemand von sich behauptet, dass er geeigneter als diese Drei ist, so möge er bitte vortreten.“

Niemand trat vor.

Old Osman wandte sich der Vierer-Gruppe zu und sagte, „Die Akademie erwartet damit von euch die Gefangennahme von Fouquet!“

Louise, Kirche und Tabitha standen stramm und sagte, „Wir schwören bei unseren Zauberstäben, dass wir ihn einfangen werden!“

Danach fasste sie an ihren Rock und machten einen Knicks. Saito tat es ihnen hastig nach. Da er keinen Rock trug, fasste er das Ende seiner Jacke.

„Nun denn, macht die Kutsche bereit und reist auf der Stelle ab. Ihr müsst eure Kräfte schonen bis ihr angekommen seid.“

„Miss Longueville, könnten Sie vielleicht mit ihnen gehen?“

„Ja, Direktor Old Osman. Ich wollte sie sowieso begleiten.“ Sagte Miss Longueville.

***

Und so machten sich die vier unter der Führung von Miss Longueville schnell auf dem Weg.

Auch wenn man es als Kutsche bezeichnete, so handelte es sich tatsächlich um einen einfachen Wagen, an dem einfache Holzbretter als Sitz angebracht wurden. Das gute daran war jedoch, dass sie im Falle eines Angriffes schnell aus der Kutsche herausspringen konnten.

Miss longueville war dafür zuständig, die Kutsche zu lenken.

Kirche fragte die schweigsame Longueville, die sich auf die Zügel konzentrierte, „Miss Longueville, so eine Arbeit kann doch von einem einfachen Bauern verrichtet werden. Warum tun Sie es selbst?“

Miss Longueville lächelte und antwortete; „Das ist schon okay. Ich bin sowieso nicht adelig.“

Kirche hielt für einen Moment inne und fragte dann erneut; „Aber seid Ihr nicht die Sekretärin von Old Osman?“

„Ja, das bin ich. Aber Old Osman ist keine Person, die sich um den sozialen Status einer Person kümmert, wenn er nach Hilfe sucht. Egal ob sie von einem Adeligen oder einem bürgerlichen stammt.“

„Wenn es möglich ist, könnten Sie mir genau erzählen, wie Sie ihren Adelstitel verloren haben?“

Aber Miss Longueville lächelte Kirche nur an. Es schien, als würde sie nicht mehr darüber reden wollen.

„Erzählen Sie es mir doch bitte, wenigstens ein bisschen.“ löcherte Kirche als sie sich näher an Miss Longueville lehnte. Plötzlich spürte sie, dass ihr jemand an die Schulter packte. Es war Louise. Kirche drehte sich um und sagte, „Was gibt’s, Vallière?“

„Vergiss es. Hör auf in der Vergangenheit anderer Leute rumzuwühlen.“

„Tzz, mir ist langweilig und deshalb brauche ich jemanden, mit dem ich reden kann.“ antwortete Kirche und platzierte ihre Hände hinter ihrem Kopf und lehnte sich an die Seite der Kutsche.

„Ich weiß nicht, ob das auf dein Land zutrifft, aber hier in Tristain ist es verwerflich jemanden dazu zu zwingen, etwas zu sagen, das er oder sie nicht sagen möchte.“

Kirche antwortete darauf nicht. Sie stand auf und setzte sich mit gekreuzten Beinen wieder hin und sagte „Das ist alles nur wegen deiner Ungestümtheit, die mich hier reingezogen hat. Fouquet fangen…“

Louise starrte Kirche zornig an. „Was meinst du damit? Bist du nicht freiwillig hier?“

„Wenn du allein gehen würdest, wäre Saito doch auch in Gefahr, oder? Hab ich nicht Recht, Nullnummer Louise?“

„Warum sagst du so etwas?“

„Überhaupt, wenn der riesige Erdgolem wieder erscheint, würdest du sicher wegrennen und Saito den Kampf überlassen, richtig?“

„Warum sollte ich weglaufen? Ich würde meine Magie benutzen, du wirst schon sehen!“

„Du und Magie benutzen? Was für ein Witz!“

Die beiden begannen, wieder zu zanken. Tabitha las ihr Buch weiter.

„Das reicht! Würdet ihr beiden bitte aufhören?“ unterbracht Saito sie.

Kirche machte eine Geste und sagte, „Tzz, ich höre auf. Immerhin bin ich nicht die Verantwortliche.“

Louise biss sich auf ihre Lippen.

„Das ist für dich Liebster.“ Kirche blickte verführerisch zu Saito und platzierte das Schwert, was sie für ihn gekauft hat. In seinen Armen.

„Wow! Danke!“ sagte Saito als er das Schwert nahm.

„Die Runde habe ich gewonnen, oder was meinst du? Nullnummer Louise?“

Louise starrte sie beide an, aber blieb ruhig.

Plötzlich wurde es dunkel. Die Kutsche hat den Wald betreten. Die Dunkehleit und der eigenartige Geruch des Waldes ließen einen Schauer über ihren Rücken laufen.

„Ab hier müssen wir zu Fuß weiter.“ sagte Miss Longueville. Die Gruppe stieg vom Wagen ab und ging weiter zu dem kleinen Pfad, der tiefer in den Wald führte.

„Ich habe Angst im dunkeln und ich mag die Atmosphäre hier nicht…“ sagte Kirche und klammerte sich mit ihren Armen um Saito.

„Könntest mir bitte nicht so nahe kommen?“

„Aber ich habe Angst!“ sagte Kirche mit einer übertiebenen Reaktion. Jeder konnte sehen, dass sie log…

Saito, der besorgt wegen Louise war, schaute zu ihr rüber.

Doch sie drehte ihren Kopf zur Seite. „Hmpf.“

Die Gruppe erreichte eine Lichtung im Wald. Sie war grob gesehen von der gleichen Größe wie der Vestri Platz und in der Mitte befand sich ein verlassenes Haus. Das Haus bestand aus Holz und besaß einen verrosteten Kachelofen. Daneben befand sich ein völlig ruiniertes Warenhaus.

Die Gruppe versteckte sich hinter ein paar Büschen und beobachtete das Haus.

Miss Longueville zeigte auf es und sagte, „Den Informationen nach, die ich gesammelt habe, müsste das der Ort sein.“

„Es scheint, als wäre niemand da. Versteckt sich Fouquet wirklich hier?“

Die Gruppe fing an zu diskutieren, wie sie vorgehen sollten und benutzten Stöcke um ihren Plan für den Kampf auf den Boden zu zeichnen. Sie waren sich einig, dass ein Hinterhalt die beste Lösung sei. Noch besser wäre es, wenn Fouquet schlafen würde.

Als erstes würden sie die Gegend um das Haus auskundschaften, um herauszufinden, was drinnen vor sich geht. Danach, wenn Fouquet sich im Haus befindet, wird ihn jemand aus dem Haus locken, weil im Haus nicht genug Erde ist um einen Erdgolem zu erschaffen. Ist er erst einmal darußen, würde der Rest ihre ganze Magie gegen ihn richten, ohne dass er die überhaupt die Gelegenheit kriegt, seinen Golem zu beschwören.

„Also, wer wird ihn herauslocken?“ fragte Saito.

Tabitha antwortete, „Derjenige mit den besten Reflexen.“

Alle starrten Saito an..

„Ich?“ seufzte Saito. Er zog das Schwert hervor, welches ihm Kirche gegeben hat

Die Runen auf seiner linken Hand fingen an zu glühen. Zur selben Zeit spürte Saito, wie sein Körper so leicht wie eine Feder wurde.

Saito näherte sich dem Haus und spähte durch das Fenster. Es gab nur einen einzigen Raum, in dem sich ein Tisch und ein alter Sessel befanden, die beide mit einer Staubschicht bedeckt waren. Auf dem Tisch stand eine Flasche mit Wein und in einer Ecke des Raumes befand sich Stapel Feuerholz.

Es war niemand zu sehen und es schien auch keinen Platz im Haus gegeben, in dem man sich hätte verstecken können.

Hat er bereits diesen Ort verlassen?

Aber ihr Gegner ist Fouquet, ein Dreiecksmagier. Er könnte sich dennoch drinnen verstecken, obwohl es Innen keinen Platz zum verstecken geben mag.

Daher entschied sich Saito, die anderen herzurufen.

Saito benutzte seine Hände, um über seinem Kopf ein X zu formen, ein Zeichen was den anderen sagt, dass das Haus leer ist.

Der Rest der Gruppe, welcher sich sorgfältig versteckt hielt, näherte sich dem Haus.

„Es scheint niemand da zu sein,“ sagte Saito während er auf das Fenster zeigte.

Tabitha schwang ihren Stab in der Nähe der Tür und murmelte vor sich hin, „Es ist keine Falle…“ und öffnete die Tür und ging zuerst hinein.

Kirche und Saito taten es ihr nach und betraten ebenfalls das Haus.

Louise sagte dem Rest, dass sie draußen bleiben und Wache halten werde.

Miss Longueville erklärte sich bereit, die nähere Umgebung der Lichtung abzusuchen und verschwand in Richtung Wald.

Saito’s Gruppe, die sich nun im Haus befand, fing an, nach Spuren über Fouquets’s Verbleiben zu suchen.

Da fand Tabitha plötzlich, eingebettet in einer Kiste… den Stab der Zerstörung.

„Der Stab der Zerstörung.“ sagte Tabitha und schwang ihn umher.

„War das nicht zu viel zu einfach?“ beschwerte sich Kirche.

Saito schaute auf den Stab der Zerstörung und sagte voller Verwunderung, „Kirche, ist das wirklich der Stab der Zerstörung?“

Kirche nickte und sagte, „Ohne Zweifel, ich habe ihn schon einmal bei einem Rundgang durch die Schatzkammer gesehen.“

Saito betrachtete den Stab näher und musterte ihn genau. „Wenn ich nicht falsch liege, dann ist das ein…“

Genau dann gab Louise, die draußen Wache hielt, einen durchdringenden Schrei von sich. „Ahhhhh!!!“

„Was ist los, Louise?!“

Als alle aus dem Haus schauten, konnte man ein lautes Geräusch hören. Krach! Plötzlich verlor das Haus sein Dach und alle schauten nach oben.

Dort wo grade noch das Dach war, war nun ein gewaltiger Erdgolem.

„Es ist ein Erdgolem!“ schreite Kirche.

Tabitha war die erste, die reagierte. Ihren Stab schwingend, began sie ihren Zauberspruch aufzusagen. Ein Wirbelwind erschien aus ihrem Stab und traff den Golem.

Doch als sich der Wirbelwind wieder auflöste, blieb der Golem unversehrt.

Tabitha folgend holte Kirche ihren Zauberstab hervor, den sie in ihrem Ausschnitt versteckt hielt und sprach auch ihren Zauber aus.

Ein Feuerball schoss aus ihrem Stab und verschlang den Golem. Auch wenn der gesamte Golem unter Feuer stand, schienen die Flammen keinerlei Wirkung auf den Golem zu haben.

„Das ist zu viel für so wenige!“ rief Kirche.

„Rückzug.“ sagte Tabitha sanft.

Kirche und Tabitha rannen aus dem Haus und liefen in zwei verschieden Richtungen.

Währenddessen suchte Saito nach Louise.

„Hier drüben!“

Louise stand hinter dem Golem, rief ihren Zauberspruch und zeigte mit ihrem Zauberstab auf den Golem.

Etwas explodierte auf der Oberfläche des Golems. Es war die Magie von Louise. Der Golem bemerkte das und drehte sich zu Louise um.

Saito, der in der Nähe der Tür stand, etwa 20 Meter weg von Louise, schrie, „Louise! Renn weg!“

Louise weigerte sich, „Nein! Wenn ich dieses Ding besige, wird mich nie wieder jemand Louise, die Nullnummer nennen.“ Louise schien es ernst zu meinen. Der Golem legte seinen Kopd schräg, als wenn er sich fragte, ob er sich entwede um Louise oder die beiden flüchtenden kümmern sollte.

„Sieh dir doch nur den Größenunterschied zwischen dir und dem Golem an! Du kannst unmöglich gewinnen!“

„Das weiß ich erst, nachdem ich es versucht habe.“

„Das ist zu schwer für dich! Es ist unmöglich!“

Louise starrte Saito an und sagte, „Hast du das selbst nicht gesagt?“

„Was?“

„Als du von Guiche’s Valkyren so schwer verwundet wurdest. Als du dennoch aufrecht standest und sagtest, dass du niemals vor irgendwem oder irgendwas deinen Kopf senken wirst.“

„Ja… Das habe ich gesagt… aber…“

„Ich fühle genau so. Auch wenn ich nichts zustande bringe, so habe ich doch meinen Stolz. Wenn ich jetzt wegrenne, werden die Leute sagen, ‚Sie ist weggerannt, weil sie Nullnummer Louise ist‘.“

„Ist das so wichtig? Lass die Leute doch reden, was sie wollen!“

„Aber ich bin eine Adelige. Adelige sind Menschen, die Magie verwenden.“ Louise griff ihren Zauberstab fester. „Und Adelige kehren Ihren Feinden niemals den Rücken zu.“

Der Golem entschied sich, zuerst Louise zu vernichten und hob sein Bein, bereit, Louise zu zermalmen.

Louise hob ihren Stab erneut gegen den Golem und sagte einen weiteren Zauber auf.

Aber sie schaffte es nicht, ihren „Feuerball“ zu beschwören.

Dann aber gab es eine kleine Explosion auf der Brust des Golems und kleine Erdbrocken wurden aus ihm herausgesprengt. Der Golem schien kein bisschen beeindruckt von der Attacke.

Saito griff nach seinem Schwert und stürmte auf Louise zu.

Louise sah, wie der Fuß des Golems immer näher und näher kam. Sie schloss ihre Augen, bereit für das Schlimmste.

Genau in dieser Sekunde erreichte Saito sie mit der Geschwindigkeit eines Wirbelwindes, packte sie und machte eine Rolle, dem Stampfer des Golems knapp entkommend

Saito gab Louise eine Ohrfeige. Pakk!

„Wünschst du dir so sehr zu sterben?!“

Louise sah Saito betäubt an.

“Zur Hölle mit deinem adeligen Stolz! Wenn du tot bist, zählt das auch nichts mehr! Du Idiot!“

Tränen begannen aus Louise’s Augen zu fließen wie aus einem Wasserfall.

„Bitte, weine nicht!“

„Aber… ich ertrage das alles nicht mehr… ich werde ständig von allen wie ein Idiot behandelt..“

Louise so weinen zu sehen ließ Saito traurig werden.

Ständig „Nullnummer“ gennant zu werden, wie ein Idiot behandelt zu werden… niemand kann so etwas einfach so hinnehmen. Er erinnerte sich an den Kampf mit Guiche. Louise hat damals auch geweint. Auch wenn Louise sturköpig und hochmütig ist, in Wahrheit hasst sie es zu kämpfen, und sie ist auch nicht gut darin.

Sie ist auch nur ein Mädchen… Louise’s wunderhübsches Gesicht war nun voller Tränen, wie das eines weinenden Kindes.

Aber das war nicht die Zeit, um sie zu besänftigen. Saito drehte seinen Kopf zum Golem um und sah, wie er seine Faust hob, bereit sie zu zerquetschen.

„Kannst du mich nicht wenigstens ein bisschen trösten?“ prostetierte Louise, als Saito sie wegtrug und entkam.

Der Golem folgte ihnen und auch wenn er nicht besonders agil war, so konnte er doch mit Saito mithalten.

Tabithas Winddrache landete vor Saito, um ihnen bei ihrer Flucht zu helfen.

„Steigt auf.“ sagte Tabitha.

Saito setzte Louise auf dem Rücken von dem Drachen ab.

„Du auch, schnell!“ sagte Tabitha mit ungewöhnlicher Eindringlichkeit.

Aber Saito stieg nicht auf und rann in Richtung Golem zurück.

„Saito!“ schrie Louise.

„Fliegt jetzt weg!“ brüllte Saito.

Tabitha starrte Saito für eine Weile emotionslos an und war dann aber gezwungen mit Sylphide in die Lüfte zu steigen, da der Golem nahe genug bei ihnen war um sie Treffen zu können.

Krach!

Die Faust des Golems zerschmetterte den Platz, auf dem Saito grade noch stand. Im Bruchteil einer Sekunde ist Saito zur Seite ausgewichen um den Hieb entkommen. Der Golem zog seine Faust wieder zurück und hinterließ einen meterweiten Krater.

Saito murmelte sich selbst zu, „Weine nicht, wenn du das nicht ertragen kannst. Das ist dumm! Das fühlt sich wirklich so an, als ob ich das jetzt für dich mache!“ Saito blickte den Golem an und sagte „Du solltest besser nicht auf mich herabschauen! Du bist nur ein Haufen Dreck!“

Er griff nach seinem Schwert und sagte, „Denn ich bin der Vertraute von Louise!“

„Saito!“ Louise versuchte von Sylphide runterspringen, der mitten in der Luft schwebte, aber sie wurde von Tabitha zurückgehalten.

“Bitte, rette Saito!“ flehte Louise.

Tabitha schüttelte ihren Kopf.

“Näher ran zu kommen ist unmöglich.“

Wann immer Sylphide versucht sich zu nähern, würde der Golem sie sofort angreifen. Deshalb konnte Tabitha nicht zu Saito gelangen.

„Saito!“ schrie Louise erneut.

Louise sah, wie Saito sein Schwert schwang um Abstand zum Golem zu halten.

Der Golem bewgte sich und schlug zu. Inmitten der Luft verformte sich die Faust in bloßen Stahl.

Saito sah dies und parierte den Angriff mit seinem Schwert.

Dang! Das Schwert zerbrach durch den Aufprall am Griff.

Saito war fassungslos. Wurde dieses Schwert wirklich von dem berühmten germanischen Alchemisten Lord Shupei gefertigt? Es war völlig nutzlos!

Ohne Waffe war das einzigste, was Saito tun konnte, den Angriffen des Golems auszuweichen.

Louise, die sah, wie Saito in der Klemme steckte, war verzweifelt. Gab es nichts, was sie für ihn tun konnte? In dem Moment bemerkte sie den „Stab der Zerstörung“, den Tabitha in der Hand hielt.

„Tabitha! Gib mir das!“

Sie nickte und gab den Stab der Zerstörung an Louise weiter.

Der Stab der Zerstörung hatte eine Form, die Louise noch nie zuvor gesehen hatte.

Aber da Louise’s Magie nicht funktionierte, war alles, was sie tun konnte, sich auf den Stab der Zerstörung zu verlassen.

Louise schloss ihre Augen und atmete tief ein. Sie öffnete dann wieder ihre Augen und sagte, „Tabitha! Wende einen Levitationszauber auf mich an.“ Und sprang von Sylphide’s Rücken. Tabitha beschwor hastig „Levitation“ auf Louise.

Durch den Effekt des Zaubers stieg sie langsam dem Golem und Saito gegenüber hinab und schwang den Stab der Zerstörung.

Nichts geschah. Der Stab der Zerstörung gab keinerlei Reaktionen von sich.

„Ist das wirklich ein Zauberstab?“ schrie Louise eindringlich.

Gab es irgendwelche Besonderheiten um ihn zu aktivieren?

Saito sah zu der hienabschwebenden Louise und war geschockt. Warum ist sie zurückgekehrt? Es wäre besser für sie gewesen, wenn die auf dem Drachen geblieben wäre!

Zur selben Zeit sah Saito den Stab der Zerstörung in Louise’s Händen.

Es scheint, als wüsste Louise nicht wie man den Stab benutzt und schwang ihn nur umher..

Saito stürmte zu Louise vor.

Wenn wir ihn benutzten könnten, könnten wir so vielleicht den Golem besiegen!

„Saito!“ schrie Louise zu Saito, der auf sie zurann.

Saito schnappte den Stab der Zerstörung aus den Armen von Louise.

„Ich weiß nicht, wie man ihn benutzt!“

„Man benutzt ihn so!“

Saito hielt den Stab der Zerstörung gut fest, zog den Waffengriff hervor, öffnete die Schutzabdeckung hinten und zog das innere Laufrohr hinaus.

… Warum weiß ich, wie das geht?

Aber jetzt war nicht die Zeit, um darüber nachzudenken.

Louise war zu geschockt um etwas zu sagen, als sie sah, mit welchem Können Saito den Stab der Zerstörung bediente.

Saito platziert den Stab der Zerstörung auf seiner Schulter und richtete die Waffe auf den Golem.

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Wegen der kleinen Distanz zwischen Ihm und seinem Gegner entschied sich Saito, direkt auf den Golem zu zielen.

Da die Distanz sehr gering war, war die Waffenreichweite wahrscheinlich nicht gegeben und selbst wenn er den Golem traf, so könnte es sein, dass ein Treffer nicht zur Explosion führt.

Egal, ich muss es einfach versuchen! Dachte Saito während er zu Louise rief, „Steh nicht hinter dem Stab, es wird einen Rückstoß geben!“

Louise ging eilig aus dem Weg.

Der Golem kam immer und immer näher.

Saito entfernte den Sicherheitsriegel und drückte ab.

Augenblicklich brach ein gewaltiger Donner aus dem Stab und eine Rakete flog auf den Golem zu.

Das Projektil traf den Golem mit einer schrecklichen Explosion.

Saito schloss instinktiv seine Augen.

Ein ohrenbetäubendes Geräusch ertönte und die obere Hälfte des Golems wurde pulverisiert, flog in alle Richtung und ließ einen Regen aus Erde hinabprasseln.

Saito öfnete langsam seine Augen.

Als der Rauch der Explosion seichter wurde, konnte man den Unterkörper des Golems noch stehen sehen.

Das, was übrig geblieben ist, machte einen letzten Schritt bevor es sich endlich nicht mehr bewegte und niederkniete.

Und dann, langsam an der Hüfte beginnend, zerbröckelte er… und wurde zu dem, was es ursprünglich war- Erde.

Wie beim letzten Mal wurde der Golem auf einen Haufen Erde reduziert.

Louise, die alles miterlebt hat, fühlte wie ihre Beine schwächer wurden und sank auf den Boden.

Kirche, die sich in der nahe den Büschen versteckt hielt, rannte hervor.

Saito seufzte vor Erleichterung.

Kirche umarmte Saito und sagte „Saito, mein Schatz! Du hast es geschafft!“

Sylphide, die Tabitha auf dem Rücken trug, flog zu ihnen. Tabitha guckte auf den Haufen Erde und fragte, „Wo ist Miss Longueville?“

Genau dann bemerkten alle, dass Miss Longueville nicht da war.

Genau in dem Moment kam Miss Longueville aus dem Wald hervor.

„Miss Longueville! Haben Sie herausgefunden von wo aus Fouquet den Golem kontrolliert hat?“ fragte Kirche.

Sie schüttelte nur den Kopf.

Die vier begannen den Haufen Erde nach Spuren zu untersuchen. Saito guckte zu ihnen und blickte dann auf den Stab der Zerstörung und dachte: Warum ist dieses Ding in dieser Welt?

Grade als er nachdachte riss Miss Longueville den Stab aus Saito’s Händen.

„Miss Longueville?“ sagte der verblüffte Saito.

Miss Longueville vergößerte den Abstand zur Gruppe und sagte „Gute Arbeit Leute!“

„Miss Longueville!“ schrie Kirche. „Was hat das zu bedeuten?“

Louise starrte Miss Longueville an, zu schockiert um irgendetwas zu sagen.

„Die Person, die den Golem kontrolliert hat war ich.“

„Was? Heißt dass etwa… Sie sind…“

Miss Longueville nahm ihre Brille ab. Ihrem sonst so sanftmütiger Gesichtsausdruck ist nun völliger Mordlust gewichen.

„Ja, ich bin Fouquet, der Erdbrecher. Der Stab der Zerstörung ist wahrlich mächtig; Er kann sogar meinen Golem mit nur einem Treffer besiegen!“

Fouquet hielt den Stab der Zerstörung nun wie Saito noch vor kurzer Zeit auf ihren Schultern .

Tabitha schwang ihren Zauberstab und begann einen Zauber auszusprechen.

„Wehe einer macht etwas Dummes! Ich habe den Stab der Zerstörung auf euch gereichtet. Lasst eure Zauberstäbe fallen.“

Sie hatten keine andere Wahl als zu gehorchen. Ohne Zauberstäbe waren sie machtlos.

„Mr. Agiler Vertrauter, würden Sie bitte auch ihre zerbrochenes Schwert fallen lassen? Sie sind eineGefahr für mich, wenn Sie eine Waffe in der Hand halten.“

Saito folgte ihren Anweisungen und ließ sein Schwert fallen.

„Warum?“ fragte Louise voller Zorn.

„Hmm.. Ich erkläre es euch besser, damit ihr alle in Frieden ruhen könnt.“ sagte Foquet mit einem koketten Lächeln auf ihrem Gesicht.

„Ich gelangte zwar an den Stab der Zersörung, wusste aber nicht, wie man ihn benutzt.“

„Wie man ihn benutzt..?“

„Ja. Egal wie ich ihn bewegte oder meine Magie auf ihn verwendete, er gab keinerlei Reaktionen von sich. Das hat mich frustriert. Und wenn ich nicht weiß, wie man ihn benutzt, kann ich ihn genau so gut als Dekoeinrichtung benutzen, oder?

Louise wollte auf Fouquet zustürmen, wurde aber von Saito aufgehalten.

„Saito!“

„Lass sie ausreden.“

„Wie bedacht von dir, Mr Vertrauter. Dann werde ich fortfahren. Da ich nicht wusste, wie man ihn benutzt, war der einzige Weg, dass mir andere Leute zeigen wie er funktioniert.“

„Deshalb hast du uns hergebracht.“

„Wenn es Studenten der Akademie sind, wüssten sie vielleicht das Geheimnis, das sich in dem Stab verbirgt.“

„Wenn niemand von uns gewusst hätte, wie man ihn benutzt, was hätten Sie dann getan?“

„Wenn dieser Fall eingetreten wäre, wärt ihr alle von meinem Golem zerquetscht worden. Danach hätte ich die nächste Gruppe Studenten hergebracht. Aber dank euch weiß ich endlich wie man den Stab der Zerstörung benutzt.“

Fouqet lächelte und sagte, „Auch wenn die Zeit, die wir zusammen verbracht haben kurz war, bin ich wirklich glücklich. Lebt wohl.“

Kirche schloss hoffnungslos die Augen.

Tabitha und Louise schlossen ebenfalls ihre Augen.

Doch Saito tat es nicht.

„Du bist wirklich mutig.“

„Nunja, eigentlich ist das kein Mut.“ antwortete Saito.

Fouquett drückte den Abzug wie Saito zuvor.

Aber die Magie, die sich grade eben noch ereigente geschah kein zweites Mal.

„Huh? Warum?“ Fouquet drückte noch einmal ab.

„Er hat nur einen Schuss; Er wird nicht noch mal abfeuern.“

„Was meinst du mit ‚Nur einen Schuss‘?“ schrie Fouquet wahnsinnig.

„Selbst wenn ich es erklären würde, würdest Du das nicht verstehen. Das ist kein Zauberstab aus deiner Welt.“

„Was sagst du?“ Fouquet ließ den Stab der Zerstörung fallen und zog ihren eigenen Stab hervor.

Saito bewegte sich so schnell wie ein Blitz und schlug ihr mit dem Griff seines Schwertes in den Magen von Fouquett.

„Das ist eine Waffe aus meiner Welt. Hmmm… um genau zu sein, ist das ein M72 Raketenwerfer.“

Fouquet fiel auf den Boden.

Saito hob den Stab der Zerstörung auf.

„Saito?“ Louise und die anderen beiden starrten ihn an.

Saito antwortete, „Wir haben Fouquet gefangen und werden den Stab der Zerstörung zurückbringen.“

Louise, Kirche und Tabitha sahen sich gegenseitig an und rannten dann auf ihn zu.

Saito umarmte alle drei mit gemischten Gefühlen.

***

Im Büro des Direktors schließlich hörte sich Old Osman die Geschichte der Gruppe an.

„Hmm… Also war Miss Longueville Fouquet, der Erdbrecher… Weil sie so eine Schönheit war, habe ich nicht zwei mal darüber nachgedacht, sie als meine Sekretärin einzustellen.“

„Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie grade sie eingestellt haben?“ fragte Colbert, der ebenfalls anwesend war.

„In einer Taverne war ich einmal ein Kunde, als sie dort eine Kellnerin war. Dort habe ich sie langsam und sanft von ihren Händen bis zu ihrem Hintern gestreichelt…“

„Was ist dann geschehen?“ fragte Mr. Colbert erneut.

Direktor Osman gestand beschämt, „Weil sie nicht wütend auf mich war, nachdem ich das gemacht habe, habe ich sie gefragt, ob sie meine Sekretärin werden wolle.“

„Aber warum?“ fragte der perplexe Mr. Colbert weiter.

„Was auch immer!“ brüllte Osman mit einerm Eifer, der überhaupt nicht zu einem alten Mann wie ihm passte.

Osman fing an sich zu räuspern und sagte gemächlich, „Sie konnte sogar Magie benutzen.“

„Ja, tödliche Magie.“ murmelte Mr. Colbert zu sich selbst.

Direktor Osman räusperte sich erneut und erwiderte Mr. Colbert in einem besonnen Tonfall, „Wenn ich darüber nachdenke, der Grund, weshalb mich Fouquet sie überall berühren ließ, mir glücklich Wein servierte und mir Komplimente machte, was für ein gut aussehender Mann ich doch bin, als ich in der Tarverne war, das alles diente nur dazu, die Akademie zu infiltrieren. All diese Komplimente waren höchstwahrscheinlich nur Lügen…“

Mr. Colbert, der aufmerksam zuhörte, erinnerte sich schlagartig daran, dass er sich auch einmal von Fouquet bezaubern ließ und ihr das Geheimnis der Tresormauern preisgab.

Mr. Colbert entschied, dass er dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen werde.

„J-ja. Schöne Frauen sind tödliche Magier.“

„Ich könnte Ihnen nicht mehr zustimmen, mein lieber Colbert.“

Saito, Louise und Kirche starrten die beiden mit leeren Blicken an.

Erkennend, dass seine Studenten ihn mit kalten Blicken ansahen, räusperte er sich erneut und erlangte seine ernste Gelassenheit zurück.

„Ihr alle habt großartige Arbeit geleistet, indem ihr den Stab der Zerstörung zurückgebracht und Fouquet gefangen habt.“

Die drei neben Saito quittierten stolz.

„Fouquet wird den Stadtwachen übergeben und der Stab der Zerstörung wir zurück in den Tresorraum gebracht. Endlich ist dieser Fall abgeschlossen.“

Sanft über die Köpfe des Trios streichelnd sagte Osman, „Ich habe den königlichen Hof darum gebeten, euch den Titel des „Chevaliers“ zu verleihen. Ich denke wir werden bald eine Rückmeldung erhalten. Und da Tabitha bereits diesen Titel innehat, habe ich das Gesuch erteilt, ihr die Elven Medallie zu verleihen.“

Die Gesichter des Trio’s strahlten als sie diese Neuigkeiten hörten.

„Wirklich?“ fragte Kirche verblüfft.

„Ja Ihr habt mehr als genug getan um diesen Titel zu verdienen, oder etwa nicht?“

Louise schaute zu Saito, welcher schweigsam war, seit sie den Raum betreten hatten.

„Direktro Osman, Saito… wird er nichts kriegen?“

„Ich befürchte leider ja. Er ist nicht adelig…“

Saito antwortete, „Ich brauche nichts.“

Direktor Osman klatschte langsam in seine Hände und sagte, „Ich habe fast vergessen, der nächtliche Ball von Frigg wird wie geplant stattfinden, da wir den Stab zurückerlangt haben.“

Kirche’s Gesicht strahlte. „Das stimmt, lasst uns Fouquet vergessen und die ganze Nacht lang tanzen!“

„Ihr Drei werdet die Attraktion des Balles sein. Also, macht euch fertig und kleidet euch ein!“

Die Drei verneigten sich und gingen durch die Tür hinaus.

Louise hielt jedoch inne und sah zu Saito.

„Geh du schonmal vor.“ sagte er ihr.

Auch wenn Louise noch immer besorgt war, nickte sie und ging raus.

Osman drehte sich zu Saito und fragte, „Gibt es etwas, was du von mir wissen möchtest?“

Saito nickte.

„Bitte, fahre fort. Ich werde mein Bestes versuchen um deine Fragen so gut wie möglich zu beantworten. Auch wenn ich dir keinen Titel anbieten kann, so ist dies das Mindeste um dir meine Dankbarkeit zu zeigen.“

Gleich danach bat er Mr. Colbert den Raum zu verlassen. Mr Colbert, der darauf brannte Saito’s Worte zu hören, verschwand mit sichtlichem Missgefallen.

Nachdem Mr. Colbert ging sagte Saito, „Dieser Gegenstand, der Stab der Zerstörung ist ursprünglich aus meiner Welt.“

Osman’s Augen funkelten. „Aus deiner Welt, sagts du?“

„Ich bin nicht von dieser Welt.“

„Ist das wahr?“

„Es ist wahr. Ich wurde in diese Welt gebracht durch Louise’s Beschwörung.“

„Ich verstehe. Wenn das der Fall ist…“ Osman blickte nachenklich zur Seite.

„Der Stab der Zerstörung ist eine Waffe aus meiner Welt. Wer hat sie in diese Welt gebracht?“

Osman seufzte und sagte. „Derjenige, der mir den Stab gab war mein Retter.“

„Wo ist diese Person jetzt? Diese Person ist ganz sicher aus der selben Welt wie ich.“

„Er starb. Er starb vor über dreißig Jahren…“

„Was sagen Sie?“

„Vor dreißig Jahren, als ich im Wald spazierte wurde ich von einem zweiköpfigem Drachen angegriffen. Derjenige, der mich rettete war der Besitzer des Stabs der Zerstörung. Er benutzte jedoch einen anderen Stab um den Drachen zu töten und brach zusammen. Er war bereits zu dieser Zeit verwundet. Ich brachte ihn zur Akademie und versorgte seine Wunden. Aber es war zwecklos…“

„Er starb?“

Direktor Osman nickte.

Ich legte den Stab, den er benutze um mich zu retten in sein Grab, den anderen, den ich Stab der Zerstörung nannte verwahrte ich in dem Tresor um meinen Retter zu ehren…“

Osman blickte in die Ferne und sagte. „ Als er auf dem Bett lag bis zum Tage seines Todes hörte er nicht auf zu sagen „Was ist das für ein Ort? Ich will zurück in meine Welt.“ Ich schätze, er muss aus der selben Welt kommen wie du.“

„Wer hat ihn dann aber in diese Welt gebracht?“

„Ich weiß es nicht. Bis zum Ende konnte ich nicht herausfinden, wie er hier hergelangt ist.“

„Verdammt. Grade wo ich dachte, dass ich einen Hinweis gefunden hätte.“ jammerte Saito. Diese Spur hatte ihn in eine Sackgasse geführt. Osman’s Retter war höchstwahrschienlich ein Soldat aus dem Land. Aber wie kam er in diese Welt?

Auch wenn Saito sich so sehr wünschte mehr zu wissen, gab es keinen Weg mehr zu erfahren.

Osman hielt Saito’s Hand. „Die Runen auf deiner Hand…“

„Oh ja. Ich wollte auch danach fragen. Wenn diese Runen glühen bin ich in der Lage jede Waffe perfekt zu führen. Nicht nur Schwerter, sondern sogar Waffen aus meiner Welt auch…“

Osman überlegte einen Moment lang und antwortete, “Das jedoch, kann ich dir sagen. Das sind die Runen von Gandálfr, dem legendären Vertrauten.“

„Die Runen des legendären Vertrauten?“

„Ja. Gandálfr war ein legedärer Vertraute, der jede Waffe nach Belieben benutzen konnte. Das ist höchst wahrscheinlich der Grund warum du den Stab der Zerstörung benutzen konntest.“

Saito war verwirrt. „… Dann, warum bin ich der legendäre Vertraute?“

„Ich weiß es nicht.“ antwortete Osman schnell.

„Es tut mir leid. Aber es gibt die Möglichkeit, dass es eine Verbindung gibt zwischen den Runen und dem Weg, auf dem du in diese Welt gelangt bist.“

„Huh…“ seufte Saito.

Saito dachte, er würde die Antworten die er braucht vom Direktor erhalten, aber dieser weiß selbst nicht viel mehr…

„Es tut mir aufrichtig Leid, dass ich keine große Hilfe für dich sein konnte. Ich bin aber immer auf deiner Seite, Gandálfr!“ Osman umarmte Saito.

„Ich muss dir erneut dafür danken, dass du den Besitz meines Wohltäters zurückgebracht hast.

„Das ist schon okay…“ sagte Saito müde.

Ich habe versucht herauszufinden, wie du hierher gelant bist, aber…?

„Aber was?“

„Aber auch wenn ich nichts herausfinden konnte, so gib nicht alle Hoffnung auf. Du wirst dich mit dem Lauf der Zeit an diese Welt gewöhnen. Vielleicht findest du sogar eine Frau hier…“

Saito seufzte erneut. Der Hinweis, der ihn zu seiner Welt hätte bringen können ist ihm so einfach entglitten.

***

Über der Speisehalle von Alviss befand sich ein großer Saal. Dort wurde jeder Ball gehalten.

Saito lehnte sich an das Geländer des Balkons und betrachtete den großen Empfang.

Die Studenten und Lehrer, die sich edel gekleidet haben versammelten sich um unzählige Tischen gehäuft mit exquisitem Essen und unterhielten sich. Saito gelangte dort durch eine kleine Treppe, die zum Balkon führte. Sie zu sehen ließ Saito fühlen, dass er kein bisschen dort hineinpasste und entschied sich deshalb nicht teilzunhemen.

Neben Saito war ein bisschen Essen und eine Flasche Wein, die ihm Siesta gebracht hatte. Saito schüttete sich ein Glas Wein ein und trank es.

„Hey, hast du nicht vielleicht schon einen Tropfen zu viel getrunken?“ fragte Derflinger welcher besorgt an den Balkon gelehnt war. Als das Schwert von Kirche während der letzten Ereignisses zerbrochen war, benutzte Saito Derflinger nun wieder zu seinem Schutz. Wie sonst auch hatte es zwar ein freches Mundwerk, aber es hatte auch eine unbeschwerte Persönlichkeit, weshalb es als Begleitung doch gewisse Vorzüge mit sich brachte.

„Du nervst. Zu denken, dass ich einen Weg zurück nach Hause gefunden hätte… Im Endeffekt, war das alles doch nur ein Traum… Kann ich dann nicht einfach meine Sorgen wegtrinken?“

Bevor der Ball anfing hatte Kirche ihn noch begleitet. Aber sobald der Ball begann war sie nirgendwo mehr zu finden.

Saito hatte keine andere Wahl als mit Derflinger runzuhängen um seine Langweile zu vertreiben.

Inmitten der Tanzfläche wurde die lachende und redende Kirche von einer Gruppe junger Männer umschwärmt. Auch wenn Kirche ihm versprochen hat, mit ihm zu tanzen, würde es doch etwas dauern bis Saito an der Reihe war.

Tabitha, die an diesem Abend in einem tiefschwarzen Kleid gekleidet war,ergötzte sich an dem prächtigen Festessen auf dem Tisch.

Scheint, als genieße jeder hier den Tanz in vollen Zügen…

Die Tore der großen Halle öffneten sich und Louise erschien.

Die Wachen an der Tür kündigten das Erschienn von Louise an. „Die Tochter von Herzog Vallière, Louise Françoise Le Blanc de La Vallière ist soeben erschienen!“

Saito hielt den Atem an. Louise trug ein weißes Abendkleid und ihre erdbeerblonden Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ihre Hände waren in in schneeweiße Handschuhe gehüllt, welche ihr erhabenes Erscheinen verzierte. Ihr zierliches Gesicht und ihr kurz geschnittenes Abendkleid ließen sie wie einen Juwelen erstrahlen.

Nachdem die Musiker sich versicherten, dass der Gast auch tatsächlich erschienen ist, fingen sie an, beruhigende und verzaubernde Musik zu spielen. Um Louise scharrten sich Junge Männer, alle verzaubert von ihrer Schönheit und hofften auf einen Tanz mit ihr. Vor diesem Abend hat niemand erkannt, was für eine Schönheit in „Louise, die Nullnummer“ schlummerte. Nun versuchen die selben männlichen Leute ihr Herz zu gewinnen.

Die Adeligen begannen eine eleganten Tanz. Louise lehnte jede Einladung der Männer zum Tanz ab, erhaschte einen Blick auf Saito, der auf dem Balkon lungerte, und ging auf ihn zu. Louise stand vor dem leicht angetrunkenen Saito und platzierte ihre Arme auf ihrer Hüfte. „Scheint, als ob du dich selbst genießt,“ sagte sie.

„Nicht wirklich…“ Saito wendete seinen Blick von der bezaubernden Louise ab und dachte, dass es gut war, dass er vorher etwas Wein getrunken hatte. So konnte Louise nicht erkennen, wie er bei ihrem Anblick errötete.

Derflinger sah zu Louise und rief „Haha… Kleidung macht wirklich Leute!“

„Halt dich da raus.“ Louise starrte auf das Schwert und verschränkte ihre Arme.

„Hast du nicht vor, zu tanzen“ fragte Saito, bemüht ihren Blick zu vermeiden.

„Ich habe keinen Tanzpartner.“ antwortete Louise.

„Haben dich gerade nicht eine Menge Leute um einen Tanz gebeten?“ fragte Saito.

Louise antwortete nicht und streckte ihre Hand aus.

„Huh?“

„Auch wenn du nur ein Vertrauter bist, so kann ich einmal eine Ausnahme machen.“ sagte die errötende Louise und auch sie vermied jetzt Saito’s Blick.

„Meinst du nicht etwa ‚Darf ich euch um diesen Tanz bitten?‘?“ sagte Saito und blickte zur Seite.

Nach einer kurzen stillen Pause seufzte Louise.

„Nur Heute!“ sagte sie.

Louise fasste dann die Enden von ihrem Kleid und machte einen Knicks.

„Darf ich euch um diesen Tanz bitten, Sir?“

Diese Geste ließ die schon ohnehin beschämte Louise noch niedlicher und charmanter denn je wirken.

Saito hielt zitternd ihre Hand und gemeinsam gingen sie in Richtung Tanzfläche.

„Ich habe vorher noch nie getanzt.“ sagte Saito.

„Folge einfach meinem Rhythmus.“ sagte Louise und fasste sanft Saito’s Hand. Saito machte Louise’s Bewegungen nach und folgte ihrem Rhythmus. Louise schien sich kein bisschen von Saito’s schwergängigen Bewegungen beirren und konzentrierte sich voll auf ihren Tanz.

„Saito… Ich glaube dir jetzt, “ sagte sie.

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„Was?“

„… Du sagtest, dass du von einer anderen Welt stammst,“ entgegnete Louise während sie anmutig tanzte.

„Huh? Ich dachte, du hast mir schon vorher geglaubt?“

„Ursprünglich habe ich das, was du gesagt hast, nur mit einer Priese Salz hingenommen… Aber der Stab der Zerstörung… Er ist eine Waffe deiner Welt, oder? Als ich dich sah, war alles, was mir übrig geblieben ist, dir zu glauben,“ Louise senkte ihren Kopf und fragte, „Wünscht du dir, zurückzukehren?“

„Ja, Ich will zurückgehen, aber da es im Moment keinen Weg zurück gibt, muss ich mich erst einmal wohl oder übel an das Leben hier gewöhnen.“

„Du hast Recht…“ murmelte Louise und tanzte weiter.

Danach war ihr Gesicht immer noch gerötet und sie wagte es nicht Saito anzusehen.

„Vielen Dank.“ sagte sie plötzlich

Saito war verwirrt, als er das hörte. Warum benimmt sie sich so seltsam heute?

„Naja… Hast du mich nicht gerettet, als ich beinahe von Fouquet’s Golem zerschmettert wurde?“ antwortete Louise.

Die Musiker spielten ein weiteres, noch aufmunternderes Lied. Langsam, Stück für Stück, wurde Saito langsam wieder fröhlicher. Eines Tages… Eines Tages kann ich nach Hause zurück… Aber hier zu sein ist auch nicht so schlecht.

Louise ist sehr niedlich heute, ich sollte zufrieden sein.

„Du bist immer Willkommen. Dafür bin ich da.“

„Warum?“

„Weil ich dein Vertrauter bin.“

Louise lächelte.

Derflinger, welcher noch immer am Balkon gelehnt war sah die beiden an, „Unglaublich! sagte es zu sich selbst.

Die Zwillingsmonde im Himmel schienen auf in den Ballsaal und erschufen zusammen mit den Kerzenlichtern eine romantische Atmosphäre auf der Tanzfläche.

„Partner! Du bist unglaublich!“

Er beobachtete aufmerksam, wie sein Partner mit seinem Meister tanzte, „Ein Vertrauter der mit seinem Meister tanzt? Das ist das erste Mal, dass ich so etwas sehe!“

Ende von Buch 1


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